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Sonntag, 10. Mai 2020

Death Laid an Egg Review

Death Laid an Egg

Story:

Ehepaar Anna (Gina Lollobrigida) und Marco (Jean-Louis Trintignant) betreiben eine automatisch laufende Fabrik und Hühnerfarm, sehr zum Leidwesen von Angestellten, die allesamt gefeuert wurden. In der Beziehung kriselt es. Marco sucht Prostituierte auf, mit unschönen Ausgängen, während Anna dahinterkommt und Pläne schmiedet, Marco zurückzuerobern. Doch Cousine Garbi (Ewa Aulin) hat andere Pläne und dann taucht auch noch der mysteriöse Luigi (Renato Romano) auf, der Marco von früher zu kennen scheint…

Meine Meinung (bezieht sich auf den Director’s Cut):

Death Laid an Egg ist mehr Erotik-Thriller statt richtiger Giallo. Nach einer Nacht darüber schlafen finde ich den Film nun besser als unmittelbar nach der Erstsichtung. Death Laid an Egg ist ein schräger, zuweilen sehr surrealistisch angehauchter und verschachtelter Film geworden, der am Ende dann doch die meisten Fragen klärt.

Der Film baut teilweise eine sehr schräge Stimmung auf, unter anderem durch die Szenen und Gegenschnitte auf die Hühnerfarm, welche einen grossen Teil der Story einnimmt. Diese beeinflusst Figuren zu Handlungen (die gekündigten Arbeiter bedrohen die Besitzer, werfen die Fenster mit Steinen ein), sorgt für Sozialkritik und ethische Konflikte (die Szene mit den mutierten Riesen-Eiern, die von Marco dann zerstört werden waren ziemlich cool und hätten genau so gut aus einem Horrorfilm stammen können) plus unschöne Szene mit Hühnern (Schlachtung etc.).

Und auch unser Trio – Marco, dessen Frau und dessen Cousine, werden von der Hühnerfarm zu Handlungen beeinflusst und motiviert, die schliesslich in einer Art Krimi-Handlung enden. Viele Inhaltsangaben schreiben von Marco, der ein Killer ist und nachts Prostituierte meuchelt. Doch ist es wirklich so? Der Film ist, vor allem in der ersten Stunde, sehr ruhig. Da muss man Längen in Kauf nehmen.

Darstellerisch ist das ganze sehr gut gespielt. Jean-Louis Trintignant, bekannt aus Leichen pflastern seinen Weg (Italo-Western mit Klaus Kinski) macht seine Sache ordentlich. Verliert er den Verstand? Ist er verrückt? Die Schwedin Ewa Aulin ist dann etwas fürs Auge – eine wunderschöne Frau – hier kann ich gleich sagen, dass der Film in Sachen Sex/Nacktszenen nichts bietet. Daher: macht euch keine Hoffnungen, die Schwedin «in Action» zu sehen.

Es handelt sich beim Film um eine Franz.-Ital.-Co-Produktion was man dem Film auch ansieht. Spezifisch der Soundtrack war sehr speziell und weniger mein Fall, vor allem wenn man mit Ital. Produktionen aus der Zeit vergleicht hört sich die Musik sehr sonderbar an. Der Film bleibt aber wegen der wirren und traumhaft, surrealistischen Handlung in Erinnerung.

Es gab einige sehr spezielle Szenen im Film: die «Wahrheit oder Pflicht» Szene, die Szene im Kino mit dem mysteriösen Luigi, der Unfalltod des Hundes in der Hühnerfabrik, die mutierten, horrorhaften Riesen-Eier (coole Make-Up Effekte), die dann von Marco zerstört werden, die minutenlangen, unschönen Schlacht-Szenen aus der Hühnerfabrik…

Das Ende gefiel mir, da sich der Kreis dann schliesst und die Handlung gut aufgeklärt wird. Death Laid an Egg ist ein sonderbarer Thriller, der mir bei einer späteren Zweitsichtung wohl noch mehr zusagen dürfte, da ich dann mit den richtigen Erwartungen an den Film gehen werde…

Fazit: Für Euro-Cult Fans sicher ein Geheimtipp – vor allem in der erstmals veröffentlichten Director’s Cut Fassung!

Infos:

O: La Morte ha fatto l'uovo

Frankreich, Italien 1968

R: Giulio Questi

D: Gina Lollobrigida, Jean-Louis Trintignant, Ewa Aulin, Jean Sobieski, Renato Romano, Giulio Donnini

Laufzeit der UK-Blu-Ray (DC): Ca. 104 Min.

Gesehen am: 20.03.20

Fassungen: Mir lag die UK Blu-Ray von Nucleus vor. Diese bietet nebst dem unzensierten Giallo Cut zum ersten Mal weltweit die Ursprungsfassung von 104 Minuten – denn Director’s Cut in Englisch/Ital. mit englischen Subs. Dazu gibt es viel Bonusmaterial und die Bild- und Tonqualität sind ausgezeichnet. Bei mir sprang der Ton immer wieder auf Englisch, so dass ich ein halbes dutzend Mal immer wieder auf Ital. stellen und die Subs neu aktivieren musste. Schräg…Die Deutschen Fassungen sind zensiert (wie weltweit alle Fassungen ausser diese UK Disc) und nicht zu empfehlen.

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