Traumatika
Story:
Alices Vater ist im Besitz einer ägyptischen Skulptur. Diese beinhaltet einen Dämon. Dieser sucht sich Alices Vater als Wirt aus und zwingt ihn, Alices ältere Schwester zu vergewaltigen. Diese treibt ihr ungeborenes Kind, das Resultat der Vergewaltigung durch ihren Vater, ab. Sehr zum Missfallen des Dämons. Dieser zwingt sie, junge Buben zu entführen und ihm zu opfern. Nur einer der Buben, Mikey (Ranen Navat), überlebt. Ca. 20 Jahre später: Alice ist inzwischen erwachsen geworden und hat ihr schreckliches Trauma in Form eines Buches veröffentlicht. Da wird Mikey aus der psychiatrischen Anstalt entlassen…
Meine Meinung:
Über Traumatika, den letzten Film am diesjährigen Brugggore Filmfestival (der um 03.00 Uhr nachts startete), wusste ich kaum etwas. Inhaltlich wusste ich nur, dass es vor allem um das Thema Missbrauch geht und es sicherlich auch schwierige Inhalte diesbezüglich zu sehen gibt. Und das ist in der Tat so: Entführung, Kindesmissbrauch, Inzest (auch wenn der Vater von einem Dämon besessen ist), Vergewaltigung, illegale Abtreibung, Traumata. Wer selbst Opfer eines Missbrauchs wurde, lässt wohl lieber die Finger von diesem Film.
Traumatika ist nämlich kein Film, der das anspruchsvoll angeht, sondern ein Mix aus Okkult-Horror, Exploitation und Slasher-Film. Der Anfang des Filmes wirkte auf mich etwas wie der Start in Der Exorzist. Ein fremdes Land. Vergraben ist ein Objekt der Begierde, welches später das teuflische Böse freisetzt. Waren ägyptische Skulpturen nicht schon in Filme wie Blood Feast 1 + 2 sowie Blood Diner Ursache von Morden, Angst und Schrecken (und viel Spass)?
Der Inhalt von Traumatika ist auf jeden Fall gewagt und kontrovers. Mich haben der Anfang und das Ende des Filmes am besten gefallen. Ich empfand dort auch die Figuren als überzeugend gespielt. Das erste Viertel des Filmes bietet wie das letzte auch Ego-Shooter Perspektiven. Das empfand ich als originell. Im ersten Viertel schafft es der Film zudem wirklich, auch spannend und hier und da sogar gruselig zu sein. Der erste Film, der das am Brugggore Filmfestival 2025 geschafft hat. Bravo! Im Finale gibt es Halloween-Vibes, aber auch etwas unfreiwillig komischen und/oder bitterbösen Humor (dass der TV-Host überlebt und ihre Frage an Alice).
Im Mittelteil hatte der Film Schwächen. Inhaltlich war der Film repetitiv und es wird extrem viel in Zeitebenen hin- und her gewechselt. Das sorgt im Verlauf dazu, dass dem Film Atmosphäre und Spannung geraubt werden. Dazu kommt, dass einige der Figuren einfach schlecht, amateurhaft und unglaubwürdig gespielt wurden, so ausgerechnet Alices Vater oder Alices ältere Schwester. Und daher sind die Szenen mit den beiden auch deutlich schlechter. Technisch ist der Film sehr solide inszeniert und im Finale gibt es Retro-Vibes.
Fazit: Ein Film mit Licht und Schatten!
Infos:
O: Traumatika
USA 2024
R: Pierre Tsigaridis
D: Rebekah Kennedy, Emily Goss, Ranen Navat, Maxime Rancon
Laufzeit der Kinofassung: Ca. 87 Min.
Gesehen am: Brugggore Filmfestival 2025
Fassungen: Film am Brugggore Filmfestival gesehen = Uncut
und in Englisch. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray oder UHD (Stand: April 2025).

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen