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Samstag, 18. Mai 2024

Die Macht der Kränkung Buch Empfehlung

Die Macht der Kränkung

Inhalt:

"Über die Wurzeln des Destruktiven

Nahezu jedem menschlichen Problem liegt eine Kränkung zugrunde. Denn Kränkungen greifen unsere Selbstachtung, unser Ehrgefühl und unsere Werte an. Sie treffen uns im Innersten, können uns aus der Bahn werfen, uns krank machen und sogar zu den grausamsten Verbrechen und Kriegen führen.

Anhand ausgewählter Beispiele aus der Historie und der Praxis veranschaulicht der Arzt und Psychotherapeut Reinhard Haller, welche Macht Kränkungen über uns ausüben können, und wie es gelingen kann, an seelischen Verletzungen nicht nur zu wachsen, sondern auch die eigene Persönlichkeit zu stärken".

Meine Meinung:

Ich arbeite in einem Alters- und Pflegeheim. Der «Langzeitpflege». Das liegt mir mehr als «die Akut» (im Spital z.B.). Psychiatrische Einrichtungen bekommen immer weniger Geld. Plätze werden gestrichen. Das hat zur Folge, dass mehr und mehr Menschen mit psychiatrischen Krankheiten (und/oder Suchtproblemen) in Alters- und Pflegeheime eintreten. Wer in einem Alters- und Pflegeheim arbeitet weiss, dass dort oft Personalmangel herrscht und es viel zu wenig qualifiziertes Personal gibt. Von spezifisch geschulten Mitarbeitern in Sachen Sucht- und Psychiatrie sprechen wir erst gar nicht.

Zum Thema herausforderndes Verhalten (interne Weiterbildung durch Arbeitgeber) war ein externer Dozent geladen. Ein Dipl. Pflegefachmann Psychiatrie, der sein Leben lang mit psychiatrischen und süchtigen Patienten und Menschen zusammengearbeitet hat. Die Fortbildung fand ich gelungen. Während der Fortbildung hat dieser Dozent das Buch Die Macht der Kränkung von Reinhard Haller empfohlen und das habe ich mir gleich notiert. Ich fand nämlich, dass der Dozent eine schöne Einstellung gegenüber den Patienten hat und deshalb war ich motiviert, mir dieses Sachbuch zu kaufen. Und nun habe ich es gelesen. Und ich denke, das Buch würde einigen Mitarbeitern bei uns (oder allgemein) helfen, die teilweise unprofessionell mit den Menschen umgehen und sich künstlich und zu Unrecht über gewisse Dinge, die nicht änderbar sind, aufregen.

Am Anfang brauchte ich etwas, bis ich reinkam. Aber danach hat es mich gepackt und gefesselt. Es ist nicht unbedingt ein Sachbuch, dass ein Problem und dazu eine Lösung präsentiert, sondern mehr Tipps vorgibt, wie man gewissen Dingen, Menschen, Sachverhalten und/oder Kränkungen auch begegnen kann. Sich weniger aufregen, mit mehr Gelassenheit handeln. Das finde ich schön. So bleib mir von der Fortbildung auch folgende Aussage vom Dozenten: wenn sich eine Person aufregt (ab einer anderen Person oder deren Verhalten oder etwas, was die andere Person sagte), dann hat die andere Person gewonnen und Macht über einen. Das ist eigentlich ein interessanter Ansatz. Wer will das schon? Niemand! Also gilt es, sich nicht mehr über Banalitäten aufzuregen. Ggf. wird das im Gegenüber etwas auslösen, sofern sich die Person reflektieren kann und sie empathisch ist.

Hier und da fand ich einige Vergleich etwas übertrieben und/oder dennoch auch «nur» vermutet, dennoch fand ich das Buch spannend. Man merkt sofort, dass Reinhard Haller vom Fach kommt und er genau weiss, was er sagt (ist aber verständlich geschrieben, kein «Fachchinesisch»). So werden reale Ereignisse, Fakten, mythologische Vergleiche (Griechische Götter-Geschichten) und Interpretationen genannt, auch anhand von Beispielen. Vor allem jene von ausländischen Kulturen (Themen wie Ehrenmord etc.) oder von vergangenen Philosophen fand ich nicht uninteressant. Wer wirklich Probleme hat und sich mit dem Sachbuch Hilfe erhofft, wird dies nur ansatzweise finden. Es dient nicht als Therapiersatz, daher sollte man nicht mit falschen Erwartungen an Die Macht der Kränkung gehen. Ich konnte den Inhalt privat und auch auf der Arbeit schon anwenden und kann das Buch daher nur empfehlen!

PS: Durch eine negative 2-Stenren-Bewertung zu diesem Roman auf amazon sprang mir noch ein neues Sachbuch ins Auge, welches dort zitiert wurde:

Erlernte Hilflosigkeit von Martin E. Seligman («Allerdings sind die geschilderten Tierversuche sehr belastend. Hier ist m.E. viel Realitätsbewußtsein nötig.») = landet auf der Wunschliste!

Infos:

In Deutschland erschienen: Ja

Sprache: Deutsch

Verlag: Ecowin

Anzahl Seiten: 248

Roman/Sachbuch: Sachbuch

Art: Gebunden

Autor: Reinhard Haller

Erschienen: 11. Auflage 2021 (2015)

Freitag, 17. Mai 2024

Das Gesetz bin ich Review

 




Das Gesetz bin ich

Story:

Melonen-Züchter Vince Majestyk (Charles Bronson) lehnt sich gegen korrupte Kleinkriminelle (Paul Koslo) auf und landet im Knast. Zusammen mit dem mafiösen Profikiller Frank Renda (Al Lettieri) entkommt er diesem. Vince Majestyk plant, den Profikiller den Behörden auszuliefern, sofern die Anschuldigungen gegen ihn fallen gelassen werden. Doch Frank Renda entkommt und schwört Rache am Melonen-Züchter…

Meine Meinung:

Richtiges Männerkino serviert von Regisseur Richard Fleischer (Tora! Tora! Tora!, Amityville 3-D) mit Death Wish Star Charles Bronson (Death Hunt, Ein stahlharter Mann) in der Hauptrolle, der hier Mal wieder Selbstjustiz üben darf, da er sich mit einem Profikiller anlegt. Das Gesetz bin ich ist genau das, was Fans von diesem Film erwarten: Prächtig unterhaltsam, amüsant, toll gespielt und obwohl der Film nicht Unmengen an Action-Szenen bietet, nie langweilig!

Vor allem Charles Bronson-Fans werden von ihrem Liebling und Idol bestens bedient. Der Plot ist dabei Mittel zum Zweck und trotz Lächerlichkeit mit dem nötigen Ernst in Szene gesetzt, so dass der Plot und die Handlungen dennoch glaubhaft wirken. Sei es Bronson, dem seine Melonen alles bedeuten oder der Profikiller, der sich in seinem Stolz verletzt sieht und Rache üben möchte und dabei Gefahr läuft, von der Polizei entdeckt zu werden.

Mir gefallen viele Momente und Szenen im Film. Sei es das Setting, das Overacting der Schauspieler, das Macho-Gehabe. Das 1. Aufeinandertreffen zwischen Vince Majestyk und Bobby Kopas (gespielt von Paul Koslo) z.B. ist einfach nur herrlich und regt zum Schmunzeln an! Oder das spätere Zusammentreffen von Bronson und seinem Feind in der Bar, in welcher Bronson noch die Frechheit besitzt, ihm eine zu verpassen. Einfach genial! Und dazu ein wunderbarer, passender und cooler Soundtrack, den ich mir u.a. auch anhöre, wenn ich z.B. am Notebook arbeite.

Die Actionszenen sind solide in Szene gesetzt: ein paar Schlägereien, eine coole Autoverfolgungsjagd und blutige Shoot-Outs runden den Film ab. Al Lettieri, der mir sonst gar nicht bekannt war, spielt Bronsons Gegner und mafiösen Profikiller, der (im Film) wegen mehrerer Morde im Gefängnis sass und sich nun ein Duell der Machos liefert: Herrlich! Er spielt ebenfalls, wie eigentlich alle Figuren, stark und so, wie es der Fan solcher Filme erwarten darf.

Fazit: Einer der besten Filme mit Charles Bronson. Klare Kaufempfehlung!

Infos:

O: Mr. Majestyk

USA 1974

R: Richard Fleischer

D: Charles Bronson, Paul Koslo, Al Lettieri, Lee Purcell, Linda Cristal

Laufzeit der deutschen DVD: 99:22 Min.

Gesehen am: Dez. 2008 / Neusichtung am: 01.03.24

Fassungen: Mir lag die deutsche DVD von MGM vor = Uncut, Deutsch/Englisch mit diversen Subs, Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität. Habe im O-Ton mit englischen Subs geschaut, daher kann ich zur Synchronisation nichts sagen. Gibt es inzwischen auch auf Blu-Ray. Vor zwei Jahren erwarb ich ein seltenes und schönes Sammelstück zum Film: eine Betamax aus Ägypten! Diese war ein Geburtstagsgeschenk für einen guten Kumpel, der den Film auch liebt. Das Ding sieht wunderschön aus = siehe Bilder oben.

Donnerstag, 16. Mai 2024

Cristiana Devil Nun Review

Cristiana Devil Nun

Story:

Während eines Fluges mit Turbulenzen schwört die junge Cristiana (Toti Achilli), falls sie die Reise überleben sollte, in ein Kloster einzutreten und Nonne zu werden. Doch ihre lüsterne Vergangenheit holt sie mehrfach ein…

Meine Meinung («Hot» American cut):

Cristiana Devil Nun war doch recht enttäuschend da sogar in der expliziteren «Hot» American Fassung harmlos und lahm. Der Film wirkt zuweilen mehr wie ein laues Erotik-Hippie-Drama mit hier und da etwas nackter Haut. Schockiert heute niemanden mehr. Das Hippie-Setting und die Musik trafen überhaupt nicht meinen Geschmack. Wenn man sich ansieht, welches Klientel in dem Flugzeug sitzt und die Gäste stört, hofft man als Zuschauer sogar, dass es abstürzt.

Von der Box, die Severin films zu dem Nunsploitation-Genre veröffentlicht hat, haben mir Story of a Cloistered Nun sowie Images in a Convent klar besser gefallen, auch wenn diese Werke sicher nicht zu den Top-Titeln dieses Genres zählen. Richtige Highlights sind rar gesät. Filme, die Top-Streifen nahekommen und/oder zu den besten Titeln des Genres zählen, sind für meinen Geschmack Werke wie Nonnen bis aufs Blut gequält, Die Liebesbriefe einer portugiesischen Nonne oder School of the Holy Beast. Apropos Japan:  Nuns That Bite lohnt auch, Geheimtipp!

Der Film wirkt zu übertrieben, unrealistisch und zu unausgegoren. Die Dramatik (z.B. das Ende) wirkt unfreiwillig komisch. Die Reise, welche Titelfigur Cristiana durchstehen muss, zwischen Lust und Gelübde hin- und her gerissen und gegen ihre Triebe ankämpfend und/oder auslebend, wirkt an die De Sade Geschichte von Justine und Juliette (u.a. thematisch festgehalten in Woods Are Wet), aber ohne dessen wirkliche Dramatik fühlbar auf die Leinwand zu zaubern.

Die Darsteller sind allesamt solide und auch mit nackten Tatsachen wird nicht gespart. Dennoch ist der Erotikfaktor klein, Schockierendes gibt es gar nicht zu sehen und die wenigen reingeschnittenen HC-Szenen sind lahme Füllszenen, die vielleicht dazumal noch Leute in die Kinos lockten. Die sonst wo viel gelobte Musik, war leider, wie schon gesagt, gar nicht mein Fall. Es gibt auch etliche Längen, so dass ich den Film nicht wirklich empfehlen kann.

Fazit: Schwacher Beitrag zur Nunsploitation-Welle!

Infos:

O: Cristiana monaca indemoniata

Italien 1972

R: Sergio Bergonzelli

D: Toti Achilli, Magda Konopka, Vassili Karis Jerry Ross, Maria Virginia Benati

Laufzeit der US-Blu-Ray: Ca. 92 Min.

Gesehen am: 01.03.24

Fassungen: Siehe Story of a Cloistered Nun! Der «Hot» American cut legt mehr Wert auf Schmuddel und Sleaze (inklusive HC-Szenen, die reingeschnitten wurden), während die längere Ital. Fassung mehr Wert auf Story, Handlung und Charaktere legt. Für Fans sind beide Fassungen interessant. Ich habe mir die US-Fassung angesehen. Bild- und Tonqualität sind hervorragend. Den Englischen Dub fand ich aber nur mittelmässig. Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: März 2024).