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Samstag, 15. Juni 2024

The Savage Zone Review

The Savage Zone

Inhalt inklusive meiner Meinung:

The Savage Zone war ein mir total unbekannter Mondo aus Italien. Eine Mitte der 80er Jahre Produktion von Mario Morra. Morra war für weitere Mondos wie Savage Man Savage Beast, This Violent World oder Sweet and Savage verantwortlich. Dass so spät noch ein neuer Mondo gedreht wurde, erklärt vielleicht den Grund, warum der Film weniger bekannt ist als seine anderen Werke. Auf der anderen Seite könnte es sein, dass Mario Morra der Erfolg von Faces of Death nicht unentdeckt blieb, und er auf diesen «Shockumentary» Zug aufspringen wollte.

The Savage Zone hat mich an einen Mix aus Mondo Cane, Gesichter des Todes und Africa Addio erinnert. Obwohl meine Fassung sehr wahrscheinlich stärker zensiert ist, gab es genug Unappetitliches zu sehen. Es handelt sich um eine Fake-Doku mit Sprecher. Die Episoden sind unzusammenhängend. Die Musik ist gut, kommt aber an die grossen Vorbilder nicht heran (z.B. an Oh My Love von Riz Ortolani in Goodbye Uncle Tom, My Love von Ann Collin in Ultime grida dalla savana oder When A Child Is Born von Soleado in Magia Nuda).

The Savage Zone war kurzweilig. Ich sah Anfang Jahr einen französischen Mondo: Forbidden World. Im Vergleich zu diesem war The Savage Zone deutlich weniger lahm und für Mondo-Fans interessanter. Es gibt wie immer religiöse Riten (sich ans Kreuz nageln, sich geisseln), ein Fake-Essen, in der sich Sekten-Heinis gegenseitig bespucken (inklusive Lama-Bild), ein Nackt-Marathon durch den Schnee, Exekutionen (derb), Nachwirkungen vom Krieg (derb), Kriegsvorbereitungen, viele Leichen (derb) und extrem viel Tierleid (sehr derb). Ich denke, dass vor allem Letzteres in der HK-Fassung unangetastet blieb, da die Asiaten zu Tieren einen anderen Wert pflegen.

Und ich merke, dass ich im Alter sensibler werde. Konnte ich früher z.B. die Schlachthausszenen in Gesichter des Todes relativ unbeeindruckt weggucken, so fand ich einige der Szenen in The Savage Zone sehr grausam. Die Szene z.B., in der die Seelöwen-Mutter panisch durchdreht, weil neben an (wohl) ihr Junges zu Tode geknüppelt wird, schlug mir echt auf den Magen. Muss ich sagen. So was will ich eigentlich nicht sehen müssen und somit haben die Filmemacher erreicht, was sie zu erreichen hofften: zu schockieren! Obwohl der Sprecher in Kantonesisch kommentierte und ich kein Wort verstand, war ein gewisser Zynismus im Tonfall zu bemerken.

Fazit: Nichts für mich, aber für Mondo-Fans zu empfehlen!

Infos:

O: Dimensione Violenza

Italien 1984

R: Mario Morra

D: -

Laufzeit der HK-VCD: 1. Disc = 49:50 Min. / 2. Disc = 26.55 Min.

Gesehen am: 22.04.24

Fassungen: Mir lag die HK-VCD von Joy Sales Films & Video Distributors vor = anhand der Laufzeit stark zensiert (ca. 76 Min., während die deutsche VHS ca. 95 Min. läuft). Die Fassung ist aber dennoch gut anschaubar und es gibt genug härtere Kost zu bestaunen. Vollbild. Gute Bildqualität. Kantonesischer Sprecher. Was z.B. gar nicht zu sehen war, nicht Mal im Ansatz, waren Genitalverstümmelungen. Ich denke, was vor allem fehlt, sind Nackt-Szenen, wobei es auch in dieser Fassung Nackt-Szenen zu sehen gibt (Brüste, Vaginen). Wo der Film wahrscheinlich nicht gross zensiert wurde, sind Szenen mit Tieren. Davon gibt es eine Menge zu sehen. Das deutsche VHS ist Uncut. In HK gäbe es noch eine schicke LD (von Winson). Die Laufzeit der LD wird laut Back-Cover auch mit ca. 80 Min. angegeben. Dürfte also der gleiche Print wie die VCD sein.