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Sonntag, 23. Juni 2024

Swallow Review

Swallow

Story:

Hunter (Haley Bennett) lebt die scheinbar perfekte Ehe: sie ist mit dem reichen Richie (Austin Stowell) verheiratet, der in der Firma seines Vaters (David Rasche) viel Geld verdient. Sie muss nicht arbeiten und ist schwanger. Doch dann verhält sich Hunter zunehmend abnormal: sie schluckt, nach und nach, gefährliche Gegenstände, geht in Therapie und bekommt eine Leibwache (Laith Nakli) spendiert. Ob die Massnahmen zielführend sein werden?

Meine Meinung:

Ich fand die Prämisse interessant, war aber auch skeptisch. Deshalb kaufte ich Swallow nicht, sondern liess mir den Film indirekt als Wichtelgeschenk schenken. Kein Verlust von meinem Geld, falls mir das Werk nicht gefallen sollte. Swallow ist ein Slow-Burner und ein Drama. Der Film ist ernst erzählt und technisch und von der Cinematography her wunderschön eingefangen worden. Was den Cast angeht, ist zumindest Haley Bennett (Hardcore Henry) eine Wucht: sie spielt das fantastisch! Ausserdem erfuhr ich von einer Krankheit, von welcher ich zuvor noch nie was hörte: dem Pica-Syndrom!

Einige der Nebenfiguren waren auch stark in ihren Rollen: Laith Nakli als Aufpasser oder Denis O'Hare als Hunters Vater. Schlecht waren hingegen die Therapeutin (die zudem noch nie was vom Arztgeheimnis gehört hat) und die Familie um Richie, dessen Eltern und seine Freunde: die waren viel zu übertrieben und cartoonhaft in Szene gesetzt, um glaubhaft zu wirken. So hat man von Anfang an nur Mitleid mit Hunter und Hass für Richie und Co. übrig, fragt sich aber auch, warum und wie Hunter überhaupt so weit gekommen ist und destruktive Beziehungssignale nicht schon viel früher wahrgenommen hat.

Die «bösen» Charaktere waren viel zu platt, oberflächlich und unrealistisch gezeichnet, so dass einige Momente teilweise unfreiwillig komisch wirkten. Gegen Ende wird der Ton dramatischer und es folgen Begegnungen mit Hunters Vater und am Ende findet eine Abtreibung statt. Beides wird, zumindest in Kurzkommentaren auf Filmdatenbanken wie Letterboxd (von Konservativen) stark kritisiert. Die Verharmlosung von Vergewaltigern (ist es wirklich eine Verharmlosung?) oder das Recht auf Abtreibung. Das Ende war in meinen Augen aber konsequent: um ein neues Leben beginnen zu können, fern ab von ihrem besitzergreifenden Ehemann, war die Abtreibung die logische Konsequenz. Und am Ende bleibt man dennoch etwas ratlos zurück, was das ganze nun sollte…

Fazit: Geschmackssache. In meine Film-Sammlung schafft es Swallow nicht.

Infos:

O: Swallow

USA, Frankreich 2019

R: Carlo Mirabella-Davi

D: Haley Bennett, Austin Stowell, Denis O'Hare, Elizabeth Marvel, David Rasche, Luna Lauren Velez, Zabryna Guevara, Laith Nakli

Laufzeit der deutschen Blu-Ray: 95:00

Gesehen am: 10.05.24

Fassungen: Mir lag die deutsche Blu-Ray von Koch Films vor = Schuber, Uncut, Deutsch/Englisch mit deutschen Subs, hervorragende Bild- und Tonqualität.

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