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Samstag, 29. Juni 2024

Restaurant Besuch (Hotel Sternen Restaurant)

 

Nach einem strengen Monat auf der Arbeit (Anzahl Nächte plus Sitzungen und wenig Frei am Stück, die Nächte und die Arbeit hingegen sind im Moment relativ ruhig) war ich froh, endlich vier freie Tage am Stück zu haben. Und ein gemütliches Programm: drei Restaurant-Besuche, Game Night und Besuch aus Zürich erwartet mich. Im Arbeits-Chat schrieb ich schon, dass ich nicht einspringen kann, falls wer ausfällt. Dass die alle informiert sind und mich nicht stören. Und: Endlich Sonne und warmes Wetter, FREU:-)

Das zweite Mal dieses Jahr, dass ich nach der letzten Arbeitsnacht, als ich nachts schlafen ging, Mitten in der Nacht erwachte. Um 03.50 Uhr. Ich konnte nicht mehr schlafen, habe mich aber einfach entspannt und stand früh auf (ca. 05.00 Uhr). Ich ging früh einkaufen und auf die Post (08.00 Uhr) und habe dazwischen noch alte Reviews überarbeitet. Danach guckte ich mir zwei Filme an und ging am Mittag, als ich richtig müde wurde, für 1.5h schlafen. Frisch gestärkt ging es am späten Nachmittag dann in die heisse Sonne. Ich ging etwas früher als geplant (Richtung Restaurant), so dass ich noch Sonne tanken konnte.

In dem Restaurant war ich zuletzt vor zwei Jahren. Damals mit einer weiblichen Begleitung vom ehemaligen Arbeitsplatz. Und dies sollte ich bereuten, da sie mich danach paar Monate gestalkt hat. Zum Glück nicht dramatisch: nachdem ich sie als Kontakt gelöscht hatte, war Ruhe angesagt. Und danach haben wir sicher noch ¾ Jahr zusammengearbeitet und sie liess mich in Ruhe. Diesmal musste ich nichts befürchten, da ich mit meiner Schwester dort essen ging. Die Sommer-Karte war sehr klein. Dennoch wusste ich schon, was ich nehmen würde. Ohne Reservation bekamen wir auf der Terrasse einen Platz. Problemlos. Es war sehr angenehm. Im Schatten, leichter, kühlender Wind. Zu guten Gesprächen bestellte ich:

 

als Hauptgang:

Holzer’s Hackbraten im Speckmantel

Champignons | Kartoffeln | Gemüse Brunoise | Kräuter

Jus | Gemüse | Nudeln

29.50 CHF

 

als Dessert:

Erdbeeren mit Rahm und 2x Mini Dessert im Glas (1x Schokoladenmousse, 1x Panna cotta)

??? CHF (das Total war 67 irgendwas CHF = ich gab mit Trinkgeld 70 CHF)

 

 

 

Die Qualität würde ich als gut bis sehr gut bezeichnen. Auf eine Vorspeise habe ich verzichtet. Da hat mich auch nichts angesprochen. Die Karte ist sehr klein. Sehr klein war auch die Portion Teigwaren auf meinem Teller. Da hätte ich für 29.50 CHF mehr erwartet. Das Gemüse und die Teigwaren waren ok, aber nichts Besonderes. Der Hackbraten hingegen im Speckmantel war sehr fein. Als Dessert entschied ich mich gegen den Schokoladenkuchen mit heissem Kern, sondern nahm Erdbeeren mit Rahm (waren gut, aber zu wenig Rahm) und zwei Mini-Desserts im Glas. Es gab vier Auswahlmöglichkeiten, ich nahm zwei: Schokoladenmousse und Panna cotta. Die waren der Wahnsinn und leckerer als die Erdbeeren.

 

 

Fazit:

 

 


Hervorragend

Sehr gut

Gut und solide

Enttäuschend












Freitag, 28. Juni 2024

The Dragon Lives Again Review

The Dragon Lives Again

Story:

Nach dem überraschenden Tod von Bruce Lee (Bruce Leung Siu-Lung) erwacht dieser in der Hölle. Dort bekommt es Bruce Lee mit diversen Gestalten wie dem Godfather (Shin Il-Ryong), dem König der Unterwelt (Tang Ching), James Bond (Alexander), einer lasziven Ausländerin (Jenny), One-armed swordsman (Nick Cheung Lik), dem Exorzisten (Fong Yau), Clint Eastwood (Bobby Canavarro), Zatoichi (Wong Mei), Popeye (Eric Tsang Chi-Wai), Dracula (Cheung Hei) und einer Horde Skelett-Krieger und Mumien zu tun…

Meine Meinung:

The Dragon Lives Again hat die 2. Sichtung nur knapp bestanden. Der Film ist in meinen Augen klar überbewertet. Es gibt viel zu wenig Action und diese ist mehrheitlich auch nicht wirklich spektakulär anzusehen. Trotz einer Laufzeit von nur 91 Minuten ist der Film öfters auch langweilig. Und das trotz Beteiligung von Star Bruce Leung Siu-Lung, der zum einen die Hauptrolle als «Bruce Lee» spielt und zum anderen auch die Action-Szenen choreographierte.

Nach dem überraschenden und schockierenden Tod von Bruce Lee wurde das Bruceploitation-Genre geboren und es folgten Filme wie Bruce and the Shaolin Bronzemen, Bruce’s Deadly Fingers, The Kung Fu Fever, Die Todesrächer von Bruce Lee oder Concord of Bruce Lee. Das Bruceploitation-Genre gehört nicht zu meinen Lieblingen im Kung-Fu-Sub-Genre-Bereich, auch wenn es einige tolle Filme zu sehen gibt. Ich kenne auch lange noch nicht alle, die es gibt. Einfach auch, weil es viel zu viele gibt. Und dann sind es immer die gleichen Probleme die vorherrschen:  Nur zensierte Fassungen, Originalbildformat aber nur Dubbed oder Vollbild und im O-Ton und ggf. ohne Subs etc.

Regisseur Lo Kei, der mit Bruce Lee The Invincible den definitiv besseren «Bruce Lee»-Film abgeliefert hat, schickt Bruce Leung Siu-Lung (Gang Master) zwar in eine herrlich amüsante, fantasievolle und trashige Fantasy-Story, in welcher er in der Hölle diversen Persönlichkeiten ausgesetzt ist, aber dank Längen und dem teilweise beschränkten Kampfkönnen der (z.T. ausländischen) Stars kommen die Defizite schwerer zum Tragen, als erwartet. Zuerst nur sehr wenig Kämpfe, dann sind diese nicht wirklich sehenswert und der Plot und Verlauf sind lahm.

Es ist zwar amüsant, dass fiktive oder reale Figuren wie Dracula, Clint Eastwood, Zatoichi und Co. zu sehen sind, aber die machen von ihren Gimmicks nicht gebrauch und alle können sie Kung Fu. Das ist etwas schade. Da hätte man mehr Individualität einfliessen lassen sollen. Abgesehen von Bruce Leung Siu-Lung und Eric Tsang (Scared Stiff) ist mir der Cast auch gänzlich unbekannt. Was auffallend ist, ist die Tatsache, dass mit viel schmuddeligem Sex und Nacktszenen versucht wurde, gewisse Defizite zu kompensieren. Teilweise ist das gelungen. Ich denke, so hat sich der Film auch besser ins Ausland vermarkten lassen.

Fazit: Alles andere als ein Kracher. Bruceploitation-Fans können dennoch einen Blick riskieren…

Infos:

O: Li San Jiao Wei Zhen Di Yu Men

HK 1977

R: Lo Kei

D: Bruce Leung Siu-Lung, Shin Il-Ryong, Tang Ching, Alexander, Jenny, Nick Cheung Lik, Fong Yau, Bobby Canavarro, Wong Mei, Eric Tsang, Cheung Hei

Laufzeit der UK-DVD: 91:05 Min.

Gesehen am: Nov. 2012 / Neusichtung am: 15.05.24 / Sichtung US-Blu: 27.06.24

Fassungen: Für eine 2. Sichtung lag mir die UK-DVD von Vengeance Video vor = Uncut, solide Bild- und Tonqualität, aber Vollbild und somit fehlt viel Bildinformation. Wichtig ist aber der Ton: Mandarin O-Ton liegt vor, nebst dem englischen Dub, den ich als schlecht in Erinnerung habe. Untertitel gibt es keine. In der kommenden Box von Severin Films wird der Film als Blu-Ray in 2.39:1 enthalten sein. Als Extras gibt es u.a. einen AK und alternative Szenen der franz. Fassung. Leider ohne O-Ton, was sehr schade ist. Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: Mai 2024). Nachtrag 27.06.24: Heute schaute ich mir den Film in Englisch an. Ich bin kein grosser Fan von Englischen Dubs. Aber im Fall von The Dragon Lives Again macht der im O-Ton ohne Subs schon weniger Spass, vor allem in den Szenen, in welchen nicht gekämpft wird. Und davon gibt es einige Szenen. Für diese Sichtung guckte ich mir nun die US-Blu-Ray von Severin Films an. Dazu gibt es in folgenden Neukauf mehr Infos = Neukauf. Es wurde die US-Fassung als 35mm Print auf der Disc verewigt. Das Widescreen macht die Kampfszenen definitiv besser und auch die Bildqualität ist viel besser. Siehe Bildvergleich unten. Die Dialoge zu verstehen, hat die Füllszenen weniger lahm und leicht unterhaltsamer gestaltet. Den Film empfinde ich aber auch in dieser hervorragenden Qualität noch immer als überbewertet. Und es gibt zwei negative Dinge: Severin films haben es verpasst, den O-Ton (plus Subs) auf die Disc zu pressen und es ist schade, dass es die sechs Minuten an Zusatzszenen (aus einem franz. Print) nicht integriert im Film als Bonusfassung zu sehen ist. Es gibt zum Englischen Ton englische Subs. Die Synchro ist nicht wirklich toll, aber nicht ganz so mies wie bei Ocean Shores. 









Donnerstag, 27. Juni 2024

Murder Masters of Kung-Fu Review

Murder Masters of Kung-Fu

Story:

Miss Lam (Nancy Yen Nan-See) und ihr Vater führen eine Kampfschule. Regelmässig werden Turniere ausgetragen, um neue Schüler aufzunehmen. Als Sha Lung (Lung Fei) daraufhin in einem Kampf besiegt wird, muss er gegen seinen Willen zulassen, dass sein Gegner in die Schule aufgenommen wird. Und er scheint ein Auge auf Miss Lam zu werfen, welche Sha Lung vergöttert. Doch sie erwidert seine Bedürfnisse nicht…

Meine Meinung:

Murder Masters of Kung-Fu lag sechs Jahre ungesehen rum. Grund, dies zu ändern. Allgemein sah ich in den letzten Wochen kaum ungesehene VHS-Filme. Ebenfalls ein Grund, dies zu ändern. Murder Masters of Kung-Fu ist ein unbekannter Anfang 70er Jahre Basher aus Taiwan im modernen Setting. Dies stellt im Vergleich zu vielen anderen solchen Filmen eine willkommene Abwechslung dar. Andere Fassungen ausser diesem VHS sind mir auch nicht bekannt. Ich fand auch in China und Co. keine andere Fassung. Das ist schade wegen dem fehlenden O-Ton, da die englische Synchro alles andere als toll geworden ist. O-Ton würde den Film qualitativ aufwerten.

Murder Masters of Kung-Fu ist kein Kracher, aber absolut ok und solide. Und, das ist das Wichtigste, der Streifen von Regisseur Hsu Tien-Yung (Six Directions of Boxing, The Flying Dragon) ist nicht langweilig. Es gibt viele Kampf- und Turnierszenen, so dass der Film kurzweilig unterhält. Der Film, dessen Titel auch Evil Slaughter lautet, wartet mit einer etwas wirren Story auf. Alles in allem kann man sich aber an den Figuren orientieren: die liebliche Nancy Yen Nan-See (The Drunken Swordsman) = Heldin, Tien Peng (The Elimination Pursuit) = der mysteriöse Unbekannte und Lung Fei (Kung Fu Kids) spielt, wenig überraschend, den Bösewicht. Blacky Ko Shou-Liang (Im Würgegriff der gelben Schlange) habe ich nicht erkannt. Schade, dass es von Nancy Yen Nan-See nur sporadische Kampfszene zu sehen gab. Von ihr hätte ich gerne mehr gesehen. Dafür gibt es unzählige Kämpfe.

Fazit: Basher Fans werden zufrieden sein!

Infos:

O: Tie Jiao Wa

Taiwan 1973

R: Hsu Tien-Yung

D: Nancy Yen Nan-See, Tien Peng, Lung Fei, Liu Ming, Wu Tong-Chiao, Blacky Ko Shou-Liang

Laufzeit der US-VHS: 93:29 Min.

Gesehen am: 11.05.24

Fassungen: Mir lag das US-VHS von World Video Pictures vor = k.A. ob Uncut, Vollbild und somit an den Seiten beschnitten, solide Bild- und Tonqualität, nur Englisch Dubbed (schlechter Dub). Andere Fassungen sind mir nicht bekannt (Stand: Mai 2024).

Mittwoch, 26. Juni 2024

Master Killers Review

Master Killers

Story:

Phillip Ko Fei ist der Mörder des Vaters der Brüder Blacky Ko Shou-Liang und Casanova Wong. Die Brüder werden als Kind getrennt. Nun, viele Jahre später, trifft Phillip Ko Fei auf die Brüder und plant, diese gegeneinander aufzuhetzen. Der Plan schlägt fehl. Die Brüder treffen auf einen Meister (Tung Lin), der sie im Kampf unterrichtet, so dass sich diese an Phillip Ko Fei rächen können…

Meine Meinung:

Master Killers, eine taiwanesische Antwort auf Die Schlange im Schatten des Adlers und Co., bekam z.T. keine guten Kritiken. Master Killers hat mir, auch wenn kein Kracher, besser gefallen als erwartet. Ich denke sogar, in einer O-Ton Fassung wäre der Film nochmals besser. Der englische Dub ist nämlich schon ganz schön mies und billig, was den Film dank des Klamauks qualitativ nach unten zieht. Der Film macht beim Plot keine Überraschungen.

Warum mir der Film gefiel? Aufgrund des Casts und der Qualität der Kampf- und Trainingsszenen. Vor allem die Duelle von Blacky Ko Shou-Liang gegen Phillip Ko (2x), von Casanova Wong gegen Phillip Ko (1x), von Casanova Wong gegen Blacky Ko Shou-Liang (1x) und natürlich das lange, 12minütige Finale zwischen Blacky Ko Shou-Liang, Casanova Wong und Phillip Ko sind der Wahnsinn und absolut sehenswert. Eine der besten Kampfrollen von Phillip Ko Fei, der einmal mehr versteht, den Bösewicht, kaum besiegbar, zu spielen. Stark!

Nebst Phillip Ko Fei (The War of the Boundary, Cantonen Iron Kung Fu) überzeugen als Brüder-Helden die charismatischen Blacky Ko Shou-Liang (Imperial Sword, File of Heroes) und der südkoreanische Super-Kicker Casanova Wong (The Legendary Strike, Bloody Mafia). Beide machen, auch in den Kampfszenen, eine starke Figur. Respekt! In Nebenrollen sind noch Chiang Kam (Ghosts Galore, Lackey and the Lady Tiger) und der spätere Bloodsport-Star Bolo Yeung (Legacy of Rage, The Kung Fu Cook) zu sehen. Bolo Yeung spielt die rechte Hand von Phillip Ko und bekommt auch 1-2 tolle Kampfszenen spendiert.

Fazit: Jedem Old School Kung Fu Film-Fan zu empfehlen!

Infos:

O: Ban Zhu Chi Lao Hu

Taiwan 1980

R: Wang Hung-Chang

D: Phillip Ko Fei, Blacky Ko Shou-Liang, Casanova Wong, Tung Lin, Chan Lau, Hwang Kook-Ryang, Bolo Yeung, Chiang Kam

Laufzeit der holländischen VHS: 87:09 Min.

Gesehen am: 11.05.24

Fassungen: Mir lagen zwei VHS vor (wusste gar nicht, dass ich den doppelt habe). Zum einen das VHS aus Holland von Video for Pleasure (Englisch Dubbed, wahrscheinlich Uncut) und das HK-VHS von Ocean Shores (Englisch Dubbed, wahrscheinlich Uncut). Es sind unterschiedliche Master verwendet worden. Das VHS aus Holland hat bessere Farben, mehr Bildinfos an den Seiten, bietet das First Films Logo zu Beginn sowie eine The End Einblendung, welche bei der OS VHS fehlt. Der englische Dub ist schlecht. Leider ist mir keine O-Ton Fassung bekannt. In Deutschland zensiert auf VHS zu haben. Titel: Die Blutsbrüder der grausamen Fäuste. Vergleich zwischen dem VHS aus Holland und HK:












Dienstag, 25. Juni 2024

Death Occurred Last Night Review

Death Occurred Last Night

Story:

Kommissar Lamberti (Frank Wolff) und sein Kollege untersuchen das Verschwinden der 25jährigen, aber kognitiv stark eingeschränkten jungen Frau Donatella Berzaghi (Gillian Bray). Lamberti vermutet das Mädel in den Händen von Menschenschmugglern und Zuhältern.

Meine Meinung:

Death Occurred Last Night lag lange ungesehen rum. Mehrere Jahre. So lange, dass es den Film inzwischen in Deutschland (als Das Grauen kam aus dem Nebel) auch Uncut auf Blu-Ray gibt. Dennoch schaute ich mir den Film an und fand den herrlich unterhaltsam. Irgendwie hat der Film was von Filmen wie Das Geheimnis der grünen Stecknadel, Suspected Death of a Minor oder Der Tod trägt schwarzes Leder, auch wenn Death Occurred Last Night im Vergleich weniger graphisch, brutal und sleazig ist.

Der Film ist vor allem ein Krimi, der im Prostitutions- und Zuhälter-Milieu ansiedelt. Hier und da wird der Film auch dem Giallo-Genre zugeordnet. Etwas Sleaze und Schmuddel gibt es trotzdem. Nur schon die Tatsache, dass die verschwundene 25jährige kognitiv auf dem Niveau eines Kindes ist, aber Männern den Kopf zu verdrehen weiss, ist typisches Exploitation-Kino aus Italien. Ganz zu schweigen von den Undercover-Einsätzen bei diversen Prostituierten oder Befragungen der Klienten, die z.B. ihre Ehefrauen betrügen.

Das ist auch ein Grund, warum ich mir den Film in Zukunft in Deutsch holen werde. Im deutschen Trailer ist ersichtlich, dass die Synchronisation hervorragend ist. Das wird den Film zusätzlich aufwerten und Szenen amüsant gestalten. Immerhin darf im Film zur Sicherheit eine schwarze Hure, als Zeugin,  beim alten Cop wohnen. Dass dessen Freundin nicht Freude hat, versteht sich von selbst. Und um operieren zu können, erpressen die Cops auch Kleingangster mit falschen Beweisen. Herrlich!

Im Film von Regisseur Duccio Tessari (A Pistol for Ringo, The Return of Ringo), einer Co.-Produktion zwischen Italien und Deutschland, spielt der grossartige Frank Wolff die Hauptrolle als ermittelnder Kommissar. Frank Wolff, eigentlich Amerikaner, verschlug es in den 60ern nach Italien, wo er in vielen Euro-Cult Produktionen wie The Great Silence, Death Walks on High Heels oder I Am Sartana Your Angel of Death zu sehen war. Die Musik ist solide, der Cast allgemein toll anzusehen und der Film, was das Gewaltlevel angeht (oder die Ausübung von Selbstjustiz), überraschend harmlos.

Fazit: Euro-Cult Fans greifen zu!

Infos:

O: La Morte risale a ieri sera

Deutschland, Italien 1970

R: Duccio Tessari

D: Frank Wolff, Gillian Bray, Raf Vallone, Gabriele Tinti, Eva Renzi, Beryl Cunningham

Laufzeit der US-DVD: 97:33 Min.

Gesehen am: 11.05.24

Fassungen: Mir lag die US-DVD von RARO VIDEO vor = Uncut, Ital./Englisch mit englischen Subs, Booklet und Interview. Die Bild- und Tonqualität sind sehr gut. Als ich die DVD damals kaufte, gab es den Film in Deutschland nur zensiert auf VHS. Titel: Das Grauen kam aus dem Nebel. Inzwischen gibt es den Film in Deutschland Uncut auf Blu-Ray (Deutsch, Englisch, Ital. mit Subs). Aufgrund der starken deutschen Synchronisation werde ich die US-DVD verkaufen/entsorgen und mir die deutsche Blu-Ray auf die Wunschliste setzen. In Deutsch wird der mit dem schmuddeligen Thema und Setting mehr Spass machen!

Montag, 24. Juni 2024

Door 2 Review

Door 2

Story:

Ai (Chikako Aoyama) ist ein Call-Girl. Selbständig arbeitend, ohne Agentur. Sie erlebt diverse wilde Abenteuer…

Meine Meinung:

Door 2, wieder von Regisseur Banmei Takahashi in Szene gesetzt, hat mit dem Vorgänger (Door) nichts mehr zu tun. Door 2 ist keine wirkliche Fortsetzung. Door 2 erzählt eine neue Geschichte mit neuen Darstellern, die neue Figuren spielen. Door 2 ist mit dem Erstlingswerk nicht zu vergleichen. Während Door ein spannendes, intensives Terrorkino und Kammerspiel war, ist Door 2 eine amüsante, zuweilen auch erotische und am Ende gar surrealistisch-komische Erotik-Komödie, die an 70er und 80er Jahre HK-Kung-Fu Filme erinnert.

Door 2 wirkt episodenhaft. Lange ist unklar, war der Film eigentlich möchte und eine gradlinige Story ist kaum auszumachen. Der Zuschauer wird von Ai, einem Call-Girl, die freiwillig in der Szene arbeitet und ihr Geld verdient, begleitet. Sie gibt intimen Einblick ins Arbeitsgeschäft. Daher lautet der Zusatztitel auch Door 2 - Tokyo Diary. Die meisten Episoden sind harmlos. Nichts, was schockiert. Ausser man ist fromm. Die Episoden und Inhalte sind dabei interessant, komisch und künstlerisch (der Typ mit der Naziuniform und «seinem Natursekt»). Die Episode mit der Schere, dem Zeh und der Eskalation hingegen war fesselnd (oder wo Ai von einer Frau mit einem Messer bedroht wird).

Der Film ist mit 82 Minuten kurzweilig und unterhaltsam. Für einen Erotikfilm gibt es relativ wenig nackte Haut, was aber nicht heissen soll, dass kein Erotikfaktor auszumachen ist. Der ist definitiv vorhanden. Ai wird von Chikako Aoyama gespielt und die macht das wirklich toll. Jede Szene mit ihr ist ein Genuss, welches nur noch vom irren Finale getoppt wird. Chikako Aoyama war auch im HK-Kino zu sehen. Ihre grösste Rolle hatte sie in Robotrix, den ich nun unbedingt auffischen muss (von dem weiss ich gar nichts mehr).

Fazit: Wer einen Film à la Door erwartet, könnte enttäuscht werden. Daher Erwartungen anpassen. Obwohl ich Door als besseren Film betrachte, hatte ich mit Door 2 dennoch meinen Spass!

Gefolgt von: Door 3

Infos:

O: Doa 2

Japan 1991

R: Banmei Takahashi

D: Chikako Aoyama, Shingo Kazami, Tôru Minegishi, Ren Ôsugi, Keiko Takahashi

Laufzeit der UK-Blu: Ca. 82 Min.

Gesehen am: 10.05.24

Fassungen: Bonusfilm aus der UK-Blu-Ray von Door. Siehe Door. Alternativ auch in den USA auf Blu-Ray raus (von Terror Vision). Die Ausgaben haben unterschiedliches Bonusmaterial. Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: Mai 2024).

Sonntag, 23. Juni 2024

Swallow Review

Swallow

Story:

Hunter (Haley Bennett) lebt die scheinbar perfekte Ehe: sie ist mit dem reichen Richie (Austin Stowell) verheiratet, der in der Firma seines Vaters (David Rasche) viel Geld verdient. Sie muss nicht arbeiten und ist schwanger. Doch dann verhält sich Hunter zunehmend abnormal: sie schluckt, nach und nach, gefährliche Gegenstände, geht in Therapie und bekommt eine Leibwache (Laith Nakli) spendiert. Ob die Massnahmen zielführend sein werden?

Meine Meinung:

Ich fand die Prämisse interessant, war aber auch skeptisch. Deshalb kaufte ich Swallow nicht, sondern liess mir den Film indirekt als Wichtelgeschenk schenken. Kein Verlust von meinem Geld, falls mir das Werk nicht gefallen sollte. Swallow ist ein Slow-Burner und ein Drama. Der Film ist ernst erzählt und technisch und von der Cinematography her wunderschön eingefangen worden. Was den Cast angeht, ist zumindest Haley Bennett (Hardcore Henry) eine Wucht: sie spielt das fantastisch! Ausserdem erfuhr ich von einer Krankheit, von welcher ich zuvor noch nie was hörte: dem Pica-Syndrom!

Einige der Nebenfiguren waren auch stark in ihren Rollen: Laith Nakli als Aufpasser oder Denis O'Hare als Hunters Vater. Schlecht waren hingegen die Therapeutin (die zudem noch nie was vom Arztgeheimnis gehört hat) und die Familie um Richie, dessen Eltern und seine Freunde: die waren viel zu übertrieben und cartoonhaft in Szene gesetzt, um glaubhaft zu wirken. So hat man von Anfang an nur Mitleid mit Hunter und Hass für Richie und Co. übrig, fragt sich aber auch, warum und wie Hunter überhaupt so weit gekommen ist und destruktive Beziehungssignale nicht schon viel früher wahrgenommen hat.

Die «bösen» Charaktere waren viel zu platt, oberflächlich und unrealistisch gezeichnet, so dass einige Momente teilweise unfreiwillig komisch wirkten. Gegen Ende wird der Ton dramatischer und es folgen Begegnungen mit Hunters Vater und am Ende findet eine Abtreibung statt. Beides wird, zumindest in Kurzkommentaren auf Filmdatenbanken wie Letterboxd (von Konservativen) stark kritisiert. Die Verharmlosung von Vergewaltigern (ist es wirklich eine Verharmlosung?) oder das Recht auf Abtreibung. Das Ende war in meinen Augen aber konsequent: um ein neues Leben beginnen zu können, fern ab von ihrem besitzergreifenden Ehemann, war die Abtreibung die logische Konsequenz. Und am Ende bleibt man dennoch etwas ratlos zurück, was das ganze nun sollte…

Fazit: Geschmackssache. In meine Film-Sammlung schafft es Swallow nicht.

Infos:

O: Swallow

USA, Frankreich 2019

R: Carlo Mirabella-Davi

D: Haley Bennett, Austin Stowell, Denis O'Hare, Elizabeth Marvel, David Rasche, Luna Lauren Velez, Zabryna Guevara, Laith Nakli

Laufzeit der deutschen Blu-Ray: 95:00

Gesehen am: 10.05.24

Fassungen: Mir lag die deutsche Blu-Ray von Koch Films vor = Schuber, Uncut, Deutsch/Englisch mit deutschen Subs, hervorragende Bild- und Tonqualität.

Samstag, 22. Juni 2024

Update

Zu Ehren von Donald Sutherland, der am 20.06.24 starb, gab es eine Neusichtung und damit ein neues Review zu:


- Die Körperfresser kommen



RIP







Die Körperfresser kommen Review

Die Körperfresser kommen

Story:

Sporen aus dem Weltall sorgen auf der Erde, zuerst in San Francisco, für den Untergang der Menschheit: durch die Sporen wachsen Pflanzen. Schläft der Mensch, entsteht ein Duplikat ohne Gefühle und Emotionen. Das «Original» zerfällt, der Mensch ist tot. So übernimmt die ausserirdische Lebensform mehr und mehr die Kontrolle. Elisabeth (Brooke Adams) bemerkt zuerst, dass mit ihrem Freund Geoffrey (Art Hindle) etwas nicht stimmt. Später vertraut sie sich ihrem Kollegen Matthew (Donald Sutherland) an, der beim Gesundheitsamt arbeitet. Zusammen mit ihren Freunden (u.a. Leonard Nimoy, Jeff Goldblum und Veronica Cartwright) versuchen sie, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen…

Meine Meinung:

Erstes Remake des Filmes Die Dämonischen aus dem Jahr 1956, dessen Plot aus dem Roman The Body Snatchers stammt. Ich kenne nur diese Version aus dem Jahr 1978 und das zweite Remake aus den 90ern von Abel Ferrara (Body Snatchers, 1993). Die Körperfresser kommen ist dabei die beste Fassung, auch wenn ich das Original aus dem Jahr 1956 nicht kenne. Aber an so alten Filmen habe ich selten Freude. Das war einfach nicht meine Zeit.

Die Körperfresser kommen ist für mich ein nahezu perfekter, stimmungsvoller und sehenswerter Science-Fiction-Film. Schon als ich den im Juni 2006 das erste Mal beim Kumpel sah, war ich begeistert und hin und weg. Die Wirkung hält an, auch nach wiederholtem Schauen. Zu Ehren von Donald Sutherland und dessen Tod, gab es eine Neusichtung. Von Donald Sutherland kenne ich mit Ausnahme von Die Körperfresser kommen nur drei Filme: The Setting Sun mit Yuen Biao, Citizen X und The Art of War.

Meine Wahl, ihn zu Ehren, fiel sofort auf Die Körperfresser kommen von Philip Kaufman. Mir gefiel der Drehort vor Ort d.h. das San Francisco-Setting. Ich war ja dort im Urlaub und es fiel mir sofort auf. Regisseur Philip Kaufman hat bei der Wahl der Darsteller ein gutes Händchen bewiesen: Egal ob Brooke Adams, Donald Sutherland, Leonard Nimoy (verbachte fast seine ganze Karriere im Sci-Fi Genre), Jeff Goldblum (Die Fliege) und Veronica Cartwright (Alien), alle spielen sie grandios. Tolle Akteure, glaubhaftes Schauspiel, sehr überzeugend. Denen hätte ich noch stundenlang zusehen können.

Die Story ist beklemmend, eine Spannung ist stets gegeben, der Film ist atmosphärisch und stark gespielt. Die wenigen aber starken Effekte (Duplikate, Verwandlungsszenen) und ein tolles Ende runden den Film ab. Das Ende war genau nach meinem Geschmack, wie auch die starken Spezialeffekte. Da diese so selten und erst spät zu sehen sind, wirken sie dafür umso intensiver. Und so unglaublich schön getrickst. Das wird CGI niemals so (authentisch) hinbekommen. Eine wahre Kunst.

Fazit: Spannender, absolut zu empfehlender und sehenswerter Sci-Fi-Klassiker!

Infos:

O: Invasion of the Body Snatchers

USA 1978

R: Philip Kaufman

D: Donald Sutherland, Brooke Adams, Jeff Goldblum, Veronica Cartwright, Leonard Nimoy, Art Hindle

Laufzeit der deutschen DVD: 110:34 Min.

Gesehen am: Juni 2006 / Neusichtung am: 20.06.24

Fassungen: Mir lag die deutsche DVD von MGM vor = Uncut, gute Bild- und Tonqualität, Deutsch/Englisch mit Untertiteln (die deutsche Synchronisation ist jedoch sehr gelungen). Die DVD ist nicht anamorph. Den Film gibt es inzwischen in Deutschland auch auf Blu-Ray und UHD.

Freitag, 21. Juni 2024

Knockabout Review

Knockabout

Story:

Yipao (Yuen Biao) und sein Bruder Dai Pao (Leung Kar-Yan) finden durch Zufall heraus, dass ihr Meister Chia Wu Dao (Lau Kar-Wing) ein Gangster und Mörder ist. Dies bedeutet für Dai Pao das Todesurteil, während Yipao entkommen kann. In einem neuen Meister (Sammo Hung) sieht Yipao die Chance gekommen, sich Chia Wu Dao zu rächen…

Meine Meinung:

Knockabout gilt als Klassiker des Kung Fu Kinos. Die erfolgreiche Golden Harvest Produktion schwamm auf der Erfolgswelle, Ende der 70er Jahre losgetreten durch die Jackie Chan Filme Die Schlange im Schatten des Adlers und Drunken Master, mit. Sammo Hung (The Association, The Dead and the Deadly, Two Toothless Tigers) führte Regie, spielt die Nebenrolle als guter Meister und sorgte für die sehenswerte und spektakuläre Choreographie in den Kampfszenen.

Kung Fu Komödien waren angesagt und in die Kerbe schlägt auch Knockabout. Der Plot ist zuerst, wie so oft in dem Genre, episodenhaft und unzusammenhängend. Und erst im letzten Viertel wird der Ton düsterer. Zuvor gibt es (zu viel) Slapstick. Ich kann verstehen, dass der Film für das Ausland in einigen Szenen gestrafft wurde. Leider sind in einer Szene auch Action-Szenen enthalten, in denen sich Yuen Biao und Leung Kar-Yan mit Chung Fat (Two Fists Against the Law, Shadow Cop) anlegen. Der Humor war mir persönlich auch fast zu viel des Guten. Und die Affengeräusche mag ich nach wie vor nicht, da ich Affen eklig finde.

Der Film von Sammo Hung wartet mit einem starken Cast auf. Sammo Hung spielt einen Bettler. In Wahrheit einen Undercover-Detektiv, der hinter der von Lau Kar-Wing (The Dragon Family, Scared Stiff) gespielten Figur her ist. Er macht in den Kampfszenen nebst Sammo Hung, Yuen Biao (Tough Beauty and the Sloppy Slop, The Champions) und Leung Kar-Yan (Profile in Anger, The Postman Fights Back) eine hervorragende Figur. Vor allem die Szenen, in denen er eine Pfeife als Waffe benutzt, sind absolut spektakulär choreographiert und gefilmt worden. In Nebenrollen sind noch Mars (liefert sich Kampf gegen Lau Kar-Wing) und Karl Maka (Aces Go Places V, His Name Is Nobody) zu sehen.

Die Trainings- und Kampfszenen, besonders im letzten Viertel und Finale, sind der Wahnsinn. Ich sage nur Seil oder Kampf zwei gegen einen. Yuen Biao hat es seinem Kumpel Sammo Hung zu verdanken, in Knockabout seine erste Hauptrolle bekommen zu haben. Und das sollte sich, wenn man auf Yuen Biaos weitere Karriere blickt, voll auszahlen. Seine athletische Körperstruktur und akrobatischen Einlagen haben sich in den Kampfszenen als Vorteil erweisen. Oft stand er im Schatten von Jackie Chan und Co., aber in Knockabout kommen Fans des charismatischen Yuen Biao voll ihre Kosten.

Fazit: Pflichtprogramm für Yuen Biao Fans!  

Infos:

O: Chap Ga Siu Ji

HK 1979

R: Sammo Hung

D: Sammo Hung, Yuen Biao, Leung Kar-Yan, Lau Kar-Wing, Karl Maka, Mars, Ho Pak-Kwong, Lee Hoi-Sang, Chung Fat, Mars

Laufzeit der UK-DVD: Ca. 100 Min.

Gesehen am: Vor 2006 / Neusichtung am: 09.05.24

Fassungen: Mir lag die UK-DVD von HKL vor = Uncut, O-Ton, englische Subs, hervorragende Bild- und Tonqualität, exklusive Extras (diverse Interviews, Audiokommentar). Gibt es in England von Eureka auf Blu-Ray. In Deutschland soll der Film Ende Mai auf Blu-Ray erscheinen.

Donnerstag, 20. Juni 2024

Zinksärge für die Goldjungen Review

Zinksärge für die Goldjungen

Story:

Italo-Amerikaner und Gangster Luca Messina (Henry Silva) versucht in Deutschland Fuss zu fassen legt sich in Deutschland mit dem Gangster-Boss Otto Westermann (Herbert Fleischmann) an…

Meine Meinung (Deutsche Fassung):

Zinksärge für die Goldjungen ist eine Deutsch-Italienische Co.-Produktion, welche ich nur durch Zufall und gratis in die Finger kam. Obwohl eine Gangster-Story und Henry Silva in einer der Hauptrollen, würde ich nicht von einem wirklichen Poliziotteschi-Titel sprechen. Und trotz 70er Jahre war der Film klar zu zahm. Stattdessen empfehle ich Fans des Poliziotteschi Genres Blutiger Freitag. Diese Zusammenarbeit zwischen Italien & Deutschland ist lohnenswert.

Zinksärge für die Goldjungen ist solide und den Film kann man gut weckgucken. Mehr oder weniger ist das alles auch ok, aber es gibt halt einfach keinen Höhepunkt und keinen Mehrwert, um den Film in die Sammlung zu stellen und/oder nochmals zu schauen. Wie erwähnt ist der Film viel zu zahm. Der Action, Gewalt- und Schmuddel-Faktor ist extrem klein. Zudem gibt es, vor allem am Anfang und Mittelteil, auch wenig Action.

Teilweise stört die Liebesgeschichte und der Film fühlt sich mehr wie ein kitschiger TV-Liebesfilm an. Henry Silva (Der Teufel führt Regie, Der Mafiaboss - Sie töten wie Schakale, Killer Vs. Killers) ist solide. Ich mag ihn halt mehr, wenn er wirklich böse ist, und das ist er in Zinksärge für die Goldjungen definitiv nicht. Wenn ich mir auf (schnittberichte.com) die Unterschiede zwischen den Fassungen (Deutschland Vs. Italien) anschaue, verstehe ich auch, warum man in Italien einige der Handlungsszenen entfernt hat. Die verlangsamen den Film und machen aus dem Bösewicht einen menschlichen Bösewicht.

Nebst paar Sprüchen hat vor allem Herbert Fleischmann als Gangster-Boss Otto Westermann überzeugt. Und im Finale müssen die längeren Action-Szenen (lange Autoverfolgungsjagd, echte Explosion, lange Motorrad-Verfolgungsjagd) als positiv gewertet werden. Das Ende mochte ich dann eigentlich auch. Ich denke, Zinksärge für die Goldjungen ist ein Film, der für viele eine Art Nostalgie-Bonus haben wird, was bei mir nicht der Fall ist. Daher kein Film für meine Sammlung!

Fazit: Besser Blutiger Freitag schauen!

Infos:

O: Zinksärge für die Goldjungen

Deutschland, Italien 1973

R: Jürgen Roland

D: Henry Silva, Herbert Fleischmann, Patrizia Gori, Horst Janson, Véronique Vendell, Raf Baldassarre, Ermelinda De Felice

Laufzeit der deutschen DVD: 83:05 Min.

Gesehen am: 08.05.24

Fassungen: Mir lag die deutsche DVD von Subkultur Entertainment vor. Deutsche Fassung (Deutsch/Englisch) und die Ital. Fassung (mit deutschen Subs) befinden sich nebst Schuber und Booklet im Set. Der Film ist Uncut und die Bild- und Tonqualität sind sehr gut. Die Ital. Fassung ist abweichend und bietet mehr Action, die deutsche Fassung mehr Handlung. Es gibt keine Blu-Ray (Stand: Mai 2024).  

Mittwoch, 19. Juni 2024

Who Am I? Review

Who Am I?

Story:

Bei einer Mission und einem Verrat sterben alle Soldaten (u.a. Kane Kosugi, Yutphichai Chanlekha, Ken Lo) ausser einem (Jackie Chan). Dieser wacht mit Amnesie in afrikanischen Busch auf und nennt sich fortan «Who Am I». Er findet zurück in die Zivilisation, was auch den Auftraggebern des Verrats nicht entgeht. Sie versuchen Who Am I zu töten. Doch dieser kommt den Tätern (Ron Smerczak, Ed Nelson, Mike Lambert, Kwan Yung, Ron Smoorenburg) in Rotterdam auf die Schliche…

Meine Meinung (Originalfassung):

Who Am I? sah ich vor 18 Jahren das letzte Mal. Ich wusste kaum mehr etwas. Wenig vereinzelte Momente sind mir geblieben (Finalkampf, Dschungel-Setting zu Beginn, Niederlande als Setting), so war ich gespannt auf den Film, auch wenn ich nicht wahnsinnig viel erwartet habe. Die Erwartungen waren also nicht besonders hoch. Who Am I? würde ich als solide-durchschnittlichen Film bezeichnen. Kein Kracher, aber ok.

Dass der Film z.B. für den US-Markt verändert und verkürzt wurde, kann ich auf eine Art und Weise nachvollziehen. Besonders die 1. Filmhälfte war relativ belanglos. Familienfreundliche Unterhaltung, aber mit nahezu null Action. Kann man weggucken, aber man verpasst auch nicht viel, wenn man dazu was liest oder auf der Nintendo Switch Broforce zockt (selten ein Spiel erlebt, das so süchtig macht). Ja, das ist aufwändig gemacht, aber irgendwie wenig interessant und fesselnd. Das Schauspiel einiger Figuren war auch nicht toll und einige Stimmen sind auch im O-Ton scheinbar gedubbed, was sich billig anhört.

Im Originalton wird zu 90% Englisch gesprochen. Der Cast ist sehr international. Auf den ersten Blick sind nebst Jackie Chan (Dragon Fist, Police Story, The Protector, Snake in the Eagle’s Shadow, Twinkle Twinkle Lucky Stars, The Young Master, The Twin Dragons, The Accidental Spy) kaum bekannte Namen dabei. Das stimmt, zumindest in den Haupt- und Nebenrollen ist niemand dabei, den ich kannte. In Cameo-Auftritten sind Ken Lo (Cheetah on Fire), Kane Kosugi (Godzilla: Final Wars) und Bradley James Allan (Erlangte durch seine zwei sehenswerten Kämpfte gegen Jackie Chan in Gorgeous Bekanntheit) zu sehen. Letzterer gleich mehrfach, zumal er auch Ron Smoorenburg in einigen der Kampfszenen im Finalkampf gedoubelt hat.

Ron Smoorenburg (Triple Threat) und Kwan Yung (Gehörte, wie auch Bradley James Allan, Jackie Chans Stuntteam an) sind die Endgegner im Film. Diese machen eine gute Figur, auch wenn Jackie Chan mit Ron Smoorenburg aufgrund des Timings in einigen Kampfszenen und der Choreographie die Geduld verlor (Siehe Doku Jackie Chan My Stunts). Ron Smoorenburg hat sich inzwischen revanchiert und aufgezeigt, dass Jackie Chan im Finalkampf mehr gedoubelt wurde als er (Siehe folgende zwei Videos auf YT: «JACKIE CHAN MY STUNTS II -Who am I ? - Who had more doubles? the Taekwondo kicker or JC - BREAKDOWN» und «What's the Worst Thing Jackie Chan has Ever Done to a Stuntman?»).

Was Jackie Chan und sein Stunt-Team können, sind Action-Sequenzen. Daher macht der Film nach einer Stunde auch mehr Spass. Denn in der 2. Filmhälfte gibt es mehr oder weniger Action-Sequenz um Action-Sequenz zu sehen: Verfolgungsjagden, Crashs, Stunts, Kampfszenen. Und diese sind in bester Jackie Chan Manier choreographiert. Einfallsreich, innovativ und aus jedem Gegenstand macht Jackie Chan eine Waffe, mit welcher er sich zur Wehr setzt. Die 2. Filmhälfte, die immerhin auch 60 Minuten dauert, entschädigt für den lahmen ersten Part. Und der Wechsel diverser Länder (gedreht wurde u.a. in Südafrika, Malaysia oder Rotterdam) gefiel mir auch.

Fazit: Kein Kracher, aber Jackie Chan Fans kommen dank der 2. Hälfte dennoch auf ihre Kosten!  

Infos:

O: Ngo Shut Sui

HK 1998

R: Jackie Chan, Benny Chan

D: Jackie Chan, Yamamoto Mirai, Ron Smerczak, Ed Nelson, Mike Lambert, Kwan Yung, Ron Smoorenburg, Michelle Ferre, Kane Kosugi, Yutphichai Chanlekha, Bradley James Allan, Ken Lo

Laufzeit der HK-DVD: Ca. 120 Min.

Gesehen am: Juli 2006 / Neusichtung am: 01.05.24

Fassungen: Mir lag die Code Free HK-DVD von Universe vor = gute Bild- und Tonqualität (nicht anamorph), O-Ton, englische Subs, Uncut. In Deutschland heisst der Film Jackie Chan ist Nobody. Alle deutschen DVDs haben keinen O-Ton, sind z.T. im falschen Bildformat, sollen eine «matschige Bildqualität» haben und sind z.T. auch nicht anamorph. Die US-Fassung ist verändert, kürzer. Dort fehlen viele Afrika-Szenen (begrüsse ich sogar) aber später halt auch Action- und Stunts (oder Explosionen) = daher uninteressant. Die DVD aus Japan (Warner) soll die qualitativ bisher beste Fassung sein.