Webmaster (ganz rechts) und Kumpel mit William Lustig (am NIFFF)
Maniac
Story:
Ein Frauenmörder (Joe Spinell) versetzt die Stadt in Angst und Schrecken. Er trifft eine Photographin (Caroline Munro) und beginnt mit dieser eine Beziehung. Ob sie zum nächsten Opfer werden wird?
Meine Meinung:
Maniac ist William Lustigs bester Film. Regisseur William Lustig, der in seiner Karriere gar nicht so viele Filme gedreht hat, hat sich vor allem in Horrorfilmkreisen einen Namen gemacht – dank Maniac, der in Deutschland auch heute noch auf der Verbotsliste steht (wie auch das Remake zu Maniac!).
Maniac ist zudem ein Klassiker des Slasherfilms. Der Film, der zurzeit von Freitag der 13., The Burning oder Halloween veröffentlicht wurde, unterscheidet sich von diesen Slashern. Während die genannten Werke und Konsorten spassig und nicht ernstzunehmend sind (zumindest die Halloween Fortsetzungen), ist Maniac düster, nihilistisch und die Gewalt roh und brutal – und nicht zur Unterhaltung gedacht.
Ich mag beides – spassige Slasher wie The Prowler, The Mutilator, Blood Rage oder Sleepaway Camp aber auch ernste Vertreter ihrer Art wie eben Maniac oder High Tension oder das Remake zu Maniac. Immer nur dasselbe wäre langweilig. Man muss dazu aber in Stimmung sein.
William Lustig, der später noch Filme wie Maniac Cop 1-3, Der Sunset-Killer (steht noch auf meiner Wunschliste) oder Uncle Sam veröffentlichte, das Maniac Remake produzierte und in die Label-Szene wechselte (zuerst Anchor Bay – jetzt Boss von Blue Underground), gelang mit Maniac das Kunststück, Realismus (man merkt, dass William Lustig in New York und der Bronx aufwuchs), Sleaze/Schmuddel (à la Bahnhof-Kino à la Der New York Ripper), Serienkiller-Inhalte / Motive (Joe Spinell als traumatisierter Killer ist einfach phänomenal gut), grandiose Spezialeffekte (von Tom Savini – der auch eine Nebenrolle hat und dem der Schädel explodiert) und eine tolle Schlussszene (ich liebe die Kamerafahrt auf Frank) miteinander zu vereinen.
Nebst Joe Spinell*, William Lustig und Tom Savini** machte sich auch Caroline Munro*** einen Namen, welche dem Euro-Cult Fan auch ein Begriff sein dürfte. Sie spielte nicht nur damals in Genre-Produktionen der USA und ausserhalb, z.B. Italien, mit, sondern ist auch heute noch im Filmgeschäft tätig.
* spielte später erneut einen «Irren» - in The Undertaker
** Wichtiger Name, wenn es darum geht, dem Horrorfilm sehenswerte, blutige Spezialeffekte beizusteuern. Beispiele sieht man in: The Texas Chainsaw Massacre 2, Dawn of the Dead oder in Deathdream
*** bekannt aus: Star Crash (Star Trash wäre der bessere Titel gewesen), Die Todesparty (weiterer 80er Jahre Slasher), Demons 6 De Profundis (bisher nicht auf DVD/Blu-Ray erhältlich) und dem sehenswerten Jess Franco Film Faceless
Fazit: Maniac ist ein Klassiker des Horrorfilms und William Lustigs bester Film! Schade, dass Joe Spinell später viel zu früh verstarb (Herzinfarkt) und dass William Lustig nicht vermehrt als Regisseur tätig war…
Infos:
O: Maniac
USA 1980
R: William Lustig
D: Joe Spinell, Caroline Munro, Tom Savini, Abigail Clayton, Kelly Piper, Rita Montone
Laufzeit der US-Blu: Ca. 88 Min.
Gesehen am: Jugendzeit / Review überarbeitet: 10.12.18
Fassungen: Mir lag für die letzte Sichtung die US-Blu Ray von Blue Underground vor, welche auf einem neuen Master (4K) basiert. Schuber, Booklet, Soundtrack CD und zwei Blu-Ray Discs liegen vor. Viele exklusive (und z.T. neue) Extras, Uncut Fassung, sehr gute Bild- und Tonqualität und sogar deutscher Ton und/oder Subs liegen vor (O-Ton natürlich auch). Sehr schöne Fassung. Die alten Scheiben von Anchor Bay (regulär und limitierte Tin-Box) bleiben in der Sammlung bestehen, da original signiert von William Lustig (an einem vergangenen NIFFF getroffen). Da der Film in Deutschland noch immer auf der lächerlichen Verbotsliste steht, muss der Käufer auf Versionen aus Österreich zurückgreifen (von XT-Video z.B.) um den Film Uncut und in Deutsch zu sehen (oder eben den neuen Blue Underground Import kaufen, da auch Deutscher Ton beinhaltend).
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