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Dienstag, 21. März 2017

Hacksaw Ridge Review



Hacksaw Ridge

Story:

2. Weltkrieg, Schlacht um Okinawa:

Der Film erzählt die Geschichte des real gelebten US-Soldaten Desmond Doss, der als erster Soldat als Sanitäter im Krieg war ohne auch nur einen einzigen Schuss abgefeuert und/oder eine Waffe getragen zu haben. Er hat den Dienst mit der Waffe verweigert und hat vielen seiner Kollegen das Leben gerettet. Der Film zeigt seine Kindheit, seine Ausbildung im Militär und am Ende den Schlachteinsatz…

Meine Meinung:

Mel Gibson (Blood Father) ist wieder zurück! Nach seinen Regiearbeiten wie Braveheart, Apocalypto oder The Passion of the Christ kommt mit Hacksaw Ridge sein nächster Erfolg, der bei Kritik wie auch Publikum sehr gut ankam (inklusive vieler Oscar Nominierungen).

Zum Thema nahm sich Hardcore-Christ Gibson die reale Geschichte von Desmond Doss (am besten googeln und Wiki und Co. einsehen), der ebenfalls ein stark gläubiger Christ war. Die Inhalte und Szenen des Filmes sind schon krass unglaubwürdig, aber es hat sich tatsächlich (mehrheitlich) so zugezogen! Das grenzt wirklich an ein Wunder und ist ein wunderbarer Stoff für Mel Gibson, der das Ganze patriotisch, bezogen auf den Glauben/Religion und mit viel Herzschmerz (und hier und da auch Kitsch)  verfilmt hat.

Das Budget stimmte auch, die Darsteller agieren stark und am Ende des Filmes kommen noch echte Beteiligte zu Wort u.a. auch der echte Desmond Doss (der jedoch inzwischen auch Tod ist). Es sind vor allem Kleinigkeiten, welche nicht stimmen oder angepasst wurden (so war Doss Frau keine Krankenschwester, als sie sich getroffen haben, Doss Vater half ihm vor Gericht nicht und es ist nicht bewiesen, dass Doss einen verletzen Japaner verarztete und/oder sogar verletzte Japaner hinab seilte) – aber es handelt sich ja auch um einen Spielfilm und nicht um eine Dokumentation – dann muss auch nicht alles 100% der Wahrheit entsprechen.

Der Film hat eine lange Laufzeit (ca. 148 Minuten) aber ich fand Hacksaw Ridge zu keiner Sekunde langweilig. Die Schlachten sind aufwändig und spannend in Szene gesetzt und alles andere als harmlos (vor allem zu Beginn, danach nimmt es ab). Ob es jetzt der härteste Film mit Kriegsszenen ist, kann ich nicht beurteilen da es viel zu lang her ist, seit ich Filme wie Windtalkers, Wir waren Helden (mit Mel Gibson), Black Hawk Down und Co. gesehen habe.

Trotzdem hätte ich mir am Ende noch etwas mehr Laufzeit gewünscht, und zwar in dieser Phase des Filmes, wo Doss alleine im zerbombten Gebiet ist und seine Kameraden rettet. Von da an bis zum Ende geht alles plötzlich viel zu schnell und sprunghaft, so als hätte man das Gefühl, Gibson hätte vorher zu viel Zeit «vergeudet» und muss nun schnell zu Ende erzählen, da er nicht mehr als 150 Minuten zur Verfügung hat. Das war ein etwas fader Nachgeschmack und diese Szenen hatten auch wenig Abwechslung zu bieten oder war gar etwas zu patriotisch/dramatisch/übertrieben in Szene gesetzt.

Alles in allem aber ein toller Film der zu Recht Erfolg verbüsst und quasi ein von einem «Wunder» erzählt, aber für mich persönlich kein Meisterwerk darstellt. Jedoch ein schönes Comeback für Mel Gibson und alle seine Fans sollten den Film, wenn möglich, auf der grossen Leinwand geniessen!

Infos:

O: Hacksaw Ridge

Australien, USA 2016

R: Mel Gibson

D: Teresa Palmer, Hugo Weaving, Andrew Garfield, Sam Worthington, Vince Vaughn

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 139 Min.

Gesehen am: 20.02.17

Fassungen: Im Kino in der Schweiz gesehen – Uncut und in Deutsch. Die dt. Synchronisation ist okay. Die deutsche DVD / Blu Ray sollen Ende Juni 2017 erscheinen. In den USA ist der Film auf Blu Ray schon raus.

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