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Samstag, 27. Juni 2020

The Bamboo House of Dolls Review

The Bamboo House of Dolls

Story:

Chinesische Frauen (Lee Hye-Sook, Dana) und auch Ausländerinnen, darunter die Krankenschwester Jennifer (Birte Tove), die für das internationale rote Kreuz arbeitet, werden im 2. Weltkrieg von der japanischen Armee gefangen genommen und in ein KZ gesteckt. Dort werden sie von den Wärtern und Wärterinnen (Wang Hsieh, Lo Lieh, Terry Lau Wai-Yue, Chan Shen) schikaniert, gefoltert und gedemütigt. Ein Fluchtversuch wird geplant…

Meine Meinung:

The Bamboo House of Dolls ist nebst Lost Souls der mind. 2 WIP (Women in Prison) Beitrag der Shaw Brothers, die damals auf den WIP-Zug aufsprangen und sich auch in dem Genre einen aufwändigen Klassiker sichern wollten. Im Gegensatz zu Lost Souls ist The Bamboo House of Dolls fast durch und durch klassisches WIP-Sub-Genre mit all seinen Klischees.

Ich empfand The Bamboo House of Dolls bereits früher als überbewertet und diese Meinung und Ansicht teile ich auch heute noch (nach Neusichtung). Im Deep Wet Torture Handbuch von A. Bethmann kommt der Film, wobei es auch stark Geschmackssache ist, zu gut weg. Die «10 Peitschen» in Sachen Erotik und Härte empfand ich als deutlich zu hoch.

WIP-Filme aus Indonesien (Hell Hole, War Victims), Hong Kong (Bambuscamp 2. Teil- Die Tätowierung) oder Taiwan/Südkorea (Im Camp der gelben Tigerinnen, Straflager der Geschändeten) waren nie in der Lage, mit ihren Vorbildern aus den USA (Ilsa 1, 2, 3), Europa (Women in Fury, SS Experiment Love Camp, Frauen-Gefängnis, Das Foltercamp der Liebeshexen, Greta – Haus ohne Männer, Hexen geschändet und zu Tode gequält, Laura - Eine Frau geht durch die Hölle, Laura II - Revolte im Frauenzuchthaus, Die Liebesbriefe einer portugiesischen Nonne, Women's Camp 119, Deported Women of the SS Special Section) oder Japan (Revolte hinter Gittern, School of the Holy Beast, Tokugawa Reihe, Female Prisoner: Caged!, Fairy in a Cage, Women in Heat Behind Bars, Nuns That Bite) mitzuhalten, wenn es um Sachen Folter, Effekte und nackte Tatsachen ging.

Dies trifft auch auf The Bamboo House of Dolls zu, auch wenn dieser im Vergleich mit anderen WIP-Streifen aus oben genannten Ländern sicherlich noch mehr Gewalt und nackte Haut zeigt. Ich fand den Film solide, aber mehr nicht. Das hohe Budget sieht man dem Film an. Man hat auch internationale Stars in die Arbeit eingebunden, um den Film besser ins Ausland verkaufen zu können.

Die Dänin und blonde Sex-Bombe Birte Tove war nebst Lo Lieh (Human Lanterns) die Hauptattraktion des Filmes. Sie dürfte vor allem asiatischen Zuschauern den Kopf verdreht und diese in die Kinos gelockt haben – sie spielte übrigens noch in zwei weiteren Arbeiten des Shaw Brothers mit (Sexy Girls of Denmark, Mini-Skirt Gang). Andere Namen sind im Ausland weniger bekannt, aber kennt man auch aus anderen Filmen: Dana (Super Inframan) oder Chan Shen (Village of Tigers).

Den Film kann man sich ansehen. Der Film beginnt stark und hat zu Beginn fast schon Men Behind the Sun Qualitäten. Doch nach und nach gibt es einzelne Defizite, so z.B.:

Eine zu lange Laufzeit und lahmen Füllszenen, der wechselhafte Ton des Filmes passte auch nicht zum harten Inhalt (es gibt in der Tat witzige Szenen zu sehen, die einfach deplatziert wirken) und den Film würde ich nur zu 50% als WIP Film sehen da 50% der Handlung auch ausserhalb des Genres spielen und mehr oder weniger nur dürftige Action-Szenen zeigen. Solche «Kriegs-Material-Füllszenen» gefallen mir auch in anderen Filmen dieser Art nicht (z.B. SS Hell Camp), da meist einfach billig umgesetzt. Einzelne Szenen in The Bamboo House of Dolls sind, trotz Celestial Master und neuer Restauration, deutlich zu dunkel ausgefallen.

Die Musik (teilweise wohl gestohlene Tracks aus europäischen Filmen) hat gefallen wie auch einige fiese Inhalte und Lo Lieh und Birte Tove. Wer das WIP-Genre mag, kann sich gut an den Film wagen. Man sollte einfach nicht europäische Verhältnisse erwarten, was die Folter-, Effekte und Sex/Nackt-Szenen angehen…

Infos:

O: Nu Ji Zhong Ying

HK 1973

R: Kuei Chih-Hung

D: Birte Tove, Lo Lieh, Lee Hye-Sook, Dana, Wang Hsieh, Terry Lau Wai-Yue, Chan Shen

Laufzeit der HK-DVD: 106:41 Min.

Gesehen am: Vor 2006 / Review überarbeitet am: 26.05.20

Fassungen: Mir lag die HK-DVD von IVL vor = Uncut, sehr gute (bis auf Nachtszenen) Ton- und Bildqualität, O-Ton und englische Subs vorhanden. Gibt es Uncut in Deutsch von Shock (früher Japan Shock) über Österreich auf Blu-Ray.