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Samstag, 23. April 2022

Coffin Homes Review


 

 

 

Coffin Homes

Story:

 

Jimmy (Wong Yau-Nam) vermietet und verkauft Wohnungen. Ein knallhartes Business in Hong Kong. Erschwert wird dies durch die Tatsache, dass seine Freundin Lily (Chelffy Yau Mei-Mei) für die Konkurrenz arbeitet, spurlos verschwindet und Schulden (und Schuldeneintreiber) hinterlässt und Wohnungen von Geistern (Paul Che Biu-Law) bewohnt werden, die nicht wollen, dass «ihre Wohnungen» verkauft werden…

 

Meine Meinung:

 

Coffin Homes sind winzige Wohnungen (fast wie ein Sarg) in Hong Kong, in welcher, nicht selten, Migranten, Familien und die Unterschicht Hong Kongs lebt. Zusammengepfercht à la «Cage People». Dies ist ein Problem in Hong Kong: die Mieten sind viel zu hoch, Wohnungen zu teuer. Diese können daher oft nicht bewohnt werde, stehen leer und Menschen, die nicht über das Kleingeld verfügen, wohnen als «Cage People».

 

In den letzten Jahren gab es einige Filme aus Hong Kong, die sich diesem Problem zu Nutze machten und dies sozialkritisch ins Medium Film verknüpft habe, z.B. den Slasher Dream Home. Aber auch schon Filme aus Hong Kongs Blütezeit (Filmindustrie) zeigten diesbezüglich bereits ein düsteres Bild (Cageman, 1992). Nun kommt mit Coffin Homes von Fruit Chan ein weiterer Film dazu, der sich diesem Thema widmet.

 

Coffin Homes ist eine sozialkritische Ghost Comedy. Daneben gibt es noch Seitenhiebe gegen China. Wer über die Grundprobleme und politischen Aktivitäten in Hong Kong nicht vertraut ist, dem dürfte der Inhalt schwer verständlich und wirr erscheinen. Der Plot wirkt episodenhaft, nicht geradlinig, führt aber am Ende versöhnlich zusammen.

 

Coffin Homes bietet schöne Bilder aus Hong Kong. Optisch ist der Film stark eingefangen. In vielen Szenen regnet es und die Skylines aus Hong Kong werden eindrücklich dargestellt. Wer schon in Hong Kong gewesen ist, wird dies Szenen nostalgisch betrachten. Ich fand Coffin Homes gut, solide und kurzweilig. Mehr aber auch nicht. Ob es ein Film ist, den ich nochmals schauen werde? Ich weiss es nicht.

 

Dafür gabs doch zu wenig klare Highlights und einzelne Sequenzen waren schwächer (alle Szenen mit dem Geister-Jungen fand ich irgendwie doof). Ansonsten fühlte ich mich hier und da an westliche Filme erinnert (Tanz der Teufel, The Shining, Rabid Grannies, Street Trash). Mit Blut wird definitiv nicht gespart, aber es handelt sich um eine Komödie. Dennoch gabs in Hong Kong das CAT. III Rating. Die Musik fand ich hier und da unpassend.

 

Was den Cast angeht hatte ich vor allem an zwei Namen Freude: Tai Bo und Paul Che. Tai Bo spielte im goldenen Filmzeitalter aus Hong Kong in unzähligen Filmen mit, wenn auch oft Nebenfigur oder Cameo-Auftritte. Hauptrollen wie z.B. in The Two Jolly Cops waren selten. Ich mag ihn. Sympathisch. Paul Che gefällt auch. Er spielt hier den Beanstalk Ghost. Geister-Erfahrungen sammelte Paul Che bereits in Toothless Vampires, in welchem er jedoch gegen Vampire kämpft. Wong Yau-Nam (Murderer, Gallants) war ebenso überzeugend. Der Rest ist hingegen nicht der Rede wert.

 

Fazit: Wer einen Bezug zu Hong Kong hat, kann sich den Film gut einmal ansehen!

 

Infos:

 

O: Gwai Tung Nei Jyu

 

HK 2021

 

R: Fruit Chan

 

D: Paul Che Biu-Law, Wong Yau-Nam, Tai Bo, Chelffy Yau Mei-Mei

 

Laufzeit der HK-Blu: Ca. 106 Min.

 

Gesehen am: 19.03.22

 

Fassungen: Mir lag die HK-Blu-Ray von Edko vor = Uncut, O-Ton, englische Subs, hervorragende Bild- und Tonqualität. Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: März 2022).

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