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Montag, 26. September 2022

Update

 Neue Reviews & Festival-Bericht

 

- ZFF-Special 1. Tag

 

- Detective vs. Sleuths

- Im Westen nichts Neues 

 

 

ZFF-Special 1. Tag


 

 

 

 

Nach einmal sechs Nächten und kurze Zeit später einmal fünf Nächten am Stück (da eingesprungen) arbeiten war ich gespannt, ob ich im Frei (nachts) gut würde schlafen können. Und ja: die Nacht schlief ich sehr gut. Zwar wachte ich einmal auf (ca. 03.00 Uhr), schlief dann aber schnell wieder ein, ehe mich der Wecker um 06.30 Uhr aus dem Bett holte (Duschen & Review vorbereiten für den 2. ZFF-Tag waren angesagt). Kurz vor 10.00 Uhr ging es dann Richtung Zürich. Dank Spartickets und Halbtax-Abo billig (unter 20 CHF).

 

 


Im Gegensatz zu sonst buchte ich ein 2. Klasse Ticket. Es hiess, wenig "Auslastung". Pustekuchen. Der Zug war fast voll. Halt Wochenende. Aber dennoch überrascht. Das Wetter spielte mit: sowohl in Bern wie auch in Zürich war es regnerisch. Die Hinreise verlief ohne nennenswerte Probleme. Nachdem ich Naked Lunch fertiggelesen hatte, ging es nun mit Die 120 Tage von Sodom weiter. In Zürich kam ich etwas früher als der Kollege an, so dass ich im Burger King etwas essen ging. 

 

 





Ich war sehr lange vor Ort nicht mehr in einem Burger King. Und was soll ich sagen? Lohnt auch nicht wirklich. Ich ass halt einfach etwas, weil seit 06.30 Uhr wach, vor dem 1. Film keine Zeit für Restaurant-Besuch und ich noch eine halbe Stunde auf den Kumpel warten musste. Spartickets haben zur Folge, dass man oft zu Randzeiten fährt (oder viel umsteigen). Umsteigen war aber heuer nicht der Fall. Danach am Treffpunkt Kumpel aus Zürich getroffen. Er ist Mitglied bei LB = HIER KLICKEN

 

 


 

Das erste Kino ist ca. fünf Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Dort gingen wir noch in ein Cafe was trinken. Lange Wartezeit, Personal, dass nur Englisch spricht und unverschämt teuer (über zehn CHF für zwei Cappuccino) = Willkommen in Zürich! Danach ging es in den ersten Film. Die HK/China Produktion Detective vs. Sleuths. Die Vorstellung war nicht ausverkauft. Der Vorsteller machte seine Sache gut: kurz und knackig. Kein langes blablabla wie am NFFF. Zudem wirkt das Publikum hier normal. Was aber ans NIFFF erinnerte: Pannen! Zweimal wurde versucht, den Film zu starten und es gab Probleme. Erst nach ca. zehn Minuten "neu laden" ging es dann.

 

 




 

Im Kino trug niemand Masken. Der Film war leider nicht wirklich gut. Danach hatte ich Lust auf Essen. Nicht wirklich Hunger, mehr Lust. Aber viele gute Orte wurden eigestampft und sind von der Bildfläche verschwunden. Für ein echtes Restaurant blieb zu wenig Zeit, da mein 2. Film (den ging ich dann alleine schauen, da Kumpel den auf Netflix schauen wird) in einem abgelegeneren Ort starten würde (zehn Minuten via Tram vom Bahnhof entfernt). Wir gingen nochmal in eine Bar/Hotel und tranken etwas und führten gute Gespräche. Die Zeit verflog schnell. 

 

 


 

 

Danach ging es in den Film Im Westen nichts Neues. Der war toll. Mehr Leute als in der 1. Vorstellung. Das Kino auch viel grösser - Gala Premiere. Laut Vorsteller war es die Europa-Premiere. Vier Zuschauer mit Maske gezählt. Keine Pannen. Ich wurde nun aber etwas müde. Recht müde. Es war aber weniger schlimm als damals am BRUGGGORE Horror Movie Festival. Da waren die Nachwirkungen der Nachtarbeit schlimmer. Aber keine Zeit für richtiges Essen. Mein Essverhalten am heutigen Tag war total ungesund und eine Katstrophe: ca. 08.00 Uhr eine Scheibe Ruchbrot mit Honig, zwischen 11.30-12.00 Uhr ein Hamburger und sechs Chicken Nuggets, zwischen 17.45-18.00 Uhr eine Packung M&M'S, auf der Zugheimfahrt (21.00-22.00 Uhr) einen Appenzeller Bärli-Biber und als ich um ca. 23.00 Uhr zu Hause ankam noch Ritter Sport Marzipan. Sehr gesund:-) Der Zug war noch mehr ausgebucht als bei der Heimfahrt und die Müdigkeit überkam mich: ich schlief fast ein. Dennoch: toller Tag, voll ausgenutzt und einen Film für die Wunschliste:-)

 

 


Im Westen nichts Neues Review

 
ZFF 2022

 

 

Im Westen nichts Neues

Story:

 

Als der Krieg ausbricht (1. Weltkrieg) melden sich die Jugendlichen Paul (Felix Kammerer) und dessen Freunde Albert und Müller freiwillig zur Front im Kampf gegen die Franzosen. Etwas, was sie bald bereuen werden…

 

Meine Meinung:

 

Auf Im Westen nichts Neues wurde ich durch den Trailer und die Netflix Ankündigung in einem Forum aufmerksam. Es handelt sich um eine Verfilmung des 1928er Romans von Erich Maria Remarque, der den Schrecken des 1. Weltkriegs erzählt. Der Stoff wurde bereits zweimal von den Amis verfilmt (1930, 1979). Der Trailer sprach mich an.

 

Nun bekam ich dank ZFF die Chance, den aus Deutschland stammenden Film, der auch für die 2023er Oscars auflaufen soll, im Kino auf der grossen Leinwand zu sehen. Und das lohnt sich unbedingt: Im Westen nichts Neues ist definitiv ein Film für die grosse Leinwand! Umso bedauerlicher, dass der am Ende Sept. nur via Netflix zu sehen sein wird…

 

Ich kenne den Roman und die ersten Verfilmungen nicht. Ich kann daher keine Vergleiche liefern. Im Westen nichts Neues hat mich aber beeindruckt. Der Film geht unter die Haut. Sehr intensiv. Der Film zeigt den Schrecken und die Sinnlosigkeit des Krieges in aller Vielfalt. Am Ende gibt es noch Infos via Text-Einblendungen dazu, bevor der Abspann beginnt.

 

Trotz der langen Laufzeit war der Film zu keiner Sekunde langweilig. Der Film fesselt, schockiert und berührt. Den Filmemachern gelingt es, eine Gruppe von Figuren zu kreieren, die dem Zuschauer nicht gleichgültig ist. Daher fiebert man mit der Truppe auch mit. Auch das junge, naive und weltfremde Verhalten der Truppe spielt eine Rolle. Glaubhaft dargestellt.

 

Der Film ist, vor allem im Vergleich zu US-Kriegsfilmen, was Effekte und den Blutgehalt angehen, weniger graphisch. Da übertrieben es einige Publikationen deutlich ("Es fließt literweise Kunstblut", FAZ). Da merkt man auch, dass es einigen nicht gefällt, dass Netflix einen Oscar-Kandidat an der Angel hat. Aber der Schrecken, der durch Stimmung, Optik und Schauspiel generiert wird, ist unglaublich intensiv. Der Inhalt geht unter die Haut.

 

Der Film ist stark gemacht und hebt sich von miesen 08/15 Netflix-Filmen mit Woke-Inhalten ab. Sieht man Mal von einer schlechten CGI Feuer-Szene im letzte Viertel ab, ist der Film toll anzusehen. Auch optisch. Die Bilder, Kameraeinstellungen und die Musik sind der Wahnsinn. Der Film überzeugt auch audiovisuell. Ein Grund mehr, den Film im Kino zu sehen, sofern es dafür Chancen gibt (Filmfeste etc.). Die mir unbekannten, deutsche Schauspieler (z.B. Felix Kammerer als Paul Bäumer) waren fabelhaft gut.

 

Fazit: Eindrücklich und sehenswert!

 

Infos:

 

O: All Quiet on the Western Front

 

Deutschland, USA 2022

 

R: Edward Berger

 

D: Felix Kammerer, Albrecht Schuch, Moritz Klaus, Aaron Hilmer, Edin Hasanovic, Devid Striesow, Daniel Brühl

 

Laufzeit der ZFF-Fassung: Ca. 147 Min.

 

Gesehen am: ZFF 2022

 

Fassungen: Gesehen im O-Ton Deutsch am ZFF 2022. Am 28.10.22 startet der Film offiziell auf Netflix.

Detective vs. Sleuths Review

 
ZFF 2022

 

 

 

Detective vs. Sleuths

Story:

 

Hong Kong wird von einer Mordserie heimgesucht. Die Polizei (u.a. Charlene Choi Cheuk-Yin) ermittelt. Der psychischkranke Ex-Cop Lee Jun (Lau Ching-Wan) beginnt ebenso mit eigenen Ermittlungen...

 

Meine Meinung:

 

Den Trailer zu Detective vs. Sleuths, einer neuen HK-China Produktion, sah ich schon vor Monaten in einem Forum und fand, zumindest den Trailer, interessant und ansprechend. Nun dank ZFF die Chance erhalten, den Film im Kino sehen zu können. Hat es sich gelohnt? Leider nein! Trotz Lau Ching-Wan (The Third Full Moon, Live Hard, Expect the Unexpected, Thou Shalt Not Swear, Black Mask, The Longest Nite, Loving You) in der Hauptrolle…

 

Der Film hat drei positive Details: Detective vs. Sleuths ist relativ unterhaltsam. Es ist fast immer was los, die Zeit geht vorbei. Einzelne Kameraeinstellungen sind schön eingefangen und interessant. Und: es gibt schöne Bilder aus Hong Kong zu sehen! Das war es denn aber auch schon, was positive Seite des Filmes angehen. Mehr gibt’s nicht. Auch nicht in den Action-Szenen. Diese sind durchschnittlich und ich würde sagen, es ist nicht eine gute Actionszene dabei.

 

Der Inhalt ist total wirr, hohl und nervend in Szene gesetzt. Wem das HK-Kino und die Schauspieler fremd sind, wird Mühe haben, dem sprunghaften Plot zu folgen. Teilweise folgen gar Rückblenden von Szenen, die nicht Mal fünf Minuten zurückliegen. Zudem wartet der Film mit einer gefährlichen Aussage auf (Polizist mit psychischer Krankheit, selbst- und fremdgefährdet, wird befördert). Schwachsinn. Die Bösewichte sind zudem ein Witz. Da kam New Police Story Feeling auf…

 

Das Schauspiel von Lau Ching-Wan war peinlich.  Schade, dass er sich dafür hergab. Aber er ist auch praktisch der einzig namhafte Name des Filmes, um dafür zu werben. Twins-Star Charlene Choi Cheuk-Yin (Rob-B-Hood) spielt eine im 8. Monat schwangere Ehefrau und weiblichen Cop, die sich dennoch ins Actionabenteuer begibt, um im Finale dann völlig unfreiwillig komisch ein Baby zu gebären - umgeben von miesen CGI-Effekten (Feuer, Explosionen, Gargoyle). Dazu kommt, dass sämtliche Figuren wenig bis gar nicht sympathisch sind.

 

Fazit: Peinlich und schlecht! Lohnt sich nicht!

 

Infos:

 

O: San taam daai zin

 

HK, China 2022

 

R: Wai Ka-Fai

 

D: Lau Ching-Wan, Charlene Choi Cheuk-Yin, Raymond Lam Fung, Kathy Yuen Ka-Yee, Carlos Chan Ka-Lok, Carman Lee Yeuk-Tung, Tan Kai

 

Laufzeit der Originalversion: Ca. 101 Min.

 

Gesehen am: ZFF 2022

 

Fassungen: Gesehen am ZFF 2022 im O-Ton mit englischen Subs und Uncut. Eine DVD/Blu-Ray sind noch nicht angekündigt (Stand: Sept. 2022).