The House at Night
Story:
Nach dem Tod ihres Ehemannes sucht Beth (Rebecca Hall) nach Antworten, mit fatalen Folgen…
Meine Meinung:
David Bruckner war bisher nur im Horrorgenre zu Hause: sein Erstlingswerk sah ich am NIFFF 2007 (The Signal), danach folgten Episoden für Anthologie-Horrorfilme wie V/H/S - Eine mörderische Sammlung oder Southbound: Highway to Hell, TV-Serien (Creepshow) ehe er sich dem Streaming-Film hingab und zuerst The Ritual drehte (mochte ich noch), dann besagten The House at Night (besser bekannt unter dem Original-Titel The Night House) ehe er zuletzt mit Hellraiser enttäuschte.
The House at Night würde ich qualitativ auf Augenhöhe zu The Ritual sehen. In meinen Augen, von dem, was ich von David Bruckner bisher sah, seine beste Arbeit. Vor allem die ersten Filmhälfte war stark, da auch wirklich gruselig. Da werden einige schön stimmungsvolle Momente generiert, wo ich auch wirklich eine Gänsehaut bekam. Sehr schön! Was gibt es Schöneres?
Es ist über ein Jahr her, seit ich den Trailer zum Film sah. Ich wusste nichts mehr vom Gezeigten. Ich denke, so wirkt der Film auch am besten. Ohne grosses Vorwissen in den Plot einsteigen, lohnt sich hier einmal mehr. Der Film ist ein Slow-Burner. Langsame Entwicklung. Psychologischer Horrorfilm, der diverse ernste Themen wie Suizid, Tod, Trauer, Vertrauen, Beziehungen, Depressionen und Co. in sich vereint. David Bruckner liess sich da von Filmen wie The Babadook und Co. inspirieren.
Das Ende bietet Interpretationsmöglichkeiten. David Bruckner hat das bewusst so inszeniert, da er dies unheimlicher findet, als klare Antworten und Erklärungen zu liefern. Der Plot ist lange spannend und glaubhaft. Das liegt an einer enorm starken Leistung seitens Rebecca Hall als Beth. Man fiebert mit ihr mit. Die Figurenzeichnung ist allgemein sehr gut. Die Figuren sind einem nicht egal. Wichtiges Merkmal, um zu überzeugen.
Zudem fühlt man mit ihr mit (Verlust durch Suizid). Ihr Schicksal ist dem Zuschauer nicht gleichgültig. Ähnlich wie in The Ritual geht dem Film aber gegen Ende die Puste sprich Spannung aus. Ich würde sagen, so ab der Hälfte oder im letzten Viertel des Filmes ist eine gewisse Spannung noch gegeben, da man wissen will, wo die Reise hingeht. Das der Grusel- und Suspense-Faktor dann jedoch definitiv weg ist, war etwas schade.
Fazit: Allemal besser als der übliche Netflix Schrott! Mein Highlight in der Streaming Richtung ist aber nach wie vor The Empty Man! Wer The Ritual mochte, kann sich bedenkenlos an The Night House wagen!
Infos:
O: The Night House
USA 2020
R: David Bruckner
D: Rebecca Hall, Sarah Goldberg, Stacy Martin, Evan Jonigkeit, Vondie Curtis-Hall, Allie McCulloch
Laufzeit der Originalversion: 107:09 Min.
Gesehen am: 01.11.22
Fassungen: Gesehen via Stream in Deutsch, Uncut und dem On-Screen Titel The House at Night. Der Film wurde, immerhin, in den USA auf DVD oder Blu-Ray veröffentlicht! In Deutschland gibt es den Film nur via Stream (Stand: Nov. 2022).