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Samstag, 23. April 2022

Naked Killer Review


 

 

 

Naked Killer

Story:

 

Cindy (Yiu Wai) bildet Kitty (Chingmy Yau) zur Profikillerin aus, bis diese auf ihre ehemalige Liebe trifft: Tinam (Simon Yam). Das Problem: Tinam ist ein Cop. Das zweite Problem: Cindys ehemalige Schülerin Princess (Carrie Ng) und ihr Schosshündchen Baby (Sugawara Madoka) haben es auf sie und Kitty abgesehen…

 

Meine Meinung:

 

Naked Killer entstand zur Blütezeit des neuen, modernen Hong Kong Kinos Anfang der 90er Jahre und ist ein waschechter Category III Film, wie er im Buche steht und zudem die erste Arbeit für Wong Jings Produktionsfirma «Wong Jing's Workshop». Interessanterweise strebte Regisseur Clarence Ford von Beginn an eine Category III Freigabe (à la ab 18 Jahren freigegeben) an, während Produzent Wong Jing dies nicht beabsichtigte.

 

Wong Jing (Magic Crystal) hat mit Clarence Ford (Special ID) einen fähigen Mann an Bord geholt, der mit Naked Killer als Regisseur wohl sein bester Film gelang. Der Film wurde, sogar in Hong Kong selbst, zu einem grossen Erfolg, der sich vor allem auch für Chingmy Yau (High Risk) bezahlt machte. Sie spielte danach in weiteren Filmen von Wong Jings Produktionsfirma mit.

 

Der Film mag zunächst inhaltlich sehr an westliche/europäische Filme wie Nikita oder Basic Instinct erinnern. In Wahrheit handelt es sich praktisch um ein Remake eines Shaw Brothers Filmes. Clarence Ford orientierte sich an Intimate Confessions of a Chinese Courtesan, dessen Inhalt mehr oder weniger 1:1 dem von Naked Killer entspricht, nur im klassischen Setting (jetzt motiviert, Intimate Confessions of a Chinese Courtesan zu schauen, um vergleichen zu können), während der Plot von Naked Killer in der Moderne handelt.

 

Ansonsten erinnerte mich der Film an Raped by an Angel (durch Simon Yam und Chingmy Yau), Cheap Killers (Homo-Inhalt & auch von Ford) und A Day Without Policeman (Simon Yams Panik vor Schusswaffen). Ich sah den Film heuer erst zum zweiten Mal und muss sagen: Kracher! Unglaublich unterhaltsam, schöne Bilder und viele sexy Szenen ohne schmuddelig zu wirken. Trotz Category III Freigabe gibt es nur relativ wenig nackte Haut zu sehen. Aber die Stimmung ist immer heiss, knisternd, anziehend und auch die Dialoge sind für die Chinesen sicherlich ungewöhnlich (Sex, Selbstbefriedigung, Penisse) freizügig geworden.

 

Abgerundet wird der Film durch einen tollen Cast und Namen wie Chingmy Yau, Simon Yam, Carrie Ng (The Armed Policewoman), Yiu Wa, Sugawara Madoka (Rape in Public Sea) und Ken Lo (Cheetah on Fire) in einem Kurzauftritt. Die Actionszenen sind rasant in Szene gesetzt. Die Choreographie erinnert an jene eines Tony Ching Siu-Tung (Dragon Inn) und besteht aus schnell geschnittenen, extrem stylischen (und zuweilen sehr blutigen) Kampfszenen und Shoot-Outs.  

 

Wer Angst hat vor dem sonderbaren Hong-Kong-Humor, diese kann ich beruhigen: zwar ist der Plot und die Figurenzeichnung total übertrieben (Overacting) und hier und da gibt es auch typischen HK-Klamauk ("Dickhead" isst einen abgetrennten Penis eines Toten) zu sehen, doch diese Szenen halten sich verhältnismässig stark in Grenzen.

 

Fazit: Für Fans des 90er Jahre (CAT. III) HK-Kinos zu empfehlen und wohl einer der besten, wenn nicht gar der beste Film mit Chingmy Yau und von Clarence Ford!

 

Infos:

 

O: Chik Loh Go Yeung

 

HK 1992

 

R: Clarence Ford

 

D: Yiu Wai, Chingmy Yau, Simon Yam, Carrie Ng, Sugawara Madoka, Ken Lo, Hui Siu-Hung

 

Laufzeit der UK-DVD: 92:58 Min.

 

Neusichtung am: 28.03.22

 

Fassungen: Mir lag die UK-DVD von HKL vor = Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität, O-Ton und englische Subs und interessante Extras (vor allem das Interview mit Clarence Ford ist gut). Daneben gibt es noch Interviews mit Wong Jing und Simon Yam. Die deutschen Fassungen sollen auf der malaysischen Version beruhen und sind stark zensiert (69 Minuten Laufzeit!). Eine Blu-Ray scheint es nicht zu geben (Stand: März 2022).

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