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Freitag, 9. Juli 2021

Censor Review

NIFFF 2021 Spezial

 

Censor

Story:

Enid Baines (Enid Baines) überprüft und zensiert von Beruf her «Video Nasties». Eines Tages erkennt sie in einem Video ihre Schwester, die vor langer Zeit spurlos verschwunden ist…

Meine Meinung:

Censor ist die UK-Variante von Evil Ed. England hat, ähnlich wie Deutschland, auch mit Zensur und verbotenen Filmen zu kämpfen gehabt. Die berühmten Video Nasties waren ähnlich in den Medien und Köpfen der Gesellschaft wie dazumal in Deutschland (= Dokumentation Mama Papa Zombie).

Auch in England wurden reale Morde Filmen zugeschrieben (1993 wurde Child’s Play 3 für einen Mord mitverantwortlich gemacht). Also ein Zeitgeist-Ding, wobei Zensur noch immer vorherrscht (Gewalt an Tieren wird nach wie vor zensiert und/oder Filme abgelehnt = Gestapo’s Last Orgy und deren 88 Films Vö).

Und der Zeitgeist wurde in dem soliden, gut schaubaren Censor wunderbar eingefangen: als Zuschauer hat man das Gefühl, in die Vergangenheit gereist zu sein: überall wird geraucht, keine störenden Handys, Videorekorder und vor allem Video-Shops! Ein Paradies! Dazu ist Censor technisch einwandfrei inszeniert und mit britischem, schwarzem Humor durchtränkt.

Dazu passt das Ende (als absolute Parodie) wunderbar dazu (oder der Videotheken-Shop Besuch oder die Szene als Enid Doug besucht). Die Darsteller machen ihre Sache durchs Band ordentlich. Blut gibt es auch zu sehen, auch wenn nicht allzu viel. Das Intro des Filmes war stark und ganz im Sinne des Video Nasties Themas, wenn Szenen aus echten Filmen der damaligen «Verbotsliste» gezeigt werden, u.a. erkannte ich Szenen aus Nightmare und The Driller Killer.

Der Film ist jedoch kein Kracher. Dies aus drei Gründen: der Plot war in Wirklichkeit kaum vorhanden und schwach. In der Hinsicht bietet Censor zu wenig. Allgemein gibt es zu wenig Highlights im Film und eine richtige Spannung ist nie vorhanden. Die Musik fand ich wenig aussergewöhnlich. Und die musikalische Darbietung in einem Film hat einen grossen Einfluss auf das Gezeigte.

Fazit: Kein Film für die Sammlung, aber ein durch und durch solider und gut schaubarer Beitrag des diesjährigen NIFFF!

Infos:

O: Censor

Grossbritannien 2021

R: Prano Bailey-Bond

D: Niamh Algar, Michael Smiley, Nicholas Burns, Vincent Franklin, Sophia La Porta

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 84 Min.

Gesehen am: NIFFF 2021

Fassungen: Gesehen am NIFFF im O-Ton mit franz. Subs. Es gibt noch keine DVD/Blu-Ray (Stand: Juli 2021).

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