Devil Crows
Story:
Ein Dorf wird von Krähen angegriffen. Ungewöhnlich viele Exemplare dieser Gattung rotten sich zusammen und sorgen in dem Dorf für Angst, Schrecken und Tote. Die Bewohner des Dorfes sind sich einig, dass Krähen-Problem zu bekämpfen und suchen nach einem Vogelfangexperten (Ko Chun-Hsiung), den sie schliesslich auch finden. Ob er das Problem wird beseitigen können?
Meine Meinung:
In Taiwan gedrehter Hong Kong Tierhorrorfilm aus dem Jahr 1975. Der Film, der 1975 in Spanien in Sitges am Film Festival (!!!) den Preis für die besten Spezialeffekte gewann und u.a. auch in Kanada, Toronto im Kino (Pagoda Theater) lief, hat mir besser gefallen als erwartet. Vermutlich inspiriert durch Die Vögel, verfilmten die Filmemacher eine angebliche Folklore aus China. Der Film, der im Verlauf des Plots auch Der Exorzist und Opera Vibes (einige Aufnahmen erinnern an den späteren Dario Argento Streifen) bietet, geht definitiv eigene Wege und verständliche, englische Untertitel wären wünschenswert (wie auch eine Widescreen Präsentation) gewesen, um mehr Hintergründe zum Kampf gegen Gut und Böse zu erfahren. Am Ende musste ich sogar an den BIFFF 2024 Beitrag Exhuma denken, in welchem die toten Soldaten auch via Geist Rache üben.
Devil Crows, dessen Krähenattacken innovativ und speziell gefilmt wurden, erinnert in einer Sequenz auch an Die Todesgrotten der Shaolin, nur das es dort Schmetterlinge sind, die Angst und Schrecken verbreiten. Dem Plot kann man in Devil Crows relativ leicht folgen, wenn sich der Zuschauer vorab informiert. Der Verlauf der Geschichte steht immer wieder im Wechsel zu hübsch schaurigen, stimmungsvollen und düsteren Bildern. Das wurde in Sachen Tongestaltung und Kameraführung stark eingefangen und umgesetzt. Teilweise wurde mit einfachen Mitteln ein Maximum an Effekt erzielt. Da waren viel Vorarbeit und Planung notwendig. Angeblich waren drei Jahre Vorarbeit und zwei Jahre Drehzeit nötig, was extrem lange ist, für einen Film dieser Art. Krähen wurden scheinbar aus Indien importiert und viele starben später in Taiwan, da ungewohntes (vielleicht viel Saubereres?) Klima.
Von Regisseur Wong Sing-Loy habe ich bisher drei Filme in der Sammlung stehen: Tornado of Chu-Chiang, The War of the Boundary mit Chang Yi sowie ungesehen Immortal Warriors (Spule gerissen = muss ich erst noch flicken). Keiner davon ist ein Tierhorrorfilm. Also war auch Devil Crows für Wong Sing-Loy eine besondere und neue Erfahrung. Der Held des Filmes, der am Ende eine Art Märtyrertod stirbt und zu einer Gottheit wird (in Zusammenarbeit mit Buddha), wird solide von Ko Chun-Hsiung gespielt. Von Wan Lau-Mei, dem grösseren weiblichen Co-Star, liegen mir auch noch diverse Filme ungesehen rum: The Virgin Mart oder The Dragon, the Lizard and the Boxer. Sie arbeitete mit Regisseur Wong Sing-Loy bereits im oben erwähnten Tornado of Chu-Chiang zusammen. Der Verzicht von Humor wirkt sich positiv auf die Authentizität des Filmes aus.
Fazit: Interessanter und fantasievoller Mix aus Tierhorror- und Horror-Folklore!
Infos:
O: Ya mo
HK, Taiwan (je nach Quelle) 1975
R: Wong Sing-Loy
D: Ko Chun-Hsiung, Wan Lau-Mei, Tsung Yu, Tien Shun, Chang Feng
Laufzeit der südkoreanischen VHS: 86:27 Min.
Gesehen am: 29.12.24
Fassungen: Mir lag das VHS aus Südkorea von Vision Video
Production vor = O-Ton Mandarin mit koreanischen Subs, Vollbild, k.A. ob Uncut
(sah aber nicht zensiert aus), gute Bild- und Tonqualität. Andere Fassungen
sind mir nicht bekannt (Stand: Dez. 2024). Wäre eigentlich ein Titel für eine 3.
«Folk horror» Box von Severin Films…
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