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Sonntag, 27. Oktober 2019

Mystics in Bali Review

Horroktober 2019 / NIFFF 2004 Spezial
Mystics in Bali

Story:

Eine Australierin (Ilona Agathe Bastian) wird im indonesischen Busch von einer Hexe (Sofia W.D.) verzaubert und als tödliches Werkzeug für Morde und das Besorgen von Blut missbraucht. Ihr Freund Mahendra (Yos Santo) und später ein Priester kämpfen gegen die Hexe an…

Meine Meinung:

Der von Mondo Macabro als «the Holy Grail of Asian Cult Cinema» betitelte Film aus Indonesien (z.T. auch in Australien gedreht), den ich 2004 am NIFFF erleben durfte (war ziemlich eindrückliches Erlebnis), ist nebst dem taiwanesischen Film The Witch with the Flying Head wohl der bekannteste Krasue Film, der ausserhalb Asiens auch bei Genre-Fans und Sammlern bekannt sein dürfte.

Die Neusichtung brachte einige neue Eindrücke zustande:

Erst in den letzten Jahren erfuhr ich, dass die regulären Fassungen zum Film von ca. 111 Minuten auf ca. 85 Minuten zensiert wurde. Es soll nur Handlung fehlen. Dies betrifft viele Filme aus Indonesien oder den Philippinnen (z.B. Zuma 2). Bei der Neusichtung hat man das gemerkt. Zwar ist dadurch sicherlich das Tempo höher und potenzielle Füll-Szenen sind raus geflogen, aber die Story wirkte nicht immer durchdacht, z.T. leicht wirr und vor allem fühlbar sprunghaft.

Dies ist aber nur ein kleines Manko. Überrascht war ich, als der Film nur in Englisch abspielbar war. Die Englische Synchro ist leider bei einer Stimme (die der Hexe) sehr schlecht geraten, was nervt und an miese Ocean Shores Synchronisationen erinnert. Das gleich-miese Niveau. Ich war im Glauben, dass die Mondo Macabro Fassung im O-Ton wäre. Falsch erinnert.

Der dritte Punkt, der mich überraschte, war folgendes: in Sachen Splatter und/oder Blutgehalt ist der Film enorm zahm. Man kann eigentlich kaum von echten Splatter-Szenen sprechen. Der fliegende Kopf, der die Opfer blutig aussaugt, kommt schon eher in The Witch with the Flying Head zum Tragen, aber nicht hier. Das ist aber nicht negativ, da der Film daneben genug sonderbare, obskure und skurrile Effekte und Verwandlungsszenen zu bieten hat:

Make-Up Maske der Hexe (vor allem die langen Fingernägel waren cool)

Fliegender Kopf mit Innereien dran (nur wenn sich der Kopf vom Körper löst, sah es extrem billig aus)

Laserstrahlen CGI (analog zum damaligen Taiwan und HK Kino) im Finale

Diverse Verwandlungsszenen (in Schweine und/Schlangen) *

* die Effekte Highlights (hatte schon fast Kaiju Charakter)

Dadurch gibt es genug zu bestaunen, auch wenn echter Splatter fehlt und man auch einige sehr billige Tricks in Kauf nehmen muss.

Im Grossen und Ganzen ist H. Tjut Djalils (The Warrior and the Ninja, Satan's Bed oder Lady Terminator) Film jedoch sehenswert – vor allem für Fans des obskuren, asiatischen Kinos!

Infos:

O: Leák

Indonesien, Australien 1981

R: H. Tjut Djalil

D: Ilona Agathe Bastian, Yos Santo, Sofia W. D., W.D. Mochtar, Debbie Cinthya Dewi, Itje Trisnawati

Laufzeit der US-DVD: 85:46 Min.

Gesehen am: NIFFF (Juli) 2004 / Review überarbeitet: Okt. 2018

Fassungen: Mir lag die Code Free DVD aus den USA von Mondo Macabro vor = Neues Master (= anamorph, hervorragende Tonqualität), diverse Extra vorhanden und korrektes Bildformat. Jedoch sind zwei Dinge negativ: es handelt sich nur um eine stark zensierte Version (soll aber nur Handlung fehlen, Uncut = ca. 111 Min.) und es liegt nur die Englische Fassung vor (die Stimme der Hexe tönt sehr billig à la eine Ocean Shores Synchro vom Niveau her). O-Ton und Uncut ist nur die VCD aus Indonesien (dafür keine Subs und nur Vollbild). Schade, dass Mondo Macabro diese Fassung nicht noch als Bonus auf die Disc geknallt hat. Vom Film gäbe es noch einige exotische Fassungen, die in Sammlerkreisen gehandelt werden: VHS aus Japan (wunderschönes Cover), VHS aus Hong Kong (dito), eine Betamax aus Indonesien (auch Uncut und im O-Ton wie die VCD) plus eine VHS aus Malaysia von Speedy Video (vom Cover her wüsste man nicht, dass es sich um Mystics in Bali handelt = diese Fassung ist nicht Uncut aber 16 Min. länger als die US DVD/jap. VHS Fassung). Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: Okt. 2019).

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