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Mittwoch, 15. April 2020

The Human Centipede 2 (Full Sequence) Review

The Human Centipede 2 (Full Sequence)

Story:

Martin (Laurence R. Harvey), der von seinem Vater, der im Gefängnis sitzt, sexuell missbrauch wurde und dadurch zum Feindbild seiner Mutter (Vivien Bridson) wurde, die ihn am liebsten töten würde, ist besessen vom Film The Human Centipede. Als sein Leben mehr und mehr aus den Fugen gerät, umso mehr giert sich Martin in Perversionen, die er plant, in die Tat umzusetzen: die Erschaffung eines menschlichen Tausendfüsslers…

Meine Meinung:

Der zweite Teil der The Human Centipede Reihe hat die 2. Sichtung nicht bestanden, wie erwartet. Der Film gefällt mir deutlich und massiv schlechter als im März 2012. Der Film wird aus der Sammlung verbannt. The Human Centipede 2 verkauft Teil eins als Film – d.h. es gibt Film-im-Film Motive und leider keinen Dieter Laser mehr zu sehen.

Der Film, der bei Veröffentlichung in s/w gezeigt wurde (erst später auf diversen Heimmedien, wurde eine zusätzliche Farbfassung integriert), generiert, zumindest am Anfang, eine sonderbare Atmosphäre, die eine gewisse Faszination ausstrahlt und der man sich nur schwer entziehen kann. Zudem spielt Dieter Laser «Ersatz» Laurence R. Harvey, der ähnlich wie die Darsteller in Der Goldene Handschuh Mut zur Hässlichkeit beweist, stark und eindrücklich, so dass er dann auch in Teil drei an der Seite von Dieter Laser mitwirken durfte.

Damit hat es sich schon – was die positiven Aspekte des Filmes angehen. Die Story ist total unrealistisch, unglaubwürdig und stinklangweilig. Ich musste spulen. Dem menschlichen Tausendfüssler werden deutlich zu wenig Szenen gewidmet. Das Fangen der Opfer nimmt viel zu viel Platz ein – und auch diese Szenen sind total unrealistisch (wie auch die «Amateur-Operation» in der Lagerhalle). Dazu noch Inhalte wie das Quentin Tarantino Casting = unglaubwürdiger geht nicht.

Ein weiterer extremer Negativpunkt ist die Tatsache, dass die Figuren allesamt nerven, negativ, unglaubwürdig, übertrieben und oberflächlich dargestellt werden. Gerade Figuren wie Martins Mutter, sein Therapeut oder der laut musikhörende Nachbar sind absolut miserabel dargestellt – so was von übertrieben, dass man das nicht ernst nehmen kann = à la die Figurenzeichnung in Rob Zombies Halloween 2, nur etwa zehn Mal schlimmer und extremer.

Wo Teil eins geschickt unterhalten aber auch doch hier und da ein Schmunzeln beim Zuschauer auslösen konnte, langweilt und ekelt Teil zwei nur an. Der Film ist todernst und ohne Funken Humor. Die Filmemacher gingen den «Sicko» weg und wollten, um jeden Preis und koste es was es wolle, nur eins: Tabus brechen und schocken. Der Film ist derber, expliziter und tabubrechender als Teil eins. Die Effekte-Anzahl grösser, der Film blutiger. Es war auch mehr Budget vorhanden.

Doch der Film wirkt schlussendlich zu gewollt auf Ekel getrimmt, so dass der Zuschauer trotz einigen ekligen Szenen nicht wirklich vor den Kopf gestossen wird bzw. kann der Film auch in der Hinsicht nicht überzeugen (die Szene mit der Schwangeren und dem Baby z.B. war an Übertreibung und Lächerlichkeit kaum zu übertreffen). Mit Arthouse hat das schon gar nichts zu tun – viel Hype ist entstanden, der dem Film, ähnlich wie beim serbischen Kollegen, A Serbian Film, nicht gerecht wird. Viel heisse Luft um nichts.

Fazit: Teil zwei lohnt sich in keiner Art und Weise – bewusst auf Ekel, Schocks und Tabubrüche aus – überzeugt der total langweilige und überbewertete Film nicht.


Infos:

O: The Human Centipede 2 (Full Sequence)

USA 2011

R: Tom Six

D: Laurence R. Harvey, Katherine Templar, Lee Harris, Maddi Black, Bill Hutchens

Laufzeit der US-Blu Ray: 90:46 Min.

Gesehen am: März 2012 / Review überarbeitet am: 15.04.20

Fassungen: Mir lag die US-Blu Ray von IFC vor = Uncut, hervorragende Bild- und Tonqualität, exklusive Extras, O-Ton und englische Subs vorhanden. In Deutschland ist der Film nur zensiert zu haben. Wie bei Teil eins muss man Umwege über Österreich in Kauf nehmen, um den Film Uncut und in Deutsch zu sichten (wobei viel gesprochen wird im Film so oder so nicht).

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