Japanuary 2020
School of the Holy Beast
Story:
Maya (Yumi Takigawa) will herausfinden, warum und wie ihre Mutter, zu dem Zeitpunkt Nonne in einem Kloster, starb. Maya begibt sich als Nonne ins Kloster, um recherchieren zu können. Doch was sie dort erlebt, hätte sie nie im Leben für möglich gehalten und bald schon muss auch sie um ihr Leben fürchten…
Meine Meinung:
Das Cover ziert folgenden Spruch: «Dario Argento meets the Marquis de Sade». Und dem kann ich mich anschliessen. School of the Holy Beast ist in meinen Augen der beste, anspruchsvollste, kunstvollste und optisch der interessanteste Nunsploitation-Film aus Japan, der seine Kameraden (Nuns That Bite, Wet & Rope, Sins of Sister Lucia) weit hinter sich lässt.
Der Film erzählt nicht nur eine richtige Story (Rache-Thema mit herrlich fiesem und coolem Ende), sondern führt die Figuren auch gut ein, so dass diese einem nicht egal sind. Der Film ist zwar weitaus harmloser als manch andere seiner Art, dafür wirken gewisse Folter-Szenen auch nie selbstzweckhaft und/oder schockierend.
Im Gegenteil: die wenigen Folter- und Nackt-Szenen wurden extrem kunstvoll, ästhetisch, optisch ansprechend und zuweilen erotisch in Szene gesetzt. Allgemein sind die Kameraarbeit und Kameraeinstellungen sehr kunstvoll gehalten – auch im Zusammenhang mit den Bildern, der Bildsprache, ihrer Symbolträchtigkeit (viele Kreuze, Kerzen etc.) und der Optik (Mal wieder toller Einsatz von Schnee im Finale, welches im japanischen Kino fast immer optisch wunderschön zur Geltung kommt). Arthouse-Kino vom Feinsten!
Die Darsteller machen allesamt eine tolle Figur. Kaum zu glauben, dass Yumi Takigawa dazumal noch ein Rookie war (ihr Schauspiel-Debüt). Sie sieht nicht nur fantastisch aus, sondern sie spielt auch extrem gut. Hut ab. Sie war von der Rolle, dem Inhalt und dem Film jedoch nicht angetan. Sie empfand den Film nicht als Meisterwerk und sie wirkte nie mehr in diesem Genre mit (Infos stammen vom Interview von der US-DVD).
Dennoch waren Kritiker auch von ihr begeistert, da sie Karriere machte. Sie sah man in Filmen wie Karate Bearfighter (mit Sonny Chiba), Karate Bullfighter (mit Sonny Chiba), Virus (von Kinji Fukasaku), The Triple Cross (von Kinji Fukasaku) oder Gonin 2. Norifumi Suzuki, der Regisseur, war hingegen bekannt und von ihm stammt u.a. der legendär berüchtigte Beautiful Girl Hunter. Weitere Filme: Girl Boss Guerilla (Pinky Violence Streifen), Sex & Fury (mit Reiko Ike und Christina Lindberg), The Killing Machine (Sonny Chiba) oder Diamantenauge (mit Henry Sanada und Sonny Chiba).
Fazit: School of the Holy Beast ist provokantes und kritisches (an der Kirche) Arthouse-Kino in Perfektion! Fans des japanischen Erotik-Kinos sollten sich diesen Film nicht entgehen lassen!
Infos:
O: Seijû gakuen
Japan 1974
R: Norifumi Suzuki
D: Yumi Takigawa, Fumio Watanabe, Emiko Yamauchi, Yayoi Watanabe, Ryôko Ema, Harumi Tajima, Yûko Oribe
Laufzeit der US-DVD: 91:17 Min.
Gesehen am: Aug. 2006 / Review überarbeitet am: Jan. 2020
Fassungen: Mir lag die US-DVD von Cult Epics vor = Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität, O-Ton, englische Subs. Als Bonus gibt es diverse Interviews (u.a. mit Hauptdarstellerin Yumi Takigawa). Gäbe in D von rem auf DVD (nur deutsche Subs zum Japanischen Ton). Eine Blu-Ray scheint es nicht zu geben (Stand: Jan. 2020).
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