NIFFF 2024
Des Teufels Bad
Story:
1750 Oberösterreich:
Agnes (Anja Plaschg) heiratet Wolf (David Scheid). Statt bei der Schwiegermutter Mutter Gänglin (Maria Hofstätter) zu wohnen, beziehen Wolf und Agnes ein eigenes Haus. Doch nach dem ersten Glück, macht sich bei Agnes Frust, Einsamkeit und Unglück breit. Sehr zum Leidwesen von Wolf und Mutter Gänglin. Deren Reaktionen üben auf Agnes viel Druck aus, an dem sie zu zerbrechen droht…
Meine Meinung:
Vom Duo (Severin Fiala, Veronika Franz) der vergangenen NIFFF Filme Field Guide to Evil (eine Episode) und The Lodge kommt mit Des Teufels Bad ein interessantes Werk daher, welches auf wahren Begebenheiten und authentischen Aufzeichnungen beruhen soll. Also eine Art «True-Crime» Film (der Vergleich ist jetzt sehr weit von mir hergeholt) und psychologisches Drama verpackt im «Mittelalter» Setting. Cool. Ich war froh, am NIFFF einen Film in Deutsch schauen zu können, dass tut gegen die Müdigkeit gut. Dennoch war ich oft froh um die Untertitel, da natürlich nicht das heutige Deutsch gesprochen wird.
Der Film startet gleich mit einem Ausrufezeichen (Frau, die ein Baby einen Wasserfall runterwirft und exekutiert wird), welches jedoch wichtig für den weiteren Verlauf des Filmes sein sollte. Dass dies üblich war, wusste ich nicht. Vor dem Abspann informiert der Film mit Texteinblendungen darüber. Des Teufels Bad aka The Devil's Bath ist ein humorloser Slow-Burner, der sich langsam entwickelt und dabei optisch wunderschön und stimmungsvoll eingefangen und inszeniert wurde. Ich habe anhand des Trailers (nur kurz reingeschaut) eher einen Film à la The Witch erwartet, aber damit hat Des Teufels Bad nichts zu tun. Hexen sind in dem Film kein Thema.
Das Leidwesen von Agnes wird dabei glaubhaft dargestellt. Man leidet mit ihr mit. Der mir total unbekannte Cast war hervorragend. Ansonsten ist der Film schnörkellos kühl und steril in Szene gesetzt: ungeschönt und ohne Verluste wird das damalige Leben gezeichnet. Ein älteres Paar, welches neben mir sass (die Kinovorstellung war voll), sind mehrfach zusammengezuckt und/oder mussten bei einigen Szenen wegschauen (Maden, Wunden, Tier-Gore, Exekutionen, Barbierchirurgen). Diesbezüglich trifft die Gewalt unverhofft auf den Zuschauer. Nur das Ende war, irgendwie, grotesk übertrieben aber dennoch nicht uninteressant.
Fazit: Am 1. NIFFF Tag gleich die 1. positive Überraschung, so darf es gerne weitergehen!
Infos:
O: Des Teufels Bad
Österreich, Deutschland 2024
R: Severin Fiala, Veronika Franz
D: Anja Plaschg, Maria Hofstätter, David Scheid, Natalya Baranova, Lukas Walcher
Laufzeit der Kinofassung: Ca. 121 Min.
Gesehen am: NIFFF 2024
Fassungen: Am NIFFF 2024 gesehen in Deutsch mit Subs, Uncut.
Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray, UHD oder eine deutsche Fassung (Stand: Juli
2024).
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