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Freitag, 5. Juli 2024

Blood Reincarnation Review

Blood Reincarnation

Story:

Es werden drei Kurzgeschichten erzählt:

The Treasure: Eine schwangere Frau (Shirley Wong Sa-Lee) und ihr Mann (Dean Shek) haben eine alte Frau (Mama Hung) in den Tod getrieben. Nun, während der Geburt, ist die Zeit der Rache gekommen und der Geist der alten Frau schlägt zurück...

The Wanton: Ein Ehemann erwischt seine Frau (Mang Lee) beim Sex mit einem anderen (Henry Yu Yang). Ein Unglück kommt selten allein d.h. der Ehemann wird gewaltsam in einer Box verstaut und im See ertränkt. Doch sein Geist kommt zurück, um Rache zu nehmen...

Lau Tin Sok: Ein Arzt (Peter Yang Kwan) wird zu Unrecht hingerichtet, da er für den Tod einer Patientin verantwortlich gewesen sein soll. Doch dank einer Wiedergeburt bleiben ihm sieben Tagen um Dinge zu vollenden, welche er vor seinem Tod nicht vollenden konnte. Seine Frau ahnt nichts davon und ein Exorzist ist bereits auf dem Weg, den Geist des Arztes zu bekämpfen…

Meine Meinung:

Blood Reincarnation ist zwar kein Kracher, aber für Fans von klassischen Gruselfilmen aus Hong Kong zu empfehlen, zumal der Film sehr selten ist. Der in Taiwan gedrehte Episodenhorrorfilm der Produktionsfirma H.K. Fong Ming Motion Picture Co. Ltd. (The Girl Named Iron Phoenix, Enter the Fat Dragon) aus dem Jahr 1974 bietet drei Kurzgeschichten. Wie es der englische Titel bereits verrät, geht es um die «Blood Reincarnation», welche vor allem in der 3. und längsten Geschichte des Filmes erzählt wird, während der chinesische Titel übersetzt «Yin- und Yang-Reich» bedeutet.

Die drei Kurzgeschichten heissen The Treasure (1. Story), The Wanton (2. Story) und Lau Tin Sok (3. Story). Die ersten zwei Geschichten laufen nur kurz, haben mir aber mehr zugesagt als die 3. Episode, die viel Zeit in Anspruch nimmt, aber gleichzeitig die Dramatik der Tragweite in den Vordergrund stellt, statt auf Grusel und Horror aus zu sein. In den ersten zwei Episoden gibt es mehr Geister, Grusel und Effekte zu sehen, daher sagten mir diese mehr zu, was nicht heissen soll, dass ich die 3. Episode nicht mochte. Wäre es nach mir gegangen, hätte ich wohl die Laufzeiten der einzelnen Episoden anders priorisiert.

Regisseur Ting Shan-Hsi (Knight Errant, Whiplash), der auch das Drehbuch schrieb, hat mit Blood Reincarnation solide Gruselunterhaltung inszeniert. Was ich gelungen fand, war der Verzicht auf Klamauk. Die Episoden wirken ernst und dank drei Geschichten wirkt der Film nicht langweilig. In der 1. Geschichte hat mir vor allem die Tatsache gefallen, dass es um den Tod und die Geburt geht. Neues Leben wird geschenkt, altes Leben wird genommen. Das wurde stimmungsvoll und creepy eingefangen. Die Tongestaltung war hervorragend. Zudem hat mich Dean Shek (The Bravest Fist) überzeugt. Er spielt zur Abwechslung eine dramatische, ernste Rolle. Toll!

Die 2. Episode hat mir auch gefallen. Dieser erinnerte mich an die Story Something to Tide You Over mit Leslie Nielson aus George A. Romeros Creepshow (Drehbuch: Stephen King). Eine amerikanischer Episodenhorrorfilm aus den 80ern. Auch in dieser geht es um Untreue, einen Mordversuch, Ertränken und Rache. Ob die 2. Episode aus Blood Reincarnation als Vorlage diente? Unwahrscheinlich, aber wer weiss das schon. Wer hätte z.B. gedacht, dass der Urin-Joke, den Steve Buscemi in Desperado erzählt, in der HK-Komödie From Here to Prosperity zu sehen war. Gespielt und vorgetragen (in die Praxis umgesetzt) von David Chiang - und der Film stammt aus dem Jahr 1986, während Desperado erst in den 90ern realisiert wurde.

Fazit: Nicht uninteressante und stimmungsvolle Grusel-Anthologie aus Hong Kong!

Infos:

O: Yin Yang Jie

HK 1974

R: Ting Shan-Hsi

D: Dean Shek, Shirley Wong Sa-Lee, Wang Lai, Mama Hung, Mang Lee, Henry Yu Yang, Chiang Nan, Peter Yang Kwan, Tang Pao-Yun

Laufzeit der HK-VHS: 93:29 Min.

Gesehen am: Sept. 2014 / Neusichtung am: 12.05.24

Fassungen: Früher als Bootleg DVD gesehen, lag mir nun für die 2. Sichtung das seltene HK-VHS von Golden Cinema City Video Distribution Ltd. vor = O-Ton, englische Subs, Vollbild, gute Bild- und Tonqualität. Andere Fassungen sind mir nicht bekannt (Stand: Mai 2024).