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Montag, 1. April 2024

Die Brücke Review

Die Brücke

Story:

Deutschland 1945:

Sieben Jugendliche (u.a. Fritz Wepper) schreiben sich für den Krieg ein und werden tatsächlich aufgeboten. Der Feind steht kurz vor der Türe. Der Hauptmann nimmt die Empfehlung eines Lehrers der Jugendlichen an und schickt die sieben unerfahrenen Soldaten an eine strategisch unwichtige Brücke, um diese zu bewachen, um sie damit aus der Schusslinie zu nehmen. Dass die Brücke später gesprengt werden soll, wissen die Jugendlichen nicht. Doch dann erscheint der Feind unerwartet genau an der Stelle…

Meine Meinung:

Die Brücke dürfte eine meiner ersten DVDs gewesen sein (nebst Filmen wie Dentist 2, Halloween: The Curse of Michael Myers, Hellraiser IV – Bloodline, Candyman 3, Die Killerhand) und war ein Geschenk meines Vaters. Er hat mir nicht viele Filme geschenkt, aber Die Brücke und Jaws blieben in Erinnerung und der Kinobesuch von Der Pakt der Wölfe. Zum Ableben von Fritz Wepper, einem deutschen Schauspieler und vor allem durch seine Rolle in Derrick zur Kultfigur avanciert, kam es zur Neusichtung von Die Brücke.

Den Film sah ich nur einmal. Die Sichtung dürfte ca. 25 Jahre her sein. Da mich das Geschenk meines Vaters aber freute, blieb der Film in der Sammlung. Die Brücke hat mir nun, als Erwachsener, besser gefallen als früher. Ich würde den Film als einen der besten und intensivsten Antikriegsfilme betiteln. Seltener wurde die Sinnlosigkeit eines Kriegs (Einsatzes) besser dargestellt als hier. Vergleiche mit Platoon, Hamburger Hill oder Wir waren Helden kann ich im Moment nicht bieten, da ich die Filme lange nicht mehr sah.

Im Vergleich mit anderen Kriegsfilmen (Black Hawk Down, Windtalkers) ist Die Brücke definitiv sehenswerter. Ich fand Die Brücke sogar intensiver als den zuletzt am Zürich Film Festival gesehenen Im Westen nichts Neues. Den habe ich als stark in Erinnerung, aber am Ende auch etwas unglaubwürdig und natürlich bietet der auch all die sichtbaren Grausamkeiten (Sprich blutige Effekte), während Die Brücke vor allem durch den quälerisch langsamen Aufbau Spannung, Intensität und Atmosphäre generiert.

Die Bilder, vor allem durch die Schwarzweiss-Optik und dem Einsatz von Nebel, verstärken die Atmosphäre. Bevor es auf der Brücke tatsächlich zum Duell zwischen den jungen Deutschen und den US-Soldaten kommt, ist die Spannung gar unerträglich. Selten habe ich eine solch knisternde Stimmung erlebt («Die Ruhe vor dem Sturm»). Perfekt inszeniert. Die mir unbekannten Jungdarsteller waren genau die richtige Wahl für diese Film. 

Fritz Wepper spielt einen der Jugendlichen Soldaten und es war eine seiner ersten Rollen. Die Brücke wurde zu einem Erfolg und Fritz Wepper auch international bekannt. Obwohl die letzte Szene suggeriert, dass es sich um ein reales Ereignis handelt, handelt es sich doch um eine fiktive Geschichte. Das schmälert aber nicht die Wirkung des Filmes.

Fazit: Deutsche Filmkunst

Infos:

O: Die Brücke

Deutschland 1959

R: Bernhard Wicki

D: Folker Bohnet, Fritz Wepper, Michael Hinz, Frank Glaubrecht, Karl Michael Balzer, Volker Lechtenbrink

Laufzeit der schweizerischen DVD: Ca. 103 Min.

Gesehen am: Jugendzeit / Neusichtung: 29.03.24

Fassungen: Mir lag die DVD von PlazaVista aus der Schweiz vor = Deutscher O-Ton, gute Bild- und Tonqualität, Uncut. Gibt es in Deutschland auch auf Blu-Ray.

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