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Montag, 20. April 2020

Heroes Two Review


 Webmaster 2010 mit Chen Kuan-Tai in Amsterdam, wo dieser die oben gezeigte DVD signiert hat
Heroes Two

Story:

Die bösen Manchus (u.a. Chu Mu, Wong Ching, Fung Hak-On) zerstören und verbrennen Shaolin-Tempel. Shaolin-Kämpfer, die dies überleben und/oder denen die Flucht gelingt, werden gejagt und getötet. So auch der verletzte Shaolin Kämpfer Hung (Chen Kuan-Tai). Die Manchus können Hung nur durch List und Trug gefangen nehmen. Held Fang (Alexander Fu Sheng) und Co. planen, Hung aus den Händen der Feinde zu retten…

Meine Meinung:

Beim Filmeschauen achte ich etwas mehr darauf, Shaw Brothers Filme zu schauen, deren Erstsichtungen vor ca. zehn Jahren stattgefunden haben. Dazumal kannte ich mich noch weniger gut aus. Heute kenne ich mehrere der Stars besser, gerade auch was weniger bekannte Stars und/oder Nebendarsteller angehen. Das kann Spass machen – so auch in Heroes Two vom Godfather of Kung Fu – Chang Cheh (The One-Armed Swordsman, The Singing Killer, The Rebel Intruders).

Der Film wartet mit einer bekannten Geschichte auf (böse Manchus gegen gute Shaolin-Kämpfer). In den ersten Minuten sehen wir brennende Shaolin-Kloster und flüchtende Shaolin Kämpfer. Dies legt den Grundstein für die wenig originelle Geschichte. Für Chang Cheh Verhältnisse gibt es hier deutlich mehr Story als in vielen seinen anderen Filmen. Auch der Action- und Blutgehalt ist deutlich niedriger als in anderen Filmen des Regisseurs.

Trotzdem lohnt sich der Film – die sympathischen und charismatischen Alexander Fu Sheng (7-Man Army, Return of the Sentimental Swordsman, The Generation Gap) und Chen Kuan-Tai (Angel’s Mission, The Black Magic with Buddha, Long Road to Gallantry) tragen den Film alleine. Beide sind als gute Chinesen zu sehen, während Fu Sheng Volksheld Fong Sai-Yuk verkörpert, der in der HK-Filmwelt z.B. auch schon von Jet Li gespielt wurde.

An der 2. Sichtung hatte ich spezifisch an Wong Ching (Tough Guy, The Vampire Partner) als einer der zwei Haupt-Bösewichte grosse Freude. Ihn nahm ich z.B. bei der Erstsichtung nicht wahr. Unvergessen sein Kampf in Shanghai 13 gegen David Chiang (Kampf mit dem Schal). Sein unverkennbares Grinsen und seine Zahnpartie sind ein Markenzeichen von Wong Ching. Ich fand es cool, dass er hier sogar eine Martial Arts Rolle spendiert bekam.

In eine Nebenrolle sehen wir, natürlich auch als Bösewicht, Fung Hak-On (The Iron-Fisted Monk, The Godfather’s Daughter Mafia Blues, Dreadnaught) und in einer Kurzrolle (einer der vier Finalkämpfer) Lau Kar-Wing (Skinny Tiger, Fatty Dragon, Odd Couple, Don't Give a Damn).

Im Finale, vor grandioser Naturkulisse, lässt es Heroes Two dann, auch in Sachen Action und Gewalt krachen – so als Gegensatz zum relativ ruhigen Hauptplot und kompensiert die Tatsache, dass mehr Action dem Film nicht geschadet hätte. Optische Spielerein, wenn Figuren im Finale sterben, gibt es obendrauf. Die starke Kampf-Choreographie steuerte u.a. Liu Chia-Liang (New Killers in Town, Martial Club, Pedicab Driver) bei.

Fazit: Für Fans von Chang Cheh, Alexander Fu Sheng und Chen Kuan-Tai uneingeschränkt zu empfehlen!

Infos:

O: Fang Shi Yu Yu Hong Xi Guan

HK 1974

R: Chang Cheh

D: Alexander Fu Sheng, Chen Kuan-Tai, Chu Mu, Wong Ching, Fung Hak-On, Lau Kar-Wing,

Laufzeit der US-DVD: Ca. 91 Min.

Gesehen am: Juni 2008 / Review überarbeitet am: 16.03.20 / Sichtung der Shout Factory Disc: 05.12.24

Fassungen: Mir lag die US-DVD von Tokyo Shock vor = Uncut, erstklassige Bild- und Tonqualität, Schuber, O-Ton und englische Subs, exklusives Interview mit Chen Kuan-Tai und Bonusszenen. Die DVD wurde mir von Chen Kuan-Tai in Amsterdam originalsigniert. Inzwischen gäbe es gar Blu-Ray Fassungen (z.B. aus Deutschland) aber die US-DVD ist für meinen Geschmack völlig ausreichend. Nachtrag Dez. 2024: Für eine weitere Sichtung lag mir die neue US-Blu-Ray von Shout Factory vor = in der Shaw Brothers Classics Vol. Two enthalten (nebst vielen anderen Filmen). Uncut, im O-Ton mit englischen Subs und in einer sehr guten Bild- und Tonqualität. Nebst Audiokommentar gibt es diverse Trailer als Bonus. Sogar der deutsche Trailer hat es auf die Disc geschafft, in welchem Alexander Fu Sheng als Bruce Lees (!) Schüler benannt wird. Der Film erzählt eine ähnliche Geschichte wie z.B. Shaolin Abbot, Clan of the White Lotus oder Executioners from Shaolin. Als Helden sind Chen Kuan-Tai und Alexander Fu Sheng zu sehen. Letzterer als Volksheld Fong Sai Yuk, dessen Charakter später auch von Jet Li und Co. gespielt wurde (in The Legend of Fong Sai Yuk). Die Choreographie ist bodenständiger und realistischer als in späteren Shaw Produktionen. Liu Chia-Liang zeigte sich dafür verantwortlich. Für dass es ein Chang Cheh Film ist, ist der Film in Sachen blutiges Sterben relativ harmlos. Fans von Chen Kuan-Tai und Alexander Fu Sheng kommen auf ihre Kosten. Bei den Bösewichten hat mir vor allem Wong Ching gefallen. Fung Hak-On spielt auch einen der Bösen und im Finale sind als tibetische Lama Kämpfer u.a. Lau Kar-Wing und der vor kurzem verstorbene Lee Hoi-Sang zu sehen. Im Finale gibt es optisch coole Einfälle und die Musik hat Italo-Western Vibes. 

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