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Dienstag, 29. April 2025

Ninja Terminator Review

Ninja Terminator

Story:

Jaguar Wong (Im Ja-Ho) sucht im Auftrag seines Ninja-Chefs Harry (Richard Harrison) nach der Statue Golden Ninja Warrior. Doch auch diverse Bösewichte (Chiang Tao, Jonathan Watts, Hwang Jang-Lee) haben es darauf abgesehen…

Meine Meinung:

Wie ich in der Besprechung zu The Uninvited Guest of the Star Ferry bereits erwähnte, bin ich kein allzu grosser Fan dieser Cut-and-paste-Filme von Godfrey Ho (Robo Vampire, The Blazing Ninja, Men Behind the Sun 2: Laboratory of the Devil). Godfrey Ho hat zusammen mit Richard Harrison (Boxer Rebellion, Challenge of the Tiger, Achtung! The Desert Tigers) unzählige Ninja-Filme realisiert. Ich kenne bisher nur zwei Zusammenarbeiten zwischen Richard Harrison und Godfrey Ho: Das Schlangenmonster (fand ich cool) und Cobra Against Ninja (kann ich mich an nichts mehr erinnern).

Was Ninja Terminator angeht, finde ich den Originalfilm (The Uninvited Guest of the Star Ferry) besser. Dennoch ist Ninja Terminator, halt auch gerade wegen den vielen Szenen aus dem Original, sehenswert. Ich denke, zu 80% kommen alle Action- bzw. Kampfszenen mit Im Ja-Ho (Secret Ninja Roaring Tiger) und Hwang Jang-Lee (Buddha Killer, Two Fists Against the Law, Lackey and the Lady Tiger) vor. Und das neue Master lässt diese Kampfszenen in neuem Licht erstrahlen. Und daher ist Ninja Terminator sehr unterhaltsam und actionreich, da praktisch nur Actionszene an Actionszene gereiht wird.

Die neuen Szenen mit Phillip Ko (der nur kurz einmal am Telefon zu sehen ist), den Ninjas und Schnauzer Richard Harrison wirken in der Tat unpassend zum Rest des Filmes. Zwar wurde durch die neuen Szenen und abweichende Dialoge (im Vergleich zum Originalfilm) versucht, einen Plot zu kreieren, der ist aber schon relativ hohl und hölzern. Ich bin kein allzu grosser Fan dieser Flickwerke von Godfrey Ho und den Kultstatus kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Sofern aber auch der Originalfilm im Set enthalten ist, sollen mir weitere Releases nur Recht sein. Und eins kann ich Ninja Terminator in der Tat nicht absprechen: langweilig war das Ganze definitiv nicht!

Fazit: Dank der vielen Kampfszenen mit Im Ja-Ho aus dem ursprünglichen Originalfilm sehenswert!

Infos:

O: Ninja Terminator

HK 1985

R: Godfrey Ho

D: Im Ja-Ho, Richard Harrison, Hwang Jang-Lee, Jonathan Wattis, Maria Francesca, Philip Ko, Chiang Tao

Laufzeit der US-Blu: Ca. 90 Min.

Gesehen am: 09.02.25

Fassungen: Mir lag die auf 2500 Stück limitierte US-Blu-Ray von Neon Eagle vor = nebst Ninja Terminator befindet sich auch der Originalfilm (The Uninvited Guest of the Star Ferry) im Set und ein sehr informatives Booklet zum Film und der IFD. Die Bild- und Tonqualität ist exzellent (4K Restauration). Der Film liegt im O-Ton Englisch vor. Es gibt englische Subs. Die Extras waren amüsant und informativ, vor allem das Interview mit Godfrey Ho (ca. 16 Min.) und das Feature über das Dubbing (ca. 17 Minuten). Danach gibt es noch ein Feature über den damaligen Ninja Kult (ca. 19 Min.). Das war ok, aber weniger amüsant wie die anderen Extras. Die IFD-Fassung bietet mind. zwei (unerotische) Sexszenen, die in der Originalversion fehlen. In Deutschland von diversen Anbietern Uncut auf DVD zu haben (Deutscher Ton & Widescreen).

Sonntag, 27. April 2025

Update

 

5. Tag & Fazit

 

Heute schlief ich so lange wie möglich. Gleichzeitig war es die beste Nacht im Hotel. Ich fühlte mich beim Aufstehen relativ fit. Alle Berichte des 4. Tages hatte ich schon gestern ca. um Mitternacht veröffentlicht. So «musste» ich heute nichts mehr schreiben. Es standen sechs Filme auf dem Programm. Der vorletzte Film würde erst um 01.00 Uhr & der letzte Film erst um 03.00 Uhr starten. Ob ich das durchhalten würde? Ich nahm die Herausforderung an. Tickets waren bereits lange gekauft! Heute sollte es warm werden. Und sonnig. Davon war aber nichts zu sehen. Ich ging kurz vor dem Mittag ein drittes Mal ins PAPA ORO‘s Brugg - Filipino Restaurant & Café essen. Diesmal nahm ich den BBQ PORK BELLY (Bun). Der war gut, aber die Bowls entsprechen doch mehr meinem Geschmack, zumal der Bun relativ klein war. Das würde nicht für den ganzen Tag reichen.

So kaufte ich mir im Denner nebst zwei Red Bull (ohne Zucker) noch ein grosses Sandwich. Und was ging sonst in Brugg? Polizeipräsenz. Davon wurde auch auf Social Media und Co. berichtet. Ein ganzes Quartier zwischen meinem Hotel und dem Kino war abgesperrt und bewaffnete und z.T. maskierte Polizei war anwesend. Ca. vom Mittag bis an den späten Abend. Da gab es wohl eine Schiesserei, Verletze und die Polizei hat ermittelt. Für die Bevölkerung bestand keine Gefahr. Brugg ist aber schon voll mit viel Abschaum. Da muss man nur tagsüber schauen, was da alles am Bahnhof und vor den Geschäften wie Coop, Denner und Co. abhängt. Mehrfach sah ich dort Polizeipräsenz. Ein Charles Bronson würde es auch tun. Ich fühlte mich jedoch immer sicher und wurde vom Abschaum nie belästigt. Einmal hat mich einer sogar vor der Polizei gewarnt, als ich zum 2. Kino lief.

Samstag. Letzter Tag am heutigen Film Festival. Es hatte mehr Besucher. Die Kinos waren voller. Nach The Creeps ging ich ins Hotel und schrieb bereits das Review. Das reichte, obwohl die Zeit sehr knapp war. Danach folgten die Filme Nr. 2 und 3. Nach dem dritten Film ging ich ebenfalls ins Hotel und schrieb die Berichte zu dem 2. und 3. Film. Ich hatte ca. 1h oder etwas mehr Pause. Dafür liess ich die Preisverleihung sausen. Mir war es wichtiger, schon die Reviews der gesehenen Filme zu schreiben. Wer am Ende den Preis für den besten Film gewonnen hat, weiss ich bis heute nicht. Am Sonntag (bis am Mittag) war dazu weder auf der offiziellen Homepage noch auf der FB-Seite des Film Festes was zu lesen. Ich weiss nur, dass ein Film aus Argentinien gewonnen hat. Dann folgte der 4. Film. Danach hatte ich länger Pause. Es zog mich erneut ins Hotel, wo ich auch das 4. Review des heutigen Tages schrieb und mein Sandwich ass. 

Danach schaute ich mir noch die 2. Halbzeit vom spanischen Cup Barcelona – Real Madrid an. Die 2. Halbzeit endete 2:2, so ging es in die Verlängerung, die Barcelona für sich entschied. 3:2. Am Ende gab es sogar noch drei roten Karten. War ein unterhaltsames Spiel. Danach, nun war es ca. 00.47 Uhr, zog es mich ein letztes Mal aus dem Hotel. Vor Ort wurden wir informiert, dass der vorletzte Film nicht um 01.00 Uhr, sondern um 01.15 Uhr starten würde. Ich gönnte mir einen Kaffee und schaue mir sowohl die 01.15 wie auch die 03.00 Uhr Vorstellung an. Auch vor dieser gönnte ich mir noch ein Kaffee. Ich hielt erstaunlich gut durch. Um ca. 04.40 Uhr war Schluss und ich machte mich speditiv auf ins Hotel, wo ich sehr schnell Schlaf fand. Nach ca. 4-5 Stunden stand ich auf und verliess Brugg. Am Mittag war ich wieder in Bern.

Fazit

Das Filmfest ist sympathisch. Es gibt immer bekannte Gesichter zu sehen und die Stimmung macht Spass. Die Filmauswahl war okay. Für meinen Geschmack gab es keinen wirklichen Kracher. Auf der anderen Seite habe ich Filme wie Long Weekend, Zombi 2 oder Opera ausgelassen, da ich diese schon kenne. Das wären z.T. natürlich echte Kracher gewesen, diese im Kino sehen zu dürfen. Es gab nur eine Panne. Ein Film hatte deutsche Subs. Die waren z.T. falsch übersetzt worden. Statt saugen blasen oder statt Polizeistation Bahnhof. Es gab noch 2-3 anderer solcher Übersetzungsfehler. Zwei Filme hatte, obwohl Englischer O-Ton, auch Englische Subs. Mir war nicht bewusst warum. Verspätungen gab es keine. Die Besucher waren mir bis auf die Nazis aus dem Vortag nicht negativ aufgefallen, wobei ich heute auch einen vor mir sitzen hatte, der a) auf Drogen oder b) an ADHS erkrankt war. Meist blieb ich lieber für mich. Am 1. Tag begleitete mich mein Kumpel aus Zürich, was mich freute. Was die Film-Vorsteller angeht, empfand ich Dänu am besten. Er sieht die Dinge aus der Sicht eines Filmemachers. Jemand, der die Behind the Scenes selbst kennt. Er ist am authentischsten. Ansonsten wird etwas zu viel versucht, mit dem Publikum zu interagieren, was weniger mein Fall ist. Ich bin mehr der passive und zurückhaltende Typ. Die Ess-Möglichkeiten vor Ort sind toll und das Hotel war, bis auf der Arschloch, welches jede Nacht Lärm verursachte, auch i.O. So werde ich dem Filmfest sicher auch 2026 wieder die Ehre erweisen. 

Hier die Auflistung der gesehenen Filme mit Noten:


- Dark Match (5/10)

- Unspeakable: Beyond the Wall of Sleep (2.5/10)

- The Surfer (7/10) Platz 3

- Monkey’s Magic Merry Go Round (6.5/10) 

- Bloody Axe Wound (6/10)

- The Black Hole (5/10)

- Above the Knee (5.7/10)

- 1978 (5.5/10)

- Pater Noster and the Mission of Light (7.5/10) Platz 1

- Commando Ninja 2: Invasion America (6.4/10) 

- Peter Pan's Neverland Nightmare (4/10)

- Vampire Zombies... From Space! (7.3/10) Platz 2

- Bloody Sect (6.7/10) 

- A Fisherman's Tale (6.5/10) 

- Else (3/10)

- The Sugar Factory (4/10)

- The Creeps (6/10)

- Grafted (6/10)

- Chainsaws Were Singing (7/10) Platz 3

- Locked (6/10)

- Scared Shitless (6.2/10) 

- Traumatika (5/10)















Traumatika Review

Brugggore Filmfestival 2025 Spezial

Traumatika

Story:

Alices Vater ist im Besitz einer ägyptischen Skulptur. Diese beinhaltet einen Dämon. Dieser sucht sich Alices Vater als Wirt aus und zwingt ihn, Alices ältere Schwester zu vergewaltigen. Diese treibt ihr ungeborenes Kind, das Resultat der Vergewaltigung durch ihren Vater, ab. Sehr zum Missfallen des Dämons. Dieser zwingt sie, junge Buben zu entführen und ihm zu opfern. Nur einer der Buben, Mikey (Ranen Navat), überlebt. Ca. 20 Jahre später: Alice ist inzwischen erwachsen geworden und hat ihr schreckliches Trauma in Form eines Buches veröffentlicht. Da wird Mikey aus der psychiatrischen Anstalt entlassen…

Meine Meinung:

Über Traumatika, den letzten Film am diesjährigen Brugggore Filmfestival (der um 03.00 Uhr nachts startete), wusste ich kaum etwas. Inhaltlich wusste ich nur, dass es vor allem um das Thema Missbrauch geht und es sicherlich auch schwierige Inhalte diesbezüglich zu sehen gibt. Und das ist in der Tat so: Entführung, Kindesmissbrauch, Inzest (auch wenn der Vater von einem Dämon besessen ist), Vergewaltigung, illegale Abtreibung, Traumata. Wer selbst Opfer eines Missbrauchs wurde, lässt wohl lieber die Finger von diesem Film.

Traumatika ist nämlich kein Film, der das anspruchsvoll angeht, sondern ein Mix aus Okkult-Horror, Exploitation und Slasher-Film. Der Anfang des Filmes wirkte auf mich etwas wie der Start in Der Exorzist. Ein fremdes Land. Vergraben ist ein Objekt der Begierde, welches später das teuflische Böse freisetzt. Waren ägyptische Skulpturen nicht schon in Filme wie Blood Feast 1 + 2 sowie Blood Diner Ursache von Morden, Angst und Schrecken (und viel Spass)?

Der Inhalt von Traumatika ist auf jeden Fall gewagt und kontrovers. Mich haben der Anfang und das Ende des Filmes am besten gefallen. Ich empfand dort auch die Figuren als überzeugend gespielt. Das erste Viertel des Filmes bietet wie das letzte auch Ego-Shooter Perspektiven. Das empfand ich als originell. Im ersten Viertel schafft es der Film zudem wirklich, auch spannend und hier und da sogar gruselig zu sein. Der erste Film, der das am Brugggore Filmfestival 2025 geschafft hat. Bravo! Im Finale gibt es Halloween-Vibes, aber auch etwas unfreiwillig komischen und/oder bitterbösen Humor (dass der TV-Host überlebt und ihre Frage an Alice).

Im Mittelteil hatte der Film Schwächen. Inhaltlich war der Film repetitiv und es wird extrem viel in Zeitebenen hin- und her gewechselt. Das sorgt im Verlauf dazu, dass dem Film Atmosphäre und Spannung geraubt werden. Dazu kommt, dass einige der Figuren einfach schlecht, amateurhaft und unglaubwürdig gespielt wurden, so ausgerechnet Alices Vater oder Alices ältere Schwester. Und daher sind die Szenen mit den beiden auch deutlich schlechter. Technisch ist der Film sehr solide inszeniert und im Finale gibt es Retro-Vibes.

Fazit: Ein Film mit Licht und Schatten!

Infos:

O: Traumatika

USA 2024

R: Pierre Tsigaridis

D: Rebekah Kennedy, Emily Goss, Ranen Navat, Maxime Rancon

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 87 Min.

Gesehen am: Brugggore Filmfestival 2025

Fassungen: Film am Brugggore Filmfestival gesehen = Uncut und in Englisch. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray oder UHD (Stand: April 2025).

Scared Shitless Review

Brugggore Filmfestival 2025 Spezial

Scared Shitless

Story:

Die sanitären Anlagen eines Hochhauses sind von einem Monster befallen. Ein Klempner (Steven Ogg) und sein Sohn nehmen den Kampf gegen das Monster auf…

Meine Meinung:

Als ich das Plakat und den Plot zu Scared Shitless studierte, kam mir den am BIFFF 2024 gesehenen Destroy All Neighbors in den Sinn. Wohl deshalb, da dieser auch in einem Wohnblock spielt. Was Scared Shitless angeht, habe ich nicht viel erwartet. Scared Shitless war der 2. letzte Film, den ich dieses Jahr am Brugggore Filmfestival gesehen habe. Film Nr. 21 um 01.00 Uhr nachts. Die Vorstellung wurde sogar auf 01.10 Uhr verschoben.

Ich empfand Scared Shitless besser als erwartet. Natürlich kein Meisterwerk und kein Film für meine Sammlung. Was solche Festivalfilme angehen, bin ich deutlich strenger geworden. Der Film unterhält prinzipiell durch einen flotten, unkomplizierten und gradlinigen Plot, der schnell zur Sache kommt. Ich fühlte mich spassig unterhalten und war während der gesamten Sichtung kaum müde. Die Figuren waren zwar zum Teil sehr klischeehaft gezeichnet und peinlich (einige der Nebenrollen), aber damit muss man in dieser Art Film leben.

Freude hatte ich an Steven Ogg. Der war mir bis letzten Dienstag kein Begriff, ehe er schon in Dark Match überzeugte. Er war die Ausnahme. An ihm hatte ich Freude. Als ich dazumal den Trailer durchzappte, fühlte ich mich an Filme wie Der Blob oder Shivers erinnert. Das hat definitiv etwas. Was mich positiv überraschte waren die Effekte, die Anzahl Splatterszenen und deren Qualität. Zwar hätte es durchaus mehr Opfer im Gebäude vertragen dürfen und vor dem Finale gibt es den ein oder anderen Hänger, aber im Grossen und Ganzen waren die Effekte die waren Highlights des Filmes.

Für die Effekte zeichnete sich Steven Kostanski (The Void) zuständig, der den Film u.a. auch produziert hat. Das Beste ist, dass sämtliche Splatter- wie auch Monster-, Creature- und Schleim-Effekte aus handgemachten Effekten bestehen. Kein CGI. Das ist in der Tat sehr cool und dem Film hoch anzurechnen. Steven Kostanski hat in den letzten Jahren viele eindrückliche Effekte realisiert (in Filmen wie In a Violent Nature, Leprechaun Returns oder Manborg und Co.). Am meisten erinnerten mich die Monster an Deep Rising. Zu den Splatterszenen gesellen sich auch der ein oder andere eklige Moment dazu und es gibt, vor allem von Steven Ogg, paar coole und amüsante Sprüche zu hören.

Fazit: Spassiger Monster-Fun-Splatter!

Infos:

O: Scared Shitless

Kanada 2024

R: Vivieno Caldinelli

D: Steven Ogg, Daniel Doheny, Chelsea Clark, Mark McKinney

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 76 Min.

Gesehen am: Brugggore Filmfestival 2025

Fassungen: Film am Brugggore Filmfestival gesehen = Uncut und in Englisch. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray oder UHD (Stand: April 2025).

Locked Review

Brugggore Filmfestival 2025 Spezial

Locked

Story:

Ein Dieb (Bill Skarsgård) bricht in ein Auto (in einen SUV) ein. Er erhofft sich eine Beute, doch dann kommt er aus dem Wagen nicht mehr raus. Ist eingeschlossen und gefangen…

Meine Meinung:

Locked wirkte zunächst wie ein etwas untypischer Film für ein Film Festival wie das Brugggore Filmfestival. Allerdings wusste ich auch wenig über den Inhalt des Filmes und Interessierte tun gut daran, dass vor der Sichtung nicht zu ändern. Denn nur so kann der Film seine Wirkung voll entfalten. Auf der anderen Seite haben wir es mit einem Film zu tun, der bei einer möglichen 2. Sichtung viel Spannung einbüssen wird.

Der Film könnte inhaltlich als Mix aus Death Wish mit Charles Bronson sowie Saw umschrieben werden. Als Katz- und Maus- und Kammerspiel in einem Auto. 90% des Filmes spielen in dem SUV. Das ist schon ein gewagtes Konzept. Es hat aber funktioniert und kann auch sozialkritisch gesehen werden, was theoretisch mit modernen Autos, die mehr «fahrenden Computern» gleichen, angestellt werden könnte. Je nach Mastermind hinter der Sache. Etwas mehr Hintergrundinfos zu der von Anthony Hopkins gespielten Figur wären dennoch wünschenswert gewesen.

Die Ausgangslage ist innovativ und die Frage ist, wortwörtlich, wo die Reise hingeht. Der Film wartet dabei mit zwei bekannten Namen auf, die den Film tragen. Zum einen mit Das Schweigen der Lämmer Star Anthony Hopkins. Der bekommt erst im letzten Viertel Screentime. Zuvor ist nur seine Stimme zu hören. Anthony Hopkins ist sichtlich gealtert. An seine Darbietung aus vergangenem Tage mag er nicht mehr anzuknüpfen, doch spielt er seinen Part solide. Besser macht es der wandelhafte Bill Skarsgård (Barbarian, Nosferatu). Er trägt den Film allein und liefert eine starke Performance ab.

Fazit: Interessantes Kammerspiel!

Infos:

O: Locked

USA 2025

R: David Yarovesky

D: Bill Skarsgård, Anthony Hopkins, Ashley Cartwright

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 95 Min.

Gesehen am: Brugggore Filmfestival 2025

Fassungen: Film am Brugggore Filmfestival gesehen = Uncut und in Englisch. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray oder UHD (Stand: April 2025).

Chainsaws Were Singing Review

Brugggore Filmfestival 2025 Spezial

Chainsaws Were Singing

Story:

Maria (Laura Niils) wird von einem Kettensägen schwingenden Irren entführt. Ihr Freud Tom (Karl Ilves) setzt alles daran, Maria aus dessen Fängen zu befreien…

Meine Meinung:

Nach The Black Hole der zweite Betrag aus Estland am diesjährigen Brugggore Filmfestival. Den Film nahm ich nur schon aufgrund des Titels und des Plakates in mein persönliches Programm auf. Der Film, der an unzähligen Film Festivals rund um die Erde gezeigt wird und der sich zehn Jahre (!!!) in der Post-Produktion befand, kann nicht nur als Hommage an Tobe Hoopers Blutgericht in Texas verstanden werden, sondern auch als rabenschwarte, total verrückte und sympathische Idee seitens Regisseur Sander Maran und seinem Bruder, wobei letzterer im Film auch mitspielt.

Beim Film handelt es sich um einen Mix aus Hommage, Backwood-Horror, Musical, Liebesgeschichte und Komödie/Satire. Eine wilde Mischung, die so erstaunlich gut funktioniert. Low Budget hin oder her, der Film hat sehr viel Spass gemacht, auch wenn bei Leibe nicht alles perfekt geworden ist. Mit einer Laufzeit von zwei Stunden ist der Film, der mehreren der Hauptpersonen ein Kapitel widmet, in denen ihre Vorgeschichte erzählt wird, sicher etwas zu lange geraten. Zumindest die Figur Cobra und dessen Sub-Plot (Bukkake…) hätte man z.B. zuhanden einer etwas kürzeren Laufzeit komplett weglassen können.

Der Film, der viele Blutgericht in Texas Vibes bietet, ist charmant und auch die Mehrheit der Figuren fand ich sympathisch. Vor allem die Helden und die Guten. Speziell Tom, Maria und Jaan waren super gespielt. Auch die kannibalistische Redneck Familie war gut gespielt: total verrückt und überzeichnet, aber meine Sympathien galten den Helden, nicht der Kannibalen-Familie. Auch Nebenfiguren (die trotteligen Cops z.B.) waren amüsant und der Film bot allgemein extrem viel zu lachen. Mit Blut wird auch nicht gespart. Der Film kaschiert das kleine Budget wunderbar.

Fazit: Sicher einer der wildesten, fantasievollsten und verrücktesten Filme, den ich in den letzten Jahren an einem Filmfestival sah! Tolles Konzept, welches in seiner Entstehungsgeschichte an Bad Taste erinnert.

Infos:

O: Mootorsaed laulsid

Estland 2024

R: Sander Maran

D: Karl Ilves, Laura Niils, Martin Ruus, Janno Puusepp, Rita Rätsepp

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 117 Min.

Gesehen am: Brugggore Filmfestival 2025

Fassungen: Film am Brugggore Filmfestival gesehen = Uncut, O-Ton und englische Subs. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray oder UHD (Stand: April 2025).

Grafted Review

Brugggore Filmfestival 2025 Spezial

Grafted

Story:

Die Austauschschülerin Wei (Joyena Sun) leidet an einer Hauterkrankung. Das belastet ihr Selbstwertgefühl und ihr Sozialleben an der Schule. Als ihr Vater, der an einem Heilmittel zu dieser Hautkrankheit arbeitete, stirbt, führt Wei dessen Arbeiten weiter. Mit unangenehmen Folgen…

Meine Meinung:

Grafted ist das Regiedebüt von Sasha Rainbow, welche zuvor Kurzfilme und Musikvideos realisiert hat. Sie nimmt sich in ihrem Erstlingswerk einem sozialkritischen Thema an. Ähnlich ging es der Überraschungsfilm und Oscar-Kandidat The Substance an. Welchen Einfluss hat Social Media auf junge Frauen? Die Frage um das Schönheitsideal. Der Film vereint dabei vor allem Body-Horror mit Mad Scientist sowie Coming of Age Inhalten.

Eine interessante Mischung. Sogar Elemente des John Woo Meisterwerks Im Körper des Feindes kommen vor. Zu einem grossen Teil. Das machte den Plot interessanter, da die Hauptfigur Wei dann gezwungen ist, sich als andere Figuren und deren Fähigkeiten auszugeben. Und Wei, eine Austauschstudentin aus China, der westlichen Kultur völlig fremd, hat zunächst Mühe damit. Das sorgt für Schmunzeln, schwarzen Humor aber auch Spannung. Und die Darsteller können wechselhaft agieren, was ich mochte.

Die mir unbekannten Darsteller haben ihre Sache im Grossen und Ganzen ordentlich gemacht. Was dem Film negativ anzusehen ist, ist zuweilen das Drehbuch, und wohin die Sache steuert. Teilweise wirkt das unlogisch und es gibt quasi Sprünge im Plot (als die Polizei am Ende sofort auf die fliehende Wei trifft, warum eigentlich?). Nach Logik sollte nicht gesucht werden (der immer bellende Hund = Gefahr für Wei, entdeckt zu werden, warum hat sie sich nie um den Hund gekümmert?). Auch die Effekte haben etwas unter dem kleinen Budget gelitten. Speziell die gesichtslosen Gesichter waren viel zu simpel als Effekt gestaltet worden. Dafür empfand ich das moralische und fiese Ende als sehr gelungen.

Fazit: Erreicht nicht die Qualität von anderen Coming of Age Filmen dieser Art (z.B. Raw), aber war für eine Sichtung absolut ok und solide.

Infos:

O: Grafted

Neuseeland 2024

R: Sasha Rainbow

D: Jess Hong, Jared Turner, Mark Mitchinson, Eden Hart

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 96 Min.

Gesehen am: Brugggore Filmfestival 2025

Fassungen: Film am Brugggore Filmfestival gesehen = Uncut und in Englisch. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray oder UHD (Stand: April 2025).

The Creeps Review

Brugggore Filmfestival 2025 Spezial

The Creeps

Story:

Am diesjährigen Monsterfest an einem finnischen Ski-Gebiet, welches bei Touristen sehr beliebt ist, bricht die Hölle los, als kleine Monster auftauchen und die Besucher ums Überleben kämpfen…

Meine Meinung:

Als ich The Creeps buchte, fühlte ich mich an den BIFFF 2024 Titel There's Something in the Barn erinnert. Plus natürlich, und das sind die grössten Vergleichsbilder, Filme wie Gremlins oder die Critters-Reihe. Der finnische Film ist gut schaubar, auch wenn persönlich nichts für meine Sammlung. Der Film war aber unterhaltsamer (und auch blutiger), als erwartet. Das Publikum hatte damit auch sichtlich seinen Spass.

Der Film legt ein hohes Tempo an den Tag und es gib sehr viele Hommagen, Gastauftritte und 1:1 Zitate aus 80er und 90er Jahre Klassikern. Egal ob Gremlins, The Terminator, Critters, Highlander (Christopher Lambert spielt eine grosse Nebenrolle im Film) oder Knight Rider (K.I.T.T. kommt vor). Ebenso darf Joe Dante (Piranha), der Gremlins-Regisseur, einen amüsante Kurzauftritt hinlegen. Der Film lebt vom Unterhaltungswert, einigen blutigen Effekten, den Monster-Szenen (nur in Massenszenen oder wenn die Monster aus der Ferne zu sehen sind, sind es erkennbare CGI-Effekte = mehrheitlich sahen die Kreaturen toll aus) und zuweilen auch echten Explosionen.

Die Darsteller sind ok. Es ist aber alles 08/15 und klischeehaft. Die ewige Leier von Nerd/Looser/Jungfrau, der es den Machos und den Monstern zeigt und am Ende das Herz der Frau gewinnt. Das macht die Figuren relativ eindimensional, auch wenn es solide gespielt ist und die Darsteller sichtbar Freude an ihren Rollen hatten. Da ich Highlander nie sah, kann ich nicht sagen, ob Christopher Lambert seine dortige Rolle für den hiesigen Film einverleibt. Er kämpft mit einer Schusswaffe. Der Schwertkampf im Finale war billig. Im Kino aus HK oder Taiwan ist oft Urin, gerade in Vampir- und Ghost-Filmen der 90er Jahre, das «lebensrettende Elixier». In The Creeps ist es Durchfall! Wer hätte das gedacht?

Fazit: Spassige Monsterhatz! 

Infos:

O: The Creeps

Finnland 2025

R: Marko Mäkilaakso

D: Christopher Lambert, Joe Dante, Jarmo Mäkinen

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 96 Min.

Gesehen am: Brugggore Filmfestival 2025

Fassungen: Film am Brugggore Filmfestival gesehen = Uncut und in Englisch. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray oder UHD (Stand: April 2025).

Samstag, 26. April 2025

Update

 

4. Tag

 

Am heutigen Tag, dem vorletzten Tag am Brugggore Filmfestival, stand ich frisch gestärkt auf. Ich schlief wunderbar. Die beste Nacht. Es zog mich im Regen zum 1. Film. Heute liefen von vier Filmen drei Filme im Cinema Odeon. Das merkte ich ab dem 2. Film im negativen Sinne = starke Verspannungen im li Nacken und auch mein Sitzfleisch wurde auf eine harte Probe gestellt. Auch mein Hinterteil fühlte nun langsam die Nachwirkungen des langen Sitzens der letzten Tage. Ich ging ohne was Richtiges gegessen oder getrunken zu haben in die 1. Vorstellung.

Nach der 1. Vorstellung ging ich neben dem Kino in die Bäckerei Konditorei Frei AG. Die habe auch Sitzmöglichkeiten und bieten Frühstück und Menüs an. Ich hatte ca. 20-30 Min. Pause und gönnte mir einen Apfelkuchen mit viel Rahm und ein Latte Macchiato. Das tat gut. Dann vernahm ich via Mail, dass heute Zuhause endlich meine offene Lieferung aus China eintreffen sollte. Cool. Wird am Sonntag gleich überprüft, ob der richtige Film auf der VCD enthalten sein wird.

Die erste zwei Filme (Bloody Sect und A Fisherman’s Tale) gehören zu den besseren, die ich an diesem Filmfest sah. Nach dem 2. Film hatte ich lange Pause. Ca. 2-3h. Ich ging also ins Hotel und schrieb bereits die Reviews zu den zwei Filmen. Danach hatte ich sogar noch freie Zeit und ging, diesmal jedoch allein, ins PAPA ORO‘s Brugg - Filipino Restaurant & Café essen. Das tat gut. Der Apfelkuchen von zuvor hat nicht lange hingehalten. Da zu dem Zeitpunkt auch noch gleich die Sonne schien, ging es nach einer Rasur und Haarewaschen noch nach draussen. Ich machte den altbewährten Spaziergang. Und bevor ich danach am Hotel ankam, setzte wieder der Regen ein. Glück gehabt. So war ich frisch gestärkt, verpflegt und habe mich an der frischen Luft etwas bewegt und das Zirpen der Grillen und den Auto-Lärm der Schnellstrasse genossen.

Leider konnten die zwei späteren Filme nicht überzeugen. Nach dem 3. Film hatte ich ca. 15-20 Minuten Zeit und ging in das Hotel das Review schreiben. Der letzte Film war kurz vor 23.00 Uhr fertig. Es zog mich danach ins Hotel, wo ich bereits diese Zeilen schrieb. So würde ich es am Samstagmorgen easy nehmen können. Der letzte Film sollte dann im näher gelegenen Kino laufen. Trotz seiner Laufzeit von über zwei Stunde war die Produktion aus Indonesien praktisch ausverkauft. Leider hat mir der Film, wie angekündigt, nicht zugesagt. Nicht zugesagt und stark genervt hat auch die ganze Reihe hinter mir: die ganze Zeit am Quatschen, am Kommentieren, sich über die indonesische Sprache lustig machen (waren aber auch Nazis aus Nazi-Deutschland, was alles erklärt) am Lärm verursachen, unzählige Male während der Vorstellung den Saal verlassen und an die Stühle treten/schlagen. Abschaum. Wo ist Charles Bronson, wenn man ihn braucht? Da werde ich am Samstag, wenn sechs Filme auf dem Programm stehen (= sicher auch mehr ausverkaufte Vorstellungen), andere Sitzplätze testen, damit ich gar niemanden hinter mir habe…








The Sugar Factory Review

Brugggore Filmfestival 2025 Spezial

The Sugar Factory

Story:

Saisonangestellte einer Zuckerfabrik bekommen es mit übernatürlichen Phänomenen zu tun…

Meine Meinung:

Am diesjährigen Brugggore Filmfestival liefen zwei Filme aus Indonesien. Perewangan, den ich aufgrund der Sichtung von Monkey's Magic Merry Go Round verpasst habe (wäre sonst in meine Auswahl gekommen) und The Sugar Factory aka Sugar Mill. Beide vom gleichen Regisseur. Was The Sugar Factory angeht hatte ich Bedenken und habe nicht viel erwartet. Und genau so ist es schlussendlich auch rausgekommen.

Ich kann es kurz zusammenfassen: Nicht gruselig und harmlos. Tödlich, für einen Geister-Film aus Indonesien. Es gab für meinen Geschmack nicht eine spannende oder gruselige Szene. Kein einziger Jump-Scare hat funktioniert, Gore gibt es praktisch nicht und der Film ist nur leicht stimmungsvoll. Dazu, was soll an CGI-Geistern schon gruselig sein?  Und die Moralpredigt am Ende war auch lächerlich und der Film viel zu lang.

Der Film läuft über zwei Stunden und ab einem gewissen Zeitpunkt stellten sich Längen ein. Gegen Ende wollte der Film nicht enden und ich sehnte mich dem Ende bei. Der Film, der angeblich das höchste Budget überhaupt im indonesischen Kino verschlungen haben soll und spezifisch für IMAX-Vorstellungen inszeniert wurde, wartet leider mit harmlosen Ghost-Szenen auf. Die Vorspänne (Vor- und Abspann) waren billig. Digitaler Look. Schade um das hohe Budget.

Da lobe ich mir doch die 80er Jahre Rapi Films Produktionen aus Indonesien. So muss Horrorstoff aussehen: stimmungsvoll, charmante Effekte, handgemachte Splatter- und Bluteffekte, skurrile What the Fuck Momente und starke Persönlichkeiten und Namen wie Suzzanna. Nur eins hatte The Sugar Factory mit den alten Rapi Films Produktionen aus den 80ern gemeinsam: fruchtbarer und unpassender Humor und Slapstick am laufenden Meter.

Fazit: Langweilig, nicht gruselig und harmlos. Besser die indonesischen Klassiker mit Suzzanna schauen!

Infos:

O: Pabrik Gula

Indonesien 2025

R: Awi Suryadi

D: Arbani Yasiz, Ersya Aurelia, Erika Carlina

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 133 Min.

Gesehen am: Brugggore Filmfestival 2025

Fassungen: Film am Brugggore Filmfestival gesehen = Uncut, im O-Ton mit englischen Subs. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray oder UHD (Stand: April 2025).