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Freitag, 3. Juli 2020

Update

Neues Review



Zu Ehren von Regisseur Billy Tang Hin-Shing (鄧衍成), der Anfang Juli 2020 plötzlich verstarb (RIP), gabs eine Neusichtung zu seinem Werk Red to Kill und somit ein komplett überarbeitetes Review:


Red to Kill Review

Red to Kill

Story:

Mr Chan (Ben Ng Ngai-Cheung) arbeitet als Sozialbetreuer mit Behinderten zusammen. Mr Chan hat ein dunkles Geheimnis: aufgrund eines Traumas, in der Kindheit erlitten, mutiert und dreht er durch, sobald er mit roter Farbe konfrontiert wird. Es folgen Vergewaltigungen. Auch an der kognitiv eingeschränkten Ming Ming (Lily Chung Suk-Wai) vergeht er sich. Diese zerrt ihn vor Gericht, verliert jedoch. Daraufhin bekommt Ming Ming Hilfe von der Sozialarbeiterin Money (Money Lo Man-Yee). Diese versucht, Mr Chan aus der Reserve und damit in eine Falle zu locken…

Meine Meinung:

Regisseur Billy Tang haben HK-Film- und insbesondere die CAT. III Film-Fan-Gemeinschaft einige sehenswerte Filme zu verdanken: Vengeance Is Mine (mit Rosamund Kwan), Dragon Fight (Jet Li Vs. Dick Wei), Run and Kill (Simon Yam Vs. Kent Cheng), Brother of Darkness (à la Daughter of Darkness), Casino (Simon Yam, Triaden = steht schon lange auf Wunschliste) oder Dr. Lamb (wo er als Executive Director fungierte).

Nun ist Billy Tang Anfang Juli dieses Jahres im Alter von nur 69 Jahren an Krebs verstorben! RIP! Ihm zu Ehren gab es nun eine Neusichtung zu seinem CAT. III Streifen Red to Kill, der mir auch aktuell noch gut gefällt. Wer die ganzen 90er Jahre CAT. III Filme wie The Untold Story, Ebola Syndrome, Love to Kill, The Unpublicizable File und Co. mag, macht mit Red to Kill sicherlich auch nichts falsch.

Billy Tang vermochte es schon immer, mit Schock- und Exploitation-Szenen zu schocken, zu provozieren, zu «unterhalten». So auch in Red to Kill. Speziell am Film ist das Setting: Ein Pädagoge und eigentlich Vertrauens- und Bezugsperson missbraucht seine Macht und geht gegen eine kognitiv eingeschränkte, behinderte Frau vor. Kann man sich eine noch grausamere Tat vorstellen? Sozialkritisch ist Billy Tangs Film definitiv nicht gemeint, aber mit dem Setting als Provokation trifft er voll aufs Schwarze.

Der HKer Häuserblock mit seinen finsteren Winkeln, verlassenen Treppenhäusern und viel Dunkelheit nachts, schafft eine bedrohliche Stimmung und Atmosphäre, die gut auf den Zuschauer wirken. Der Film, der bereits mit einem heftigen «Schlag in die Magengrube» beginnt (Vergewaltigung und Gegenschnitt auf eine Mutter und ihr Kind = es folgt ein erweiterter Suizid der mit dem Rest des Filmes nichts mehr zu tun hat), unterhält im späteren Verlauf durch eine solide Story, in der es sogar eine Gerichtsverhandlung zu sehen gibt.

Muskelberg Ben Ng (The Unbearable) war die perfekte Besatzung für den gestörten Mr Chan. Sein Kindheitstrauma wird via Rückblende kurz erläutert und ist, wie auch sein Schauspiel oder der Gewaltlevel, over the Top. Sein Overacting kratz fast schon an der Grenze zum Lächerlichen. Vor allem im total irren und verrückten Finale geht Ben Ng total ab! Muss man gesehen haben!

Aber auch der restliche Cast macht seine Sache ordentlich, vor allem Lily Chung Suk-Wai in ihrer mutigen Rolle als Ming Ming war stark! Mutig deshalb, weil viele Nackt-Szenen mit ungemütlichen Inhalten/Settings. Vor allem die Szene, in der sie sich während dem Duschen nach der Vergewaltigung selbst verletzt, war hart anzusehen! Sie spielte später in weiteren Filmen dieser Art mit: Brother of Darkness, Fatal Obsession, O.C.T.B. Case - The Floating Body, The Eternal Evil of Asia.

Fazit: Für CAT. III Film-Fans zu empfehlen!

Infos:

O: Ruo sha

HK 1994

R: Billy Tang

D: Ben Ng Ngai-Cheung, Lily Chung Suk-Wai, Money Lo Man-Yee

Laufzeit der österreichischen DVD: 86:59 Min.

Gesehen am: Vor 2006 / Review überarbeitet am: 02.07.20

Fassungen: Mir lag die DVD von ILLUSIONS UNLTD. films aus Österreich vor = franz. DVD Master im O-Ton mit deutschen Subs. Sehr gute Bild- und Tonqualität, Uncut. Es gibt keine Blu-Ray (Stand: Juli 2020).