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Sonntag, 28. September 2025

Fitzcarraldo Review

Fitzcarraldo

Story:

Fitzcarraldo (Klaus Kinski) plant, im Dschungel eine Oper aufzuführen. Er wird von seinem Umfeld (Claudia Cardinale) unterstützt. Mit einer Crew (u.a. José Lewgoy, Paul Hittscher, Huerequeque Enrique Bohorquez, Miguel Ángel Fuentes) und einem Schiff macht er sich auf den gefährlichen Weg, seinen Traum zu verwirklichen…

Meine Meinung:

Vierte von fünf Zusammenarbeiten zwischen Regisseur Werner Herzog, einem Arthouse Regisseur, sowie Klaus Kinski (Crawlspace, Nosferatu in Venedig, Death Smiles on a Murderer). Beide verband eine Art Hassliebe. Die Filme wurden, auch im Ausland, zu grossen Erfolgen. Fitzcarraldo wurde zu Ehren von Claudia Cardinale, von der ich vom Kollegen noch weitere Filme empfohlen bekommen habe (Der Tag der Eule, Die Rache der Camorra, Der Aufstieg des Paten, Gewalt und Leidenschaft, Kennwort: Salamander), geschaut, welche vor einigen Tagen verstorben ist.

Von den ganzen Werner Herzog und Klaus Kinski Zusammenarbeiten hatte ich Fitzcarraldo als interessantesten Beitrag abgespeichert. Die bisher letzte und einzige Sichtung ist fast 20 Jahre her. Fitzcarraldo ist auch nach der 2. Sichtung ein nicht uninteressanter, ungewöhnlicher und auch mutiger Film. Der Film, an dem mehr als ein Jahr und unter schwersten und gefährlichen Bedingungen gedreht wurde, sollten sich Fans von Klaus Kinski nicht entgehen lassen. Claudia Cardinale kommt vor allem im ¼ und dann am Ende wieder vor. Sie ist jedoch während der Reise nicht anwesend.

Klaus Kinski hat das, wie auch der restliche Cast, fantastisch gespielt. Einfach ein wunderbarer Schauspieler. Absolut vielfältig. Es wurden auch echte Eingeborene für die Produktion gebraucht und Unmengen an Urwald abgeholzt (etwas, was vor allem junge Menschen in der Datenbank Letterboxd massiv kritisieren und gegen weisse, alte Männer hetzen). Eine Szene, in der die Eingeborenen die Neuankömmlinge mustern erinnerte mich leicht an Cannibal Holocaust, in der Robert Kerman von den (weiblichen) Stammesangehörigen «empfangen» und «untersucht» wird.

Der Film wirkt phasenweise mehr wie eine Doku, statt ein echter Spielfilm. Teilweise mutet der Film wie ein surrealer Traum an.  Der Aufwand, der betrieben wurde, ist eindrücklich. Der Grössenwahn von Fitzcarraldo kommt gut zur Geltung und übertragt sich auf den Zuschauer. Der Film entwickelt einen Sog, dem sich der Zuschauer nur schwer entziehen kann. Ich hatte das Ende jedoch falsch im Kopf. Ich dachte, es gäbe kein «Happy End». Daher war ich etwas enttäuscht, als es eines gab. Nach einer Nacht darüber schlafen, gefiel mir das Ende dann doch relativ gut. Es motiviert, auch an schier unmögliche Träume zu glauben. Das ist eigentlich eine schöne Metapher. Dennoch ist der Film mit seiner stolzen Laufzeit von ca. 150 Minuten zu lang geraten. Es gibt auch definitiv Längen.

Fazit: Ein interessantes Stück Filmgeschichte!

Infos:

O: Fitzcarraldo

Deutschland 1982

R: Werner Herzog

D: Klaus Kinski, Claudia Cardinale, José Lewgoy, Paul Hittscher, Huerequeque Enrique Bohorquez, Miguel Ángel Fuentes

Laufzeit der deutschen DVD: 150:45 Min.

Gesehen am: Sept. 2008 / Neusichtung am: 24.09.25

Fassungen: Gesehen via deutsche DVD-Box (= Klaus Kinski Werner Herzig Exklusiv Edition) von Arthouse/Kinowelt = Uncut, Deutsch/Englisch (gute deutsche Synchro), keine Untertitel, solide Bild- und Tonqualität (speziell die Bildqualität hat Luft nach oben, entspricht nicht mehr heutigen Standards). Dem Set liegt eine Doku bei (Die Last der Träume). Den Film gibt es in der Zwischenzeit vom gleichen Label auch auf Blu-Ray.

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