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Donnerstag, 11. April 2024

Noryang: Deadly Sea Review

BIFFF 2024 Spezial

Noryang: Deadly Sea

Story:

Imjin-Krieg im Winter 1598: Admiral Yi Sun-shin (Kim Yoon-seok) begibt sich nach sieben Jahren Krieg in der Noryang-Strasse in die alles entscheidende Schlacht…

Meine Meinung:

Hit oder Miss. Dem war ich mir bewusst, als ich das Ticket zu diesem geschichtlichen Kriegsfilm im klassischen Setting buchte. Der Film von Regisseur Han min-Kim, der diese Settings zu mögen scheint (siehe andere Filme von ihm), erzählt von dem wahren Imjin-Krieg. Und genau hier liegt schon eines der Probleme: dem 08/15 Zuschauer und vor allem westlichen Fan, ist dieser Krieg unbekannt. Der kurze Crash-Kurs zu Beginn des Filmes, auf Texttafeln erzählt, hilft nicht wirklich weiter wie auch die vielen Namen oder Ortschaften, die erwähnt werden.

Das zweite Problem ist die Tatsache, dass klare Identifikationsfiguren fehlen. Niemand ist wirklich sympathisch oder charismatisch. Als Zuschauer fiebert und/oder fühlt man nicht mit. Ein richtiges Böse oder Gut gibt es meiner Meinung nach auch nicht. Immerhin sind Chinesen, Koreaner sowohl Japaner im Krieg involviert gewesen und auch im Film kommen Figuren aus diesen drei Nationen vor. Die werden aber alle, meist glaubhaft und solide, von südkoreanischen Schauspielern gespielt. Da für mich optisch auch kein mir bekanntes Gesicht dabei war, war dem Treiben zuzusehen, auf die Dauer öde (Film läuft 152 Minuten).

Da kommen wir auch zum dritten Problem: der Film ist lang, zäh und will nicht enden. Immer dann, wenn ich das Ende erwartete, ging es weiter. Hier noch eine Rückblende, da noch eine Erklärung. Das typische Korea-Syndrom, woran einige südkoreanische Blockbuster zu leiden haben. Einige Handlungen der Figuren sind auch unglaubwürdig, nur um danach noch dramatischen Kitsch um besten zu geben. Und dass dem General in der Finalschlacht sein toter Sohn als Geist/Einblendung erscheint, um ihn in richtige Bahnen zu lenken, fand ich einfach unpassend wie auch der dargestellte Tod des jap. Generals. 

Daher ist der Film für mich nur durchschnittlich gelungen. Am Anfang werden dem Zuschauer die Ausgangslage, der Verlauf des Plots und die Figuren/Kriegsparteien erläutert. Da gibt es auch sicher mind. 60 Minuten keine einzige Action-Szene zu sehen. Dafür ist dann die 2. Hälfte eine ununterbrochene lange Seefahrt-Action-Szene. Diese Szenen sind solide in Szene gesetzt. Das können die südkoreanischen Filmemacher einfach. Aber auf Dauer wurde es auch eintönig, da viele Wiederholungen und Massenszenen.

Fazit: Wer das südkoreanische Kino und/oder Kriegsfilme mag, wird den Film sicherlich mögen. Ich fand den Film aufgrund meiner Kritikpunkte nur mässig. 

Infos:

O: Noryang

Südkorea 2024

R: Han-min Kim

D: Kim Yoon-seok, Jeong Jae-yeong, Baek Yoon-Seok

Laufzeit der Kinoversion: Ca. 152 Min.

Gesehen am: BIFFF 2024

Fassungen: Am BIFFF 2024 im O-Ton mit englischen Subs gesehen. Uncut. In den USA erscheint der Film auf DVD oder Blu-Ray Mitte Mai 2024 von Well Go USA (Uncut, O-Ton, englische Subs). Eine deutsche Vö ist noch nicht angekündigt (Stand: April 2024).

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