Neuer Neukauf und neue Reviews
Film Reviews zu Filmen aus den Genres Horror, asiatischem Kino, Action etc. Alte Reviews & Berichte der HP www.reviews.ch.vu werden nach und nach auch hochgeladen und wenn nötig komplett überarbeitet.
Na-Jan – Il Piccolo Titano
In der hkmdb.com Datenbank habe ich meine Wunschliste erweitert, nachdem ich nach Genres suchte:
Horror, Vampire & Ghost. Mein Interesse galt Filmen von 1965-1995 und habe
mir diese notiert und während dem Erstellen der Liste auch schon erste Quellen (Auktionshäuser
aus China, Hong Kong & Taiwan) abgeklappert. Nun suche ich im Moment «Fantasy»
Titel auf die gleiche Art & Weise durch. Da gibt es viel mehr Titel (über
1000, bin bisher auf Seite zehn angelangt) und nur durch Zufall stiess ich auf Na-Jan – Il Piccolo Titano. Ich suchte
eigentlich nach dem Film Female Dragon King (1969) und fand via google auf
einer chinesischen Seite einen Clip. Mein Kumpel hat den Film dann als Na-Jan –
Il Piccolo Titano identifiziert. Diesen gibt es auch als Ital. DVD (wird jedoch
immer mit dem Shaw Brothers Film Na Cha the Great verwechselt) und mein Kumpel
hat die Disc und hat mich darüber informiert. Bei Na-Jan – Il Piccolo Titano
handelt es sich um den taiwanesischen Fantasy-Film (mit Kaiju-Elementen) Feng
Shen Bang aka The Story of a Deity aus dem Jahr 1969. Die DVD aus Italien ist
auf 999 Stück limitiert, Ital. Dubbed dafür sogar im Original-Bildformat
2,35:1!!! Die Disc fand ich billig auf Ebay und kaufte sie. Das Label
hat keine anderen Filme dieser Art veröffentlicht. Sehr gespannt! Meine Fantasy
Recherche hat mich schon auf paar sehr unbekannte Perlen und Fassungen
aufmerksam gemacht, welche ich in den nächsten Monaten zu kaufen versuche...
A Haunted House
Story:
Ein Mann (Law Kwok-Wai) unterzeichnet ein Dokument und wird danach von den Polizisten abgeführt und erschossen. Seine Frau/Freundin Tanny Tien Ni und ihr Anwalt (Richard Chen Chun) haben eine Affäre und geniessen nun die gemeinsame Zeit im Hause des Mannes. Doch schon nach kurzer Zeit passieren merkwürdige Dinge und Tanny meint ihren toten Ehemann gesehen zu haben…
Meine Meinung:
A Haunted House ist ein seltener und unbekannter Gruselfilm aus Hong Kong aus dem Jahre 1975 von Ng See-Yuen, dem Gründer von Seasonal Film Corporation die einige coole Filme hervorgebracht haben, z.B. Secret Rivals 1 + 2, die Jackie Chan Hits Snake in the Eagle’s Shadow sowie Drunken Master oder The Ring of Death und The Head Hunter.
A Haunted House ist leider ein recht mässiger und vor allem lahmer Gruselfilm geworden. Vor allem die ersten ¾ des Filmes betrifft dieses Problem, so dass ich den Film fast wieder weiter verkauft/entsorgt hätte. Zu 90% des Filmes gibt es keine Effekte, keine nackte Haut und keine Spannung. Uninteressant und auch Klamauk, der nicht zum Rest passt, kommen vor.
Inhaltlich werde ich dem Film nicht ganz gerecht, da nur in Chinesisch ohne Subs. Es gibt noch eine Haushälterin und ihren Freund, die versuchen, Tanny (Black Magic) in den Wahnsinn zu treiben. So als Art Subplot – und in diesem kommt der Klamauk vor, der nicht zum Rest des Filmes passen mag. Warum der Film trotz all dem Negativen trotzdem nicht entsorgt wird?
Ich gebe A Haunted House mit angepassten Erwartungen zu einem späteren Zeitpunkt nochmals eine Chance, weil die letzten 20 Minuten deutlich besser werden. Dort tauchen Effekte auf, es wird eine stimmige Atmosphäre erzeugt, Klamauk ist nicht mehr vorhanden und das Finale wie auch Ende haben mir gefallen und waren überraschend. In den Szenen überzeugen dann auch Tanny Tien Ni (plus etwas nackte Haut) und Tien Feng (Oath of Death) als Taoist-Magier.
Fazit: Schade, dass nicht der ganze Film so in Szene gesetzt wurde wie das Finale…
Infos:
O: Shi san hao xiong zhai
HK 1975
R: Ng See-Yuen
D: Tanny Tien Ni, Richard Chen Chun, James Yi Lui, Law Kwok-Wai, Tien Feng
Laufzeit des chinesischen Bootlegs: Ca. 98 Min.
Gesehen am: Ende Juni 2021
Fassungen: Mir ist nur das seltene US-VHS von Pan-Asia bekannt, welches mir einmal für 600USD von einem Chinesen angeboten wurde. Habe ich abgelehnt. Ich sah den Film als DVD-R Bootleg aus China = Master der US-VHS = durchschnittliche bis schlechte Bildqualität (zu dunkel), nur Vollbild, Chinesisch ohne Subs, wahrscheinlich Uncut. Andere Fassungen sind mir nicht bekannt.
Naked Lunch
Story:
Ex-Junkie und jetzt Kammerjäger Bill Lee (Peter Weller) bemerkt, dass sein Wanzensprühmittel alle ist. Seine Frau (Judy Davis), drogensüchtig, spritzt sich dieses. Bill droht den Job zu verlieren und aufgrund seiner Vergangenheit wird gegen ihn ermittelt. Im Rausch erschiesst Bill seine Frau und flüchtet sich danach, als ihm von einer Riesen-Kakerlake offenbart wird, dass er ein Geheimagent ist, nach Interzone…
Meine Meinung:
David Cronenberg (Nightbreed, Shivers) wagt sich mit dieser Verfilmung an den Roman Naked Lunch des drogensüchtigen US-Schriftstellers William S. Burrough, der Naked Lunch im Drogenrausch schrieb (was in einer Die Simpsons Folge, als Bart und Co. die Kinovorstellung besuchen, zu einem amüsanten Joke führt).
Naked Lunch ist geiler Scheiss und ich hatte den Film gar nicht mehr so gut in Erinnerung. Kann es locker mit den anderen Highlights von David Cronenberg (Die Fliege, Scanners, Videodrome) aufnehmen. Der Film unterhält, ist spannend und fesselt von Beginn an.
Der Plot ist wirr, da sich Realität, Fantasie, Drogenrausch und Halluzinationen zu einem sonderbaren Ganzen vereinen – was einen intensiven und fantasievollen Inhalt zur Folge hat, wie man ihn nicht oft im Kino (oder wo auch immer) erleben darf!
Im Film funktioniert alles: Unterhaltungswert, Abwechslung, Musik, traumhafte Settings und starke Effekte. Es gibt einige kreative Effekte-Sequenzen die ihres gleichen Suchen. Da kommen auch Body-Horror-Elemente, für die Cronenberg bekannt ist, zum Tragen.
Für die grandiosen Effekte- und traumähnlichen Kreaturen und Make-Up Effekte und Verschmelzungen zeigte sich Chris Walas verantwortlich, der zuvor schon in Die Fliege tief in die gelungene Trickkiste voller wunderbarer Effekt-Arbeiten griff.
Der Cast ist zudem bis in die kleinsten Nebenrollen passend und zum Zuge schnalzen: Namen wie Peter Weller (Star aus RoboCop), Roy Scheider (Star aus Jaws), Ian Holm (Star aus eXistenZ) oder Julian Sands (Star aus Warlock) sind zu sehen und machen alle einen wunderbaren Job!
Fazit: Muss man gesehen haben, um zu begreifen! Starke, nicht vorhersehbare Arbeit mit tollem Ende von David Cronenberg, welches das Interesse am Original-Roman von William S. Burrough definitiv geweckt hat!
Infos:
O: Naked Lunch
USA 1991
R: David Cronenberg
D: Peter Weller, Roy Scheider, Ian Holm, Julian Sands
Laufzeit der deutschen DVD: 110:30 Min.
Neusichtung am: 18.06.21
Fassungen: Mir lag die deutsche DVD von Kinowelt (Arthouse Reihe) vor = Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität, Deutsch/Englisch mit deutschen Subs. Die deutsche Synchronisation ist gelungen. Gibt es inzwischen von StudioCanal in D auf Blu-Ray.
Savana Violenta
Inhalt inklusive meiner Meinung:
Savana Violenta ist nach Mondos/Schock-Dokumentationen wie Gesichter des Todes, Mondo Cane 3 oder Shocking Africa der nächste (Afrika)Mondo, der die Sammlung verlässt und einen Käufer gefunden hat. Grund genug, für den Blog eine letzte Neusichtung vorzunehmen. Savana Violenta lohnt sich für Mondo-Fans, aber mir sagen diese Werke bis auf Ausnahmen (wahrscheinlich) nicht mehr zu.
Das Afrika-Setting wurde vor allem durch Africa Addio interessant. Danach folgten weitere Mondos, die die Grausamkeiten aus dem schwarzen Kontinent zeigten – vor allem die Castiglioni Bürder waren von Afrika angetan und haben eine ganze Reihe von Mondos veröffentlicht (z.B. Magia Nuda), die Reisen nach Afrika als Grundlage boten.
Aber auch das Regie-Duo Antonio Climati & Mario Morra war nicht untätig. Zwei Jahre vor Savana Violenta haben beide den Mondo Ultime grida dalla savana auf die Menschheit losgelassen. Savana Violenta wurde in einige Ländern als «Fortsetzung» verkauft, so z.B. in Japan (The Great Hunting II). Wie schon im «Vorgänger» sind auch Jagdszenen eines der Hauptmerkmalte von Savana Violenta.
Darunter gibt es Doku-Aufnahmen, sicherlich auch gestellte Szenen (einige Szenen erinnern an Cannibal Holocaust) aber auch viele unschöne Szenen gegen Tier. Gewalt von Tier gegen Tier oder von Menschen gegen Tier oder von Tier gegen Menschen (Kadaver eines Menschen nach Haiangriff). Besonders die Szenen gegen die Haie oder gegen vogelartige Tiere (Strauss etc.) oder diverse Reptilien fand ich wirklich zum Kotzen.
Daneben gibt es auch einige skurrile Szenen zu sehen, nacktes Fleisch und immerhin hier und da schöne Musik. Die Kameraarbeit ist gut, kommt aber nicht an Africa Addio heran (dasselbe gilt für den Soundtrack).
Fazit: Kann man sich einmal angucken, sofern man das Mondo-Sub-Genre mag. Es gibt schlechtere und auch deutlich üblerer Mondos! Persönlich fliegt die Produktion aus anfangs genannten Gründen trotzdem aus der Sammlung.
Infos:
O: Savana Violenta
Italien 1976
R: Antonio Climati, Mario Morra
D: -
Laufzeit der Ital.-DVD: 88:44 Min.
Gesehen am: Dez. 2011 / Neusichtung am: Mitte Juni 2021
Fassungen: Mir lag die Ital. DVD von 01Distribution vor = Uncut, gute Bild- und Tonqualität, O-Ton, keine Subs. Läuft ca. zehn Min. länger als die zensierten (VHS) Fassungen aus Deutschland (Titel: Mondo Diavolo). In Deutschland nur auf VHS zu haben und als Blu-Ray nicht veröffentlicht worden (Stand: Juni 2021).