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Sonntag, 15. September 2024

Der Weg nach Eden Review

Der Weg nach Eden

Inhalt inklusive meiner Meinung:

Der Weg nach Eden ist eine österreichische Mitte der 90er Jahre Dokumentation, die mehr Anspruch bietet als z.B. Gesichter des Todes und Co. Die Dokumentation ist weder reisserisch (Ausnahme sind die Cover-Artworks) noch zynisch noch bietet sie Fake-News wie das z.B. in vielen Ital. Mondos der Fall war. Sie beinhaltet sensible Themen um das Thema Tod und Sterben. Begleitet wird ein Pathologe in Ungarn. Wie er zu seinem Job steht, was seine Familie darüber denkt, welche moralischen und ethischen Gedanken er zu diesem Thema hat und welche Erfahrungen er in seinem Leben in diesem Beruf gesammelt hat.

Und er hat wirklich schöne Ansichten, die jeder so haben sollte, der irgendwie im Gesundheitswesen arbeitet. Egal ob nun als Pfleger, Arzt oder eben Pathologe oder Bestatter. Robert Adrian Pejo, der Regisseur des Projektes, wurde zwar in Rumänien geboren, wuchs aber in Deutschland auf. Aktuell lebt und arbeitet er in den USA, New York. Er hat nicht nur Spielfilme und TV-Serien realisiert, sondern eben auch mehrere Dokumentationen. Im Fahrwasser von «Shockumentaries» à la Gesichter des Todes und Co. und der deutschen Zensur war Der Weg nach Eden natürlich, trotz des anspruchsvollen Inhaltes bei der Umsetzung, ein gefundenes Fressen, um gut vermarktet werden zu können.

Die Dokumentation läuft ca. 80 Minuten und langweilig wird es eigentlich nicht. Der Film zeigt authentisch, ungeschönt und neutral den Weg von der Sterbeabteilung bis zur Kremation. Ob die Bewohner ihr Einverständnis für die Aufnahmen gegeben haben, darf bezweifelt werden. Die Szenen der lebenden Bewohner nehmen jedoch nur einen kleinen Teil der Doku ein. Danach geht es vor allem um die Arbeit im Leichenschauhaus. Es folgt eine vollständige Obduktion. Kein Detail wird ausgelassen. Das wird auch nicht reisserisch gezeigt, aber halt neutral und ungeschönt. Wer also empfindlich ist, sollte die Doku meiden, da dennoch ein flaues Gefühl vermittelt werden könnte.

2001 erschien die kolumbianische-japanische Doku Orozco the Embalmer. Diese ähnelt Der Weg nach Eden. Auch in dieser Doku werden echte Obduktionen gezeigt. Damit findet der Leser vielleicht einen Vergleich, um zu wissen, ob Der Weg nach Eden persönlich als interessant oder nicht empfunden werden kann. Obwohl ich Der Weg nach Eden nicht uninteressant fand und vor allem die Gedanken des Pathologen, wie ich bereits erwähnte, sehr schön und wertschätzend fand, ist es keine Doku, welche ich jemals wieder anzuschauen brauche = der Film wird aus der Sammlung ausgeschlossen und verkauft.

Infos:

O: Der Weg nach Eden

Österreich 1995

R: Robert-Adrian Pejo

D: -

Laufzeit der jap. DVD: 81:42 Min.

Gesehen am: ? / Neusichtung am: 09.07.24

Fassungen: Mir lag das europäische VHS von Waken Video vor (Deutsch/Ungarisch mit englischen Subs) sowie die DVD aus Japan von Uplink (Deutsch/Ungarisch mit japanischen Subs, keine Fogging-Zensur). Beide sind Uncut. Der Film soll von Oliver Krekel in Deutschland erscheinen. Angeblich wurde ein 35mm Fassung gefunden. Wann das Ding erscheint, steht in den Sternen. Bei Krekel Vös dauert das i.d.R. viele Jahre von Ankündigung bis Release.

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