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Sonntag, 14. Dezember 2025

Who Can Kill a Child? Review

Who Can Kill a Child?

Story:

Ein Ehepaar (Lewis Fiander, Prunella Ransome) erlebt auf einer Ferieninsel die Hölle…

Meine Meinung:

Da ich gestern das mexikanische Remake sah, war ich motiviert und interessiert, das spanische Original anzusehen. Um vergleichen zu können. Und das Remake unterscheidet sich nur leicht vom Original. Mit anderen Worten: Come Out and Play ist fast ein 1:1 Remake. Mit hier und da kleinen Abweichungen und das Intro des Original (mit vielen Szenen aus dem 2. Weltkrieg und aus den Konzentrationslagern) ist im Remake nicht zu sehen. Im Grossen und Ganzen gefällt mir das Original etwas besser. Das weil etwas derber, mehr Charme bietend und irgendwie haben die Figuren weniger genervt (das Paar sowie die Kinder). Wie derber? Dies aufgrund einer Szene mit nackter Haut. Was in beiden Filmen gleich ist, sind Handlungen, die von den Erwachsenen unüberlegt erfolgen.

Das Ende im Original gefiel mir von der Inszenierung leicht besser. Die Musik gefiel mir in beiden Filmen gut. Regisseur Narciso Ibáñez Serrador geht gut mit der ethischen Fragestellung um, ob Dritte ein Kind tönten könnten und liefert genug Stoff, um dies dem Zuschauer näher zu bringen. Das Thema war dazumal kontrovers und machte den Film zu einem kleinen Kult-Hit. Motive und Erklärungen werden keine geliefert d.h. zumindest nicht in der Originalversion. In der deutschen Fassung (mit dem Titel Scream) werden Strahlen von Aliens (!!!) für das Verhalten der Kinder verantwortlich gemacht. Der Film erinnert aus heutiger Sicht auch leicht an den skandinavischen Film Speak No Evil. Wie hoch ist die persönliche Toleranzgrenze, ehe man sich wehrt und zurückschlägt.  

Wer heutige Nachrichten anschaut ist kaum mehr schockiert zu hören, wie Kinder schon im unmündigen Alter Morde begehen. So wäre der Stoff aus heutiger Sicht zwar noch immer kontrovers (wenn man heute ein neues Remake drehen würde), aber die Hemmschwelle, sich in der heutigen Welt gegen mordende Kinder zur Wehr zu stellen und sein Leben zu schützen, indem die Bedrohung ausgeschaltet wird, mutet sicherlich etwas einfacher an. Der Plot basiert übrigens auf einem Roman von Juan José Plans. In diesem wird erklärt, wie die Kinder zu kleinen Mördern werden. Es handelt sich also um eine Roman-Verfilmung. Im Vergleich zu Filmen wie Kinder des Zorns, The Children oder Das Dorf der Verdammten stellt Who Can Kill a Child? sicherlich die anspruchvollste Variante dar.

Fazit: Auch heute noch heiss diskutiert!

Infos:

O: ¿Quién puede matar a un niño?

Spanien 1976

R: Narciso Ibáñez Serrador

D: Lewis Fiander, Prunella Ransome, Antonio Iranzo, Miguel Narros, María Luisa Arias, Marisa Porcel

Laufzeit der US-DVD: 111:50 Min.

Gesehen am: Okt. 2007 / Neusichtung am: 17.11.25

Fassungen: Mir lag die US-DVD von Dark Sky Films vor = sehr gute Bild- und Tonqualität, O-Ton mit Subs (O-Ton ist ein Mix aus Englisch und Spanisch), exklusives Interview als Bonus. Gibt es in Deutschland Uncut von Fokus Media auf Blu-Ray (als Ein Kind zu töten…).

The Cavalier Review

The Cavalier

Story:

Ping Erh (Doris Lung Chun-Erh) und ihr Grossvater (Yi Yuan) tauchen in einer Stadt auf. Ping Erh bietet sich zum Duell an: wer sie im Kampf besiegt, darf sie heiraten. Die Gewinner (Sze-Ma Lung und Tseng Chao) wollen Ping Erh aber nicht zur Braut nehmen, sondern fliehen. Warum? Diese sind in Wahrheit Rebellen und sie wollen die tyrannische Regierung (Lo Lieh) und ihre Männer (u.a. Lung Fei) eliminieren. Und gleichzeitig werden die von der Regierung gejagt…

Meine Meinung:

Aka Smart Cavalier. Der fleissige Joseph Kuo (Mystery of Chess Boxing, The 7 Grandmasters, The Mighty One) drehte Ende der 70er mit The Cavalier eine solide Kung Fu Komödie in Taiwan, die vor allem dank dem Cast und den Kampfszenen zu überzeugen vermag. Der Mix aus «wer die Frau im Duell besiegt wird ihr Ehemann» und «Han Rebellen mit Liste gegen Manchu-Regierung» funktionierte erstaunlich gut und machte The Cavalier von Beginn an unterhaltsam.

Ich mochte Doris Lung Chun-Erh (The Secret of Shaolin Poles, The Jade Fox) als weiblicher Lead. Sie macht in den Kampf- wie auch in den lustigen Szenen eine gute Figur. Sie und ihr Grossvater harmonieren gut zusammen und werden zu Unfreiwilligen Gehilfen der Rebellen und geraten zwischen die Fronten. Das erste Viertel des Filmes, in dem sie beiden einen Ehemann für Doris Lung suchen, ist amüsant anzusehen. Alle die antreten, werden aus heutiger Sicht politisch unkorrekt dargestellt (Dicke, Dumme, Zwerge).

Die Helden haben zwar in den Kampfszenen sehr gefallen, sind mir aber namentlich nicht bekannt. Vor allem ihre Kampfszenen gegen Tsai Hung (The Death Player, 8 Strikes of Wild Cat) und Lung Fei (The Hero, Eunuch of the Western Palace) waren sehenswert. Tsai Hung und Lung Fei sehe ich immer gerne als Bösewicht. Als Hauptbösewicht (natürlich mit weissen, langen Haaren) sehen wir hier Shaw Brothers Legende Lo Lieh (Black Belt Karate, The Black Magic with Buddha). 

Lo Lieh kommt jedoch nur im Finale vor. Startet sein Kampf spektakulär und mit überraschenden Momenten (er beisst dem Helden den Finger ab und bringt den Helden mit dem abgetrennten Finger um), so wandelt sich sein Charakter danach in eine Art Dean Shek à la A Better Tomorrow 2. Ein Mix aus dauerhaftem Kichern und Drunken Master Kampf-Stil. In der Tat etwas «silly», dennoch braucht es am Ende mehrere Personen, bis der Gegner besiegt ist.

Fazit: Fans von Kung Fu Komödien dürften mit The Cavalier ihren Spass haben!

Infos:

O: Da Xia Ke

Taiwan 1978

R: Joseph Kuo

D: Doris Lung Chun-Erh, Yi Yuan, Lo Lieh, Lung Fei, Tsai Hung, Sze-Ma Lung, Tseng Chao

Laufzeit der HK-VHS: 87:23 Min.

Gesehen am: 17.11.25

Fassungen: Mir lagen zwei VHS vor. Das erste VHS von Casa Vision stammt aus Indonesien und ist Englisch Dubbed. Das bekam ich, wenn ich mich korrekt erinnere, geschenkt. Das zweite VHS ist aus Hong Kong vom ultraseltenen Label Video Village in Mandarin mit englischen Suns. Als ich dieses kaufte, hatte ich schlecht recherchiert denn davon gibt es in Hong Kong (von Mei Ah) auch eine Englisch untertitelte DVD. Es gibt keine deutsche Fassung und keine Blu-Ray (Stand: Nov. 2025).

Come Out and Play Review

Come Out and Play

Story:

Ein Pärchen (Vinessa Shaw, Ebon Moss-Bachrach) macht auf einer mexikanischen Insel Urlaub. Doch als sie dort ankommen, finden sie nicht die erhoffte Erholung vor, welche sie sich versprochen haben…

Meine Meinung:

Come Out and Play ist ein mexikanisches Remake des spanischen 70er Jahre Kultfilmes Who Can Kill a Child? des mysteriösen Regisseurs Makinov, der den Film den Märtyrern von Stalingrad widmet (siehe Abspann), der bei Filmfestspielen nicht persönlich auftrat, sondern sich nur via Videobotschaften einblendete (maskiert) und wirres Zeug faselte. Laut imdb führte Makinov nicht nur Regie, sondern hat den Film auch produziert, schrieb das Drehbuch, führte die Kamera, war für die Musik verantwortlich (Sound Department und als Composer) und schnitt den Film am Ende. Allerdings gibt die imdb da auch, so wie es aussieht, seinen richtigen Namen Preis: Santiago Cendejas.

Warum 2012 ausgerechnet ein Remake eines 70er Jahre Filmes aus Spanien gedreht werden musste, weiss ich nicht. Vergleiche kann ich im Moment nicht mehr liefern, da ich das spanische Original sehr lange nicht sah. In meinem alten Review schrieb ich noch, dass es sich fast um ein 1:1 Remake handelt. Das kann aber zu grossen Teilen nicht sein. Dazu ist der Laufzeit-Unterschied zu gross (das spanische Original läuft fast zwei Stunden, während das Remake nur knapp über 80 Minuten läuft). Come Out and Play wird dadurch nicht langweilig und wer nicht nach Logik sucht (oder wie sich die Figuren, zum Teil irrational, verhalten), wird kurzweilig unterhalten. Die Figuren spielen das gut, auch wenn der Zuschauer die Protagonisten nicht wirklich zu mögen beginnt. Man fiebert nicht mit ihnen mir, sondern man nervt sich mehr über ihre Handlungen.

Der Film stellt die Frage, wie der Mensch in solchen Ausnahmesituationen handeln würde. Daraus hätte der Film hingegen noch mehr machen können. Die Settings sind gut gewählt, die menschenleeren Strassen der Insel vermögen eine unheilvolle Stimmung zu generieren. Allgemein ist es ein grosses Plus von Come Out and Play, dass der Film unheilvoll wirkt. Ich mochte die Kamerafahrten und das grösste Plus des Filmes was die Musik (das war auch das Einzige, was mir in Erinnerung bleib). Erklärungen gibt es am Ende keine. Das Ende war auf der einen Seite amüsant, auf der anderen Seite endet es offen. Und es war auf eine Art und Weise auch vorhersehbar.

Fazit: Es kann darüber gestritten werden, ob das Remake nötig oder unnötig war. Auf jeden Fall hat es Dissuasionen ausgelöst und ich fühle mich nun motiviert, mir zu Vergleichszwecken das Original anzusehen.

Infos:

O: Come Out and Play

Mexiko 2012

R: Makinov

D: Daniel Giménez Cacho, Ebon Moss-Bachrach, Vinessa Shaw, Gerardo Taracena, Alejandro Alvarez

Laufzeit der deutschen Blu: 86:49 Min.

Gesehen am: 2015 / Neusichtung am: 16.11.25

Fassungen: Mir lag die deutsche Blu-Ray von Maritim Pictures / Ascot Elite vor = sehr gute Bild- und Tonqualität, Deutsch/Englisch, Uncut.