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Samstag, 1. Juli 2017

Update

Neue Reviews und NIFFF Bericht

 

Reviews:

- The Merciless (NIFFF 2017 Spezial)

- Super Dark Times (NIFFF 2017 Spezial)

- Bitch (NIFFF 2017 Spezial)


NIFFF Bericht:


- NIFFF Bericht Tag 1

NIFFF Tag 1

Kurz nach Mittag machte ich mich auf nach Neuchatel - und vermisse meine zwei Katzen schon jetzt:-( 

Dafür spielt das Wetter definitiv mit. Nach dem heissen Juni ist es  in Neuchatel angenehm, gegen Abend gar bisschen kühl und vor allem windig. Tipptopp! Das Hotelzimmer welches ich dieses Jahr bekommen habe (sehr spät gebucht da keine Ferien erhalten) ist deutlich moderner und interessanterweise leiser als jene, welche ich in den letzten Jahren hatte. Gut so.

Drei Filme standen auf dem Programm - keine Eröffnungsfeier - hat meinen Geschmack nicht getroffen. Keinen Takashi Miike (Ehrengast) gesehen, aber auch nicht danach gesucht. Denke Sonntag und Montag werden die besten Chancen sein, da er an diesen Tagen seine Filme vorstellen wird. Trotz schlechter Nacht (ich arbeite als Nachtwache und fiel letzte Nacht in den Nachtrhythmus) war ich heute bei den drei Vorstellungen relativ fit. Hoffe es bleibt so...

Von den drei Filmen war Super Dark Times der beste und Bitch schlecht = Vorstellung nicht bis zum Ende durchgehalten. Oberflächlich gesagt ein sehr guter (Super Dark Times), ein guter (The Merciless) und ein schlechter Film (Bitch). Kaufen werde ich aber keinen der drei Titel...

Gab keine Pannen und bisher eher wenig Zuschauer - allerdings laufen teilweise auch 5-6 Vorstellungen gleichzeitig, so dass der Eindruck täuschen könnte. Der erste Filme, The Merciless, hatte sicher 15 Min. Verspätung da der Vorführer über wahrscheinlich alles sprach nur nicht über den Film und gern im Mittelpunkt zu stehen scheint - das lässt er sich nicht nehmen und macht er bei allen Vorführungen - alle Jahre wieder. Wenn man wüsste welche Filme er bespricht, dann könnte man gut 10-15 Minuten später zu den Vorstellungen kommen ohne was vom Film zu verpassen. Kann mühsam werden, wenn zwischen zwei Filmen fast keine Pause besteht...

Zum neuen Kino Studio: eher warm, aber gross und zentral d.h. definitiv besser als Kino Bio, welches dieses Jahr keine NIFFF Filme mehr zeigt.

Am Samstag warten schon fünf Filme - so dass ich mich freue, nicht allzu spät ins Bett zu kommen!

Bitch Review

 
NIFFF 2017 Spezial
Bitch

Story:

Ehefrau Jill (Marianna Palka) hat ihr Leben (ein Mann der zu viel arbeitet, kaum zu Hause ist, sei betrügt, dazu vier Kinder) nicht im Griff. Sie versucht sich umzubringen, aber scheitert. Sie verlässt die Familie – was das Leben des Ehemannes um 180 Grad Richtung Katastrophe und Überforderung ändert – ehe Jill, psychisch erkrankt, zurückkehrt – und sich wie ein Hund benimmt…

Meine Meinung:

Bitch hat mir nicht gefallen. Ich habe zuerst auch etwas komplett anderes erwartet – zuerst dachte ich Jill gelingt der Suizid und sie rächt sich als Geist an der Familie. Dann dachte ich sie kehrt als Hund zurück und rächt sich an der Familie. Ich erhoffte mir eine makabre Komödie. Aber dass sie psychisch krank und sich deshalb wie ein Hund aufführt – das wusste ich nicht.

Der Film hat einige amüsante, schwarzhumorige und nicht ernstzunehmende, da Overacting und übertrieben dargestellte Szenen, denen man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte.

Doch im Grossen und Ganzen fand ich die Story absolut schwachsinnig und gegen Ende hin viel zu dramatisch ernst, um zu überzeugen. Der Mann wird typisch als schlecht dargestellt, die Frau ist in der Opferrolle und nur zu retten, wenn der Mann sein Leben um 180 Grad ändert – auch diese Stereotypen der Feministin einer Regisseurin, welche zugleich Jill spielte (und leider war sie die einzige Schauspielerin, welche in ihrer Rolle NICHT überzeugen konnte und schwach agierte), haben tierisch genervt und sich masslos gesteigert, so dass ich kurz vor dem Ende (hätte viel früher gehen sollen), die Vorstellung verlassen habe. 

Die paar amüsanten Szenen spielten sich vor allem zu Beginn und im Mittelteil ab (und man wusste noch nicht wohin der Film inhaltlich steuert) und nahmen gegen Ende hin stark ab, so dass es auch in dieser Hinsicht nichts Interessantes zu sehen gab.

In meinen Augen schwachsinnige Feministinnen Propaganda, verkauft als Independent-Drama. Nicht zu empfehlen, Finger weg! 

Infos:

O: Bitch

USA 2017

R: Marianna Palka

D: Marianna Palka, Jason Ritter, Jamie King, Caroline Aaron, Eric Edelstein, Kingston Foster

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 93 Min.

Gesehen am: Am NIFFF (Neuchatel International Fantasy Film Fest): Juli 2017

Fassungen: Am NIFFF (Neuchatel International Fantasy Film Fest) gesehen im O-Ton mit franz. UT. Noch nicht auf DVD / Blu Ray angekündigt (Stand: Juli 2017).

Super Dark Times Review


NIFFF 2017 Spezial
Super Dark Times

Story:

Vier miteinander befreundete Teens (u.a. Charlie Tahan, Owen Campbell) spielen nahe eines Waldes mit einem Samurai Schwert. Einer der vier hat Drogen konsumiert und es kommt zur Tragödie, die einer der vier mit dem Leben bezahlt. In voller Panik verstecken die anderen drei die Leiche und Tatwaffe im Wald und sagen niemandem etwas. Das bekommt den drei Schülern psychisch nicht gut…

Meine Meinung:

Von Super Dark Times habe ich wenig erwartet und wurde positiv überrascht. Super Dark Times war am ersten NIFFF 2017 Tag (Neuchâtel International Fantasy Film Fest) der beste Film und hat sich gelohnt, geschaut zu werden.

Persönlich jetzt nicht ein Streifen, den ich mir in die Sammlung stellen würde, aber der Film macht vieles richtig. Wenn man sich auf die Story einlässt wird man bis zum Ende hin bestens unterhalten.

Der Film hat mich am ersten Tag definitiv am meisten gepackt und gefesselt. Das Interesse, das Geschehen zu folgen, war am grössten. Die Zeit vergeht schnell und der 80er Jahre Look, in welcher die dramatische Handlung spielt, mit authentischen Figurenzeichnungen und tragischen Entwicklungen, hat mir sehr gut gefallen. Ebenso die Kleinstadt Stimmung – wie ich das liebe.

Der Film war vor allem sehr stimmungsvoll und atmosphärisch. Der Soundtrack teilweise fast hypnotisch, einige Szenen gar richtig spannend und unheimlich. Optik, Bildersprache und Soundtrack sind grosses Plus des Filmes. Einige Szenen knistern richtig vor Spannung. Inhaltlich kann alles möglich sein, keine vorhersehbare Story. Spannung hält sich bis zum Ende aufrecht. Nur einmal klaute der Film in einer Traumszene von Lars Von Triers Antichrist – was einen etwas faden Nachgeschmack hatte.

Die unverbrauchten No-Name Schauspieler machten ihre Sache sehr gut und tragen durch Realismus viel zum positiven Gesamteindruck mit.

Ein packendes und fesselndes Drama, welches man sich sehr gut ansehen kann!  

Infos:

O: Super Dark Times

USA 2017

R: Kevin Phillips

D: Owen Campbell, Charlie Tahan, Elizabeth Cappuccino, Max Talisman, Sawyer Barth

Laufzeit der Kinoversion: Ca. 100 Min.

Gesehen am: Am NIFFF (Neuchatel International Fantasy Film Fest): Juli 2017

Fassungen: Am NIFFF (Neuchatel International Fantasy Film Fest) gesehen im O-Ton mit franz. UT. Kommt in den USA erst offiziell Ende Sept. 2017 in die Kinos. Daher sind noch keine DVD/Blu Ray Versionen angekündigt (Stand: Juli 2017).

The Merciless Review

NIFFF 2017 Spezial
The Merciless

Story:

Jae-Ho (Sol Kyung-Gu) ist im Gefängnis der Boss. Die Insassen folgen seinen Regeln, schauen zu ihm auf. Ausserhalb des Gefängnisses gehört er zu einer Gangsterbande, ist dort die Nr. 2. Sein Ziel: nach der Entlassung die Nr. 1. zu werden. Doch es kommt zu Problemen, als ein neuer Gefangener, Hyun-Soo (Siwan), sich seinen Regeln widersetzt. Dazu kommt, dass dieser ein Undercover Cop ist, der Jae-Ho und vor allem seinem Boss (Lee Kyoung-Young) das Handwerk legen will…

Meine Meinung:

Auf The Merciless habe ich mich am ersten NIFFF 2017 Tag (Neuchatel International Fantasy Film Fest) am meisten gefreut, da mich am meisten ansprechend.

Zuletzt konnte ich mich mit dem koreanischen Kino mehr und mehr anfreunden und habe einige tolle Filme gesehen (The Chaser, Snowpiercer, Asura: The City of Madness oder The Wailing) und hoffte auch in Bezug auf The Merciless, einen tollen Film zu erfahren.

Doch ganz so gut wie oben genannte Filme ist The Merciless leider nicht geworden. Der Film ist auf jeden Fall gut und jedem Fan des koreanischen Kinos zu empfehlen. Für mich, der lieber das HK Kino mag (oder das japanische Kino), konnte der Film teilweise weniger zusagen.

Der Film ist aufwändig, cool und die Action gut in Szene gesetzt. Die Kamerafahrten sind eine Wucht, der Sound passt immer hervorragend zu den schönen Bildern und die Darsteller machen ihre Sache mehr oder weniger gut. 

Die Story bietet einige Twists und vor allem die Action weiss zu überzeugen, da abwechslungsreich, teilweise auch brutal in Szene gesetzt und das beste: übersichtlich und schön choreographiert, auch in Massenszenen.

Was mir eher missfiel: es gab zu wenig Action, Laufzeit bisschen zu lang, gab Längen, Story und Inhalte eigentlich sehr schwach und schon alles zig Mal gesehen (und dafür bot der Film für seine Laufzeit dann viel zu wenig) und das Overacting (vor allem von Sol Kyung-Gu) und der teilweise sogar aufkommende Humor haben dann hier und da nicht recht zum Rest gepasst (gegen Ende wird der Film dann sehr düster und passt gar nicht zum Rest des Filmes).

Für Freaks des koreanischen Kinos werden meine kritischen Punkte nur kleine Details darstellen, so dass sich Fans des Genres von meiner Meinung ja nicht abschrecken lassen sollen. Man kann den Film gut ansehen und es gibt mehr Positives als Negatives, aber für einen Kauf langt es für mich persönlich nicht. Aber guter Start ins NIFFF 2017.
 
Infos:

O: Bulhandang

Südkorea 2017

R: Byun Sung-Hyun

D: Andreas Fronk, Kyoung-gu Sul, Si-wan Yim

Laufzeit der Kinoversion: Ca. 117 Min.

Gesehen am: Am NIFFF (Neuchatel International Fantasy Film Fest): Juli 2017

Fassungen: Am NIFFF (Neuchatel International Fantasy Film Fest) gesehen im O-Ton mit franz. und englischen UT. Es gibt noch keine deutsche Fassung und/oder DVD/Blu Ray (Stand: Juli 2017).