Neuer Reviews und neuer Festival Bericht
- BRUGGGORE Horror Movie Festival 2022 Spezial: 2. Tag
Film Reviews zu Filmen aus den Genres Horror, asiatischem Kino, Action etc. Alte Reviews & Berichte der HP www.reviews.ch.vu werden nach und nach auch hochgeladen und wenn nötig komplett überarbeitet.
Let the Wrong One In
Story:
Dublin: Deco (Eoin Duffy) wird nachts auf einer Party von einem Vampir (Mary Murray) gebissen und selbst zum Vampir. Er findet Zuflucht bei seinem Bruder Matt (Karl Rice). Beide sind mit der Situation überfordert. Als dann plötzlich noch ein Vampirjäger (Anthony Head) auftaucht, entspannt sich dadurch die Situation nicht wirklich...
Meine Meinung:
Let the Wrong One In ist der neuste irische Fun-Splatter von
Conor McMahon (Dead Meat, Stitches). Dieser wurde relativ kurzfristig ins BRUGGGORE
Horror Movie Festival Programm aufgenommen und ich habe die Sichtung nicht
bereut, obwohl ich inzwischen leicht müde war und das Fun-Splatter Genre à la Undead und Co. schon lange für ausgelutscht halte.
Let the Wrong One In war besser und vor allem auch blutiger als erwartet. Als ich den Film sah, wusste ich (noch) nicht, dass es sich um den Film vom Dead Meat und Stitches Regisseur handelt. Zumindest Stitches gefiel mir zuletzt sehr gut. Link zu diesem: auch dort wird eine Katze unschön durch die Lüfte geworfen! Conor McMahon scheint kein Katzenfreund zu sein (nur Spass!), wobei es in Let the Wrong One In einen Hasen noch unglücklicher trifft...
Der Film und das irische Setting tun dem Film sehr gut! Zudem war der Film sehr lustig. Ich wurde prima unterhalten. Und wie gesagt: es wird auch mit Splatter-Szenen nicht gespart. Blutiger als erwartet. Nur gegen Ende geht dem Film allgemein etwas die Puste aus und die Vampir-Frauen haben eigentlich nur wenig überzeugt. Unschön fiel auch ein CGI Gore-Effekt ins Auge (Pfahl durch beide Hände gebohrt).
Ansonsten sind die Splatter-Effekte handgemacht, klassisch und seh blutig in Szene gesetzt. Die Figuren sind liebenswert, lustig, authentisch. Karl Rice und Eoin Duffy geben
ein tolles Duo ab. Als ehemaliger Buffy - Im Bann der Dämonen Fan
hatte ich selbstverständlich Freude an Anthony Head, der auch in Buffy bereits
Vampire und Dämonen jagte. Starke Performance auch von ihm. Leicht schade, dass er im Finale nicht mehr dabei war.
Der Unterhaltungswert ist gegeben – es geht rasant los – überraschend kurzweilig ohne Längen mit Ausnahme des letzten Viertels des Filmes. Vor dem Finale geht dem Film dann doch etwas die Puste aus. Effekte-Sequenzen nehmen ab und spätestens im Finale sieht man, dass das Budget wohl fast aufgebraucht war. Das ist leicht schade, dass der Film sein hohes Niveau nicht konstant über die Zeit bringen kann. Abgesehen davon wirklich lustig, amüsant und unterhaltsam!
Fazit: Der perfekte Film für ein Horror-Filmfest!
Infos:
O: Let the Wrong One In
Irland 2021
R: Conor McMahon
D: Karl Rice, Eoin Duffy, Anthony Head, Hilda Fay, Lisa Haskins
Laufzeit der Kinoversion: Ca. 96 Min.
Gesehen am: BRUGGGORE Horror Movie Festival 2022
Fassungen: Gesehen via Film-Fest (BRUGGGORE Horror Movie Festival) in Englisch mit deutschen Subs, Uncut. Eine DVD/Blu-Ray sind noch nicht angekündigt (Stand: April 2022).
The Sadness
Story:
Ein Virus verwandelt die Infizierten in gewalttätige Irre (Chi-Min Chou, Tzu-Chiang Wang). Nichtinfizierte (Regina Lei, Berant Zhu, Ying-Ru Chen) kämpfen um ihr Überleben…
Meine Meinung:
Kanadischer Regisseur dreht in Taiwan einen Horrorfilm! Bereits als der Trailer zu The Sadness veröffentlicht wurde, war ich gespannt auf den Film, der sofort auf meiner Wunschliste gelandet ist. Und was soll ich sagen? The Sadness hat mich sehr gepackt und überzeugt. Und dass, obwohl ich das Zombie-Genre inzwischen, wie auch Fun-Splatter Werke, für ausgelutscht halte. Für meinen Geschmack der bisher beste Film am diesjährigen BRUGGGORE Horror Movie Festival.
Der Film erinnert am Anfang ans Dawn of the Dead Remake. Idyllisch, schöne Bilder, Einführung der Figuren. Aber das Unheil ist bereits zu jeder Sekunde spürbar. Das fand ich toll inszeniert. Danach geht’s Schlag auf Schlag und praktisch pausenlos bis zum bitteren Ende entgegen. Sehr brutal, sehr unmenschlich, sehr sadistisch und sehr pervers. Ich fühlte mich da teilweise an Romane von Edward Lee erinnert. Mit anderen Worten: genau nach meinem Geschmack!
Die Effekte waren sehr gut getrickst. Es gibt viel Splatter-Sequenzen, blutige Tötungsszenen und auch das Make-Up der Infizierten (es sind ja keine wirklichen Zombies im Film sondern mehr Verrückte à la The Crazies) sah furchteinflössend und unheimlich aus. Da gibt’s paar tolle Charaktere (die alte Oma, der axtschwingende U-Bahnfahrer…), wie auch bei den Guten. Regina Lei als Kat war toll. Man fühlt mit ihr mit. Angeblich soll sie in Taiwan angefeindet worden sein (da ausländischer Regisseur, der Taiwanesen negativ darstellt = Ausüben von sexueller Gewalt, Virus nicht unter Kontrolle habend…).
Es bleibt zu hoffen, dass ihre Karriere nicht schon zu Ende ist, bevor sie richtig begonnen hat. Der Inhalt des Filmes ist eigentlich dünn, dafür ohne grosse Verschnaufpause in Szene gesetzt. Aktuelle Themen (Corona Virus) werden umgewandelt und geschickt sozialkritisch in den Plot eingeflochten. Das Virus könnte metaphorisch auch als Angst vor einer chinesischen Invasion verstanden werden. Das «neue China Virus». Bedrohungen aus China gegenüber «Formosa» sind ja an der Tagesordnung. Die Sequenz mit dem Wissenschaftler im Finale wurde viel Orts kritisiert. Ich fand diese gelungen. Brachte noch etwas Mad Scientist Vibes in den Film. Hingegen war die TV-Ausstrahlung der Politiker und Militärs peinlich, aber endete immerhin mit einem schönen Splattereffekt.
Fazit: Wer es gerne kompromisslos mag, sollte sich The Sadness nicht entgehen lassen!
Infos:
O: Ku Bei
Taiwan 2021
R: Rob Jabbaz
D: Berant Zhu, Regina Lei, Wang Tzu-Chiang,Chiu Yang-Shiang, Lan Wei-Hua, Tsai Chang-Hsien
Laufzeit der Kinoversion: Ca. 99 Min.
Gesehen am: BRUGGGORE Horror Movie Festival 2022
Fassungen: Gesehen via Film-Fest (BRUGGGORE Horror Movie
Festival) in Mandarin mit deutschen Subs, Uncut. Seit Mitte April in
Deutschland Uncut von capelight pictures zu haben (Deutsch/Mandarin mit
deutschen Subs). Nachtrag 27.02.23: Für eine 2. Sichtung lag mir nun die Uncut Blu-Ray aus Deutschland von Capelight vor = hervorragende Bild- und Tonqualität, Deutsch/Mandarin mit u.a. deutschen Subs. Film überzeugt auch nach der 2. Sichtung! Stark und jedem Horrorfan zu empfehlen!
Hellbender
Story:
Izzy (Zelda Adams) ist ein 16jähriges Teen und lebt abgelegen mit ihrer Mutter (Lulu Adams). Diese unterrichtet Izzy zu Hause und isoliert diese. Zusammen gehen sie diversen Hobbies nach, z.B. Band-Aktivitäten, in die Natur wandern gehen etc. Aber Izzy wird verboten, sich anderen Personen zu nähern, da sie «krank» sei. In Wahrheit erwachen ihre Hexenkräfte. Als Izzy andere Jugendliche trifft, erwachen diese Kräfte…
Meine Meinung:
Hellbender ist eine Indie-Produktion und Mix aus Coming of Age, Drama und Horrorfilm. Der Film hat mich leider nicht gänzlich überzeugt, obwohl ich Coming of Age Inhalten, vor allem in Verbindung mit Horrorfilmen, nicht abgeneigt bin (Beispiel: Ginger Snaps, Grave oder Excision). Der Film scheint eine Familien-Produktion zu sein: Zelda Adams spielt Izzy und führt nebst einem John Adams (Vater?) Regie, während ihre Film-Mutter durch Lulu Adams, wohl auch im echten Leben ihre Mutter, gespielt wird.
Der Film kann knapp geguckt werden. Ein Totalausfall ist Hellbeder, so der Name der Band im Film, nicht. Aber Vieles gefiel mir zu wenig. Sicher auch Geschmackssache. Aber der Plot war relativ zusammengekleistert und eigentlich auch sinnlos. Der hier und da eingestreute Humor passt nicht wirklich dazu und den Effekten sieht man das geringe Budget an. Teilweise wirkt der Film mehr wie ein Kammerspiel.
Ich fühlte mich phasenweise an Stephen Kings Der Dunkle Turm erinnert. In dieser gibt es eine Hexe namens Rhea vom Cöös (im vierten Band kommt sie vor, Review wird demnächst veröffentlicht). Diese ist im Besitz eines Gegenstandes, mit welchem sie ihre Feinde bzw. Personen aus der Ferne beobachten kann. Ein Traum für jeden Spanner und Voyeur. Eine solche Gabe besitzt in Hellbender auch die Mutter, jedoch um ihre Tochter zu schützen oder einzugreifen.
Einige Sequenzen (Flashbacks) haben, zumindest mich, leicht an Ritter der Dämonen erinnert. Wie die Hexen zerfallen an Blade oder die 90er Jahre TV-Serie Buffy - Im Bann der Dämonen. Der Plot war nicht wirklich aufregend spannend oder, wie bereits gesagt, sinnvoll. Am Ende gibt es sogar noch eine Art The Descent Hommage, in der die Mutter durch ein enges «Loch» kriecht. Das Ende, darüber kann gestritten werden. Innovativ oder doof?
Die Musik war weniger mein Fall. Es gibt viele Lieder und Füllszenen, die die Tochter und Mutter in freakigen Outfits und Bemalungen als Rock-Band zeigen. Wer es mag. Wie gesagt: weniger mein Sujet. Unfreiwillig erinnerten mich einzelne Szenen ans Hong Kong Kino: die deutschen Subs waren selten an den Seiten abgeschnitten. Etwas, was ich aus Hong Kong Filmen kenne, wenn 2,35:1 Filme im Vollbild dargestellt werden und an den Seiten Bild fehlt. Und: weisse Untertitel auf weissem Hintergrund = schwer zu lesen. Da gabs auch eine Szene in Hellbender. Zum Schauspiel: wechselhaft. Teilweise solide und absolut ok, in anderen Szenen unglaubwürdig, unfreiwillig komisch, schwach.
Fazit: Gibt schlechtere Filme, aber qualitativ zu sehr wechselhaft und für meinen Geschmack mässiger Mix aus Horror und Coming of Age. Dazu zu untalentiert und billig. Dann lieber einmal mehr Grave und Co. in den Player legen!
Infos:
O: Hellbender
USA 2021
R: John Adams, Zelda Adams, Toby Poser
D: Zelda Adams, Toby Poser, Lulu Adams, John Adams, Rinzin Thonden
Laufzeit der Kinoversion: Ca. 83 Min.
Gesehen am: BRUGGGORE Horror Movie Festival 2022
Fassungen: Gesehen via Film-Fest (BRUGGGORE Horror Movie Festival) im O-Ton Englisch mit deutschen Subs (zweimal mit Schweizerdeutschen statt Deutschen Ausdrücken als Gag!). Sollte am 29.04.22 in Deutschland von I-O auf DVD und Blu-Ray erscheinen (in Deutsch/Englisch, wohl keine Subs) sein.
Nach dem 1. Tag in Brugg hatte ich einen Tag Pause, den ich Zuhause verbrachte. In diesem schrieb ich für den Blog, habe die halbe Wohnung geputzt (damit Cat-Sitter eine ordentliche Wohnung vorfindet), einen Film* zu Ehren von Kenneth Tsang, der am 27.04.22 verstarb geschaut (plus Review geschrieben) und am Abend gabs das "Spitzenspiel" Manchester United Vs. Chelsea. *Paragon of Sword and Knife
Als Belohnung für meine Putzarbeiten und weil ich zu faul war zu kochen oder Brot zu schneiden (was auch nur wieder Dreck gegeben hätte!) habe ich Fast-Food bestellt und mir eine feinen Burger gegönnt! Vertrage ich schliesslich mit meinen 66.6kg problemlos:-) Dass Karma meinte es auch gut mit mir: eine Blu-Ray aus Hong-Kong kam an, via Einschreiben und ich war natürlich zu Hause und konnte den Film (An Eye for an Eye) in Empfang nehmen. Sehr schön:-)
Am Freitagmorgen packte ich, zockte (Ghosts 'n Goblins Resurrection im 2. Durchgang) und startete, bereits für nächste Woche, wenn ich fünf Nächte habe (Nachtwache in der Pflege), eine neue Serie: A Nightmare on Elm Street: Freddy's Nightmares. Sicher nichts allzu Aufregendes, aber immer noch erträglicher als viel Mist, der aktuell auf Netflix und Co. zu sehen ist. Zudem kann ich Serien in der Schweiz gratis streamen - sogar vom Gesetz her legal (im Gegensatz zu Deutschland!).
Danach hiess es von meinen Katzen Filet und Geschnetzeltes Abschied nehmen und ab nach Brugg. Ich ging etwas früher, da ich auf der Bank noch eine Einzahlung tätigen wollte. Grund: in meinem Postfach in Hong Kong wartet eine Laserdisc auf ihren Versand. Da ich aber das Konto dort nicht aufgefüllt habe, kann ich nicht versenden. Also heute die Zahlung aufs Bankkonto getätigt, so dass ich das nicht nächste Woche, wenn ich fünf Nächte am Stück arbeite, tun gehen muss. Vorarbeit geleistet;-)
Während Sonnenschein (in Bern und Brugg) via 1. Klasse Zug-Ticket (Sparticket) nach Brugg gereist. Danach das Hotel gesucht und eingecheckt. Ich las im Internet einige negative Bemerkungen, z.B. dass es keinen Einbauschrank gäbe oder nur eine Steckdose im ganzen Zimmer. Meinungen, die ich nicht teilen kann. Ich habe bis Sonntag im Hotel Gotthard gebucht, welches auch ein eigenes Restaurant führt (Schnitzeria der Name). Mein Plan war es, heute Abend dort zu essen, da lange Pause und am Sa und So keine Zeit für Restaurantbesuche und/oder richtiges Essen.
Ich bin mit dem Hotel bisher zufrieden: habe ein Zimmer mit eigener Dusche/Bad gebucht. Vielleicht sind jene ohne kleiner. Storen gibt es keine. Aber seit ich als Nachtwache arbeite, kann ich i.d.R. schlafen ohne Storen runter zu lassen (wenn ich Frei habe und wenn keine störenden Gartengeräusche). Das WLAN funktioniert sogar besser und schneller als im Hotel in Neuchatel (NIFFF Zeiten). Schön ist auch, und das meine ich ernst, dass eine viel befahrene Strasse neben dem Hotel hat. Das ist für mich Lärm der entspannend ist (wie z.B. Regenprasseln, Gewitter-Lärm oder das Rauschen einer Geschirrspülmaschine).
Danach ruhte ich mich kurz im Hotel aus und las Stephen Kings Roman weiter, ehe es mich in die erste Vorstellung zog. Und erneut: keine Kontrolle von Ticket und Co. Da hätte einfach jeder reinlaufen können. Die Vorstellung war ruhiger (Publikum) als am 1. Tag. Das Kino nicht ausgebucht. Alte Bekannte erneut gesehen und danach, da lange Pause, eingekauft und im Hotel gegessen. Ich kaufte Diverses für das Hotel, für Samstag und Sonntagmorgen, da das Hotel-Restaurant dann geschlossen hat und am Wochenende auch kein Frühstück angeboten wird. Im Restaurant ass ich dann Falsche Schnecken mit Brot (Rindsfiletwürfeli mit Kräuterbutter überbacken) ohne Brot als Vorspeise und als Hauptgang Schweinsrahmschnitzel (mit Teigwaren an Champignons-Rahmsauce). War beides sehr lecker! Danach ging es, bevor um 22.00 Uhr die nächste Vorstellung starten sollte, ins Hotelzimmer zum Review Schreiben von Hellbender und dem Starten dieses Berichtes. Vor der Hellbender Vorstellung gabs eine kurze Video-Sequenz der Macher zu sehen. Verspätungen gab es bisher keine.
Die Pause war lang, ich wurde nach dem Abendessen sehr müde, so dass ich noch ein Powernap einlegte, bevor es mich wieder ins Kino zog. The Sadness war sehr gut besucht, fand ich. Danach blieb ich gleich sitzen, um den irischen Fun-Splatter Let the Wrong One In zu schauen da «nur» 15 Minuten Pause dazwischen. Ausserdem ist im Kinosaal coole Film-Musik zu hören: From Dusk Till Dawn, Friday the 13th, A Nightmare on Elm Street, Jaws, Halloween. The Sadness und Let the Wrong One In waren die bisher besten Werke. The Sadness stand so oder so auf der Wunschliste und als ich hörte, dass der in Brugg gezeigt würde, war der Besuch beschlossene Sache. Um 02.00 Uhr ging es, es regnete nun leicht, nach Hause ins Hotel, wo ich eine gute, ruhige Nacht verbrachte.