Wolf Guy
Story:
Akira Inugami (Tarô Shigaki), der zusammen mit seiner Familie in der Wildnis unter Wölfen aufwächst, muss mitansehen, wie seine Mutter einem Attentat zum Opfer fällt inklusive der Wölfe. Er kann entkommen, überlebt. Zur High School Zeit: Akira empfindet eine grosse Zuneigung zu seiner Lehrerin (Yôko Ichiji) und sie zu ihm. Akira fällt Schulbanden zum Opfer, die ihn täglich schikanieren und verprügeln. Doch Akira ist «Wolf Guy», d.h. er kann sich in einen Wolf verwandeln. Mit diesen übermenschlichen Kräften rettet er seine Lehrerin vor Gangstern. Als eines Tages ein neuer Schüler (mit Schwert bewaffnet) auftaucht und die Lehrerin entführt wird, eskaliert die Situation…
Meine Meinung:
Wolf Guy, eine Manga-Verfilmung, wurde mir zum ersten Mal ein Begriff dank dem Remake zum Film – auch unter dem Titel Wolf Guy bekannt – aber mit Sonny Chiba in der Hauptrolle. Das Original, Ôkami no monshô bzw. Wolf Guy, entstand zwei Jahre vorher. Je nach Datenbank ist es auch kein echtes Original bzw. die Sonny Chiba Version kein Remake, sondern wird je nach Datenbank als Fortsetzung angesehen.
Mir gefallen beide Versionen sehr gut. Die Sonny Chiba Version ist trashiger, während diese hier deutlich ernster ist. Die 73er Fassung spielt im High School Setting, während das 75er Remake / Fortsetzung im Erwachsenenalter angesiedelt ist. Beide Filme unterhalten und sind zu empfehlen.
Wolf Guy wurde scheinbar nicht ausserhalb Japans veröffentlicht. Das hat zur Folge, dass keine englischuntertitelte Fassung existiert. Der Story und den Figuren kann man jedoch gut folgen, auch ohne Subs. Nur die Motive sind als solches nicht zu erkennen (z.B. warum entführt der mit dem Schwert bewaffnete Schüler die Lehrerin? Warum will er Wolf Guy töten?, Warum wird die Mutter von Wolf Guy und die Wölfe zu Beginn des Filmes getötet?).
Das ist aber nur ein Detail – wer offen für neue Filmhorizonte ist, und sich durch fehlende Subs nicht vom Sehvergnügen abschrecken lässt, findet mit Wolf Guy eine tolle Toho-Produktion vor, die wunderschön gefilmt ist und sehr originelle Kameraeinstellungen- und Winkel bietet.
Nur schon der Beginn des Filmes im verschneiten Setting ist atemberaubend – Schnee kommt in japanischen Filmen oft schön zur Geltung – ich denke da nur an Okami, Teil 6 - Blutiger Schnee, Lady Snowblood, diverse Seijun Suzuki Werke (z.B. Fighting Elegy, Tokyo Drifter), Outlaw: Goro The Assassin (wunderschöner Beginn in verschneitem Setting) oder zuletzt an NIFFF Filme (Liverleaf).
Die Darsteller waren mir unbekannt - Tarô Shigaki und Yôko Ichiji – und spielten vor allem in japanischen Genre-Werken mit, welche ausserhalb Japans kaum jemand zu kennen scheint – leider, wie auch Wolf Guy. Alle Darsteller waren in ihren Rollen überzeugend. Weiterhin wartet der Film mit sehr charmanten Effekten auf (Wolf-Maske, ganzer Wolf als Effekt) und auch mit Blut wird nicht gespart. Wie es dazumal in Samuraifilmen Gang und Gäbe war, spritzt auch hier das Blut wie aus einer Fontäne. Stark!
Der Film bietet nebst High School Setting auch eine unterschwellige Erotik, eine Liebesgeschichte, phantastische Inhalte, Action, Tierhorror-Elemente sowie etwas Schmuddel und Sleaze – Frauen haben im Film allgemein wenig zu lachen und nackte Haut kommt ebenso vor, wie Frauen in Ketten (Finale). Spätestens dann weiss man, dass man sich in einer japanischen Toho Produktion der 70er Jahre wiederfindet.
Fazit: Wunderschöner und sehenswerter Film der Toho-Studios! Wem das Remake (oder Fortsetzung) mit Sonny Chiba zusagte, sollte sich auch das Original nicht entgehen lassen! Lohnt sich!
Info:
O: Ôkami no monshô
Japan 1973
R: Masashi Matsumoto
D: Taro Shigaki, Yûsaku Matsuda, Makoto Fujita
Laufzeit der jap. LD: Ca. 78 Min.
Gesehen am: Mitte Dez. 2018
Fassungen: Mir lag die jap. LD von Toho vor = Uncut, in Japanisch ohne Subs, gute Bild- und Tonqualität. Es gibt keine Fassungen in Japanisch mit englischen Subs. Der Film wurde scheinbar ausserhalb Japans nicht veröffentlicht (Stand: Dez. 2018). Gäbe es von Toho in Japan auch auf DVD.
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