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Freitag, 5. Mai 2023

A Chinese Ghost Story Review

A Chinese Ghost Story 

Story:

 

Der junge und naive Schuldeneintreiber Ling Choi San (Leslie Cheung) gerät an einen weiblichen Geist, ohne es zu wissen. Lip Siu Sin (Joey Wong), so heisst sie, und er verlieben sich. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer, als Lip Siu Sin in der Hölle zwangsverheiratet werden soll. Ling Choi San versucht zusammen mit dem Schwertkämpfer Yin Chek Ha (Wu Ma) Lip Siu Sins Seele zu retten, damit sie wiedergeboren werden kann. Doch der Tree Demon (Lau Siu-Ming) hat etwas dagegen…

 

Meine Meinung:

 

A Chinese Ghost Story ist sicherlich einer der erfolgreichsten Mitte der 80er Jahre HK-Filme überhaupt. Der Film gewann Preise (Avoriaz Fantastic Film Festival, Fantasporto, Fantafestival, Golden Horse Film Festival), bekam Fortsetzungen (zwei) und ein Remake (2011) spendiert. Der Film wurde für viele der Beteiligten wie Leslie Cheung (Little Dragon Maiden), Joey Wang (100 Ways to Murder Your Wife), Wu Ma (A Taste of Cold Steel), Ching Siu-Tung (Dragon Inn), Tsui Hark (Black Mask 2: City of Masks), Phillip Kwok (Forbidden Arsenal), Sally Yeh (Crimson Street) oder Alan Chui Chung-San (The 7 Grandmasters) zu einem grossen Erfolg in ihren Karrieren.

 

Interessant ist, dass laut einem Toby Russell Interview, Regisseur und Choreograph Ching Siu-Tung sich von früheren Robert Tai Filmen hat inspirieren lassen, was die rasanten Action-Szenen und Choreographien angehen. Unter anderem aus Filmen wie Shaolin Vs. Ninja und Ninja – The Final Duel. So soll Ching Siu-Tung in Duel to the Death Actionsequenzen verwendet haben, die man fast 1:1 in Shaolin Vs. Ninja sah. Aber ich sage immer: besser geklaut als selbst schlecht gemacht!

 

Der von Tsui Hark produzierte Film gefällt vor allem durch drei Dinge:

 

1. Die spektakulären Action-Szenen und die rasante Choreographie! Das muss, dazumal Mitte der 80er Jahre im Kino, schon sehr cool gewesen sein! Es überrascht daher nicht, dass der Film an so vielen Film-Festivals lief, viele Nominierungen erntete und auch mehrere Preise gewann. Die Kamera ist am Geschehen immer dabei ohne unübersichtlich zu sein. Etliche Filmemacher sprangen danach auf den Zug auf und präsentieren ähnliche Action-Szenen. Nebst Regisseur Ching Siu-Tung waren auch Venom-Star Phillip Kwok und Alan Chui Chung-San an der Choreographie beteiligt. Letzterer arbeitete auch in besagten Robert Tai Filmen mit.

 

2. Der Fantasy-Aspekt. Der ist ziemlich cool! Ich würde definitiv nicht von Horror oder einem Märchen sprechen, sondern von einem Fantasy-Film. Es wird eine, scheinbar chinesische literarische Vorlage verfilmt. Es gab schon frühere Verfilmungen. Wie so oft waren die Shaw Brothers in der Hinsicht Vorreiter und haben den Stoff bereits 1960 mit The Enchanting Shadow verfilmt. Es gibt in den Kampfszenen Magie, es gibt diverse coole Monster und damit auch starke Effekte! Zwei Szenen waren so verrückt (mit Monster und Verwandlungen), die hätten genau so gut aus einem japanischen Film stammen können! Hut ab!

 

3. Der dritte Punkt, der mir sehr gefiel war die Musik! Egal ob damit der Song ist, den Wu Ma in einer Szene vorträgt oder das Titelgebende Theme gesunden von Star Leslie Cheung selbst und/oder Sally Yeh! Ein Genuss für die Sinne, jede Szene mit der Musik ist automatisch einfach toll anzusehen! Überdurchschnittlich schön!

 

Abgesehen von diesen drei Punkten muss ich jedoch anfügen, dass ich A Chinese Ghost Story ansonsten auch für etwas überbewertet halte. Der Plot ist sehr dünn und hätte Straffungen vertragen. Lange Zeit passiert eigentlich kaum etwas d.h. der Plot schreitet erst kurz vor dem Finale voran. Dass die von Leslie Cheungs gespielte Figur oftmals wieder in die Stadt zurückkehrt, sorgt für unnötigen Klamauk (Wong Jing) und Längen. Die Szenen tun nichts zur Sache und sind eigentlich lahmes Füllmaterial. Allgemein hätte man den Klamauk streichen sollen.  Und die Hauptfigur war zu naiv, um glaubhaft zu sein. Da waren Joey Wong und Wu Mas Charaktere besser skizziert. Mir ist auch bewusst, dass "das meckern auf hohem Niveau" ist.

 

Fazit: Sehenswerte und effektive Fantasy-Action aus HK! Nicht 100% perfekt, aber dennoch klar zu empfehlen!

 

Gefolgt von: A Chinese Ghost Story 2

 

Infos:

 

O: Sin Neoi Jau Wan

 

HK 1987

 

R: Ching Siu-Tung

 

D: Leslie Cheung, Joey Wong, Wu Ma, Lau Siu-Ming, Lam Wai, Wong Jing

 

Laufzeit der deutschen DVD: 91:54 Min.

 

Neusichtung am: 14.04.23

 

Fassungen: Mir lag die deutsche DVD von e-m-s vor = Box mit allen drei Teilen. Sehr gute Bild- und Tonqualität (sähen doch nur alle HK-Filme aus der Zeit so gut aus!), O-Ton, deutsche Subs, Uncut. In Taiwan (auf VHS) ca. zwei Minuten länger (unbedeutende Sequenzen, Frames. Dialoge).

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