Paganini
Story:
Der Film zeigt das Leben des begnadeten Violinisten Paganini (Klaus Kinski), der sich durch sein Können einen Namen gemacht hat. Künstler auf der einen Seite und Frauenheld auf der anderen Seite, mit all seinen Schattenseiten…
Meine Meinung (Director's Cut):
Als Klaus Kinski (Jack the Ripper, The Hand That Feeds the Dead, Der letzte Ritt nach Santa Cruz) noch für Nosferatu in Venedig vor der Kamera stand, war ihm sein nächstes Projekt, eines seiner persönlichsten Werke, bereits bekannt: er wollte in die Rolle des italienischen Violinisten Paganini schlüpfen. Ein Künstler und eine Legende. Kinski hat seine Version von Paganini auf die Leinwand gezaubert. Er spielte die Hauptrolle (als Paganini), schrieb das Drehbuch und führte Regie (es sollte seine einzige Regiearbeit werden).
Dabei lässt Kinski jedoch auch sein Leben in den Film fliessen. Es ist also nicht nur eine Biografie von Paganini, sondern es steckt auch ganz viel Kinski im Film. Der Film wirkt so, als hätte Werner Herzog Regie geführt (ausgenommen die expliziten Sexszenen und die Tier-Snuff-Momente). Der Film kann definitiv dem Arthouse-Kino zugeschrieben werden. Paganini hat eigentlich kaum einen Plot. Kinski hat auch seine Familie im Film integriert: sein Sohn Nikolai spielt im Film seinen Sohn und seine damalige (deutlich jüngere) und spätere Ehefrau Debora spielt seine Geliebte.
Laut dem Interview mit Debora Caprioglio auf der US-Blu-Ray hätte Kinski auch gerne Nastassja (eine seiner Töchter) im Film gehabt. Diese sei aber, als sie bereits gedrehte Szenen des Filmes (einige der Sexszenen) sah, angewidert gewesen und hätte abgelehnt, was ihren Vater rasend vor Wut gemacht haben soll. Interessantes Detail. In der Tat gibt es viele Sexszenen im Film zu sehen. Der Film ist dabei schön gefilmt. Ausstattung, Kostüme und Settings sind top. Wer das ca. 50minütige Behind the Scenes Spezial (auch auf der US-Blu-Ray zu sehen) gesehen hat, weiss, wie wichtig Kinski auch die kleinen Details waren (inklusive einiger Ausraster). Kinski spielt Paganini toll. Glaubhaft, intensiv.
Fazit: Nicht uninteressant und stimmungsvoll! Für Kinski Fans zu empfehlen (Plus die Extras der US-Blu-Ray)!
Infos:
O: Paganini
Frankreich, Italien 1989
R: Klaus Kinski
D: Klaus Kinski, Debora Caprioglio (als Debora Kinski), Nikolai Kinski, Dalila Di Lazzaro, Tosca D'Aquino, Eva Grimaldi, Beba Balteano
Laufzeit der US-Blu (Director's Cut): 94:13 Min.
Gesehen am: 29.08.25
Fassungen: Mir lag die Region-All-US-Blu-Ray von Vinegar
Syndrome vor. Nebst der regulären Kinofassung (angeblich durch die Produzenten
und gegen den Willen von Klaus Kinski erstellt) als Hauptfassung liegt auch
Kinskis expliziterer Director's Cut vor. Jedoch nur als VHS-Kopie (Vollbild,
Englische Sprache, keine Subs, nicht restauriert). In ein bis zwei (Sex)Szenen
war die Fassung zu dunkel, sonst hat die dunkle Bildqualität jedoch gut zur
düsteren Stimmung des Filmes gepasst. Es gibt Unmengen an interessanten Extras:
Cannes-Ausraster von Kinski (ein anderer als jener denn man von YouTube und Co.
kennt), ca. 50mintüiges Behind the Scenes Spezial (sehr interessant) und viele
exklusive Interviews (das mit Kinskis Ex-Frau Debora Caprioglio kann ich
empfehlen). In Deutschland von SPV auf DVD zu haben. Auf dieser befindet sich
die Kinofassung (nur mit deutschen Subs) und auch der längere Director's Cut
(nur in Englisch ohne Subs).

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