Story:
Ein Schiff soll Schwerverbrecher (Seo In-guk, Jang Dong-yoon) aus den Philippinen nach Südkorea bringen. Während dem Transport zetteln die Gefangenen einen blutigen Aufstand und Fluchtversuch an. Doch auf dem Schiff lauert noch etwas viel Gefährlicheres (Choi Gwi-hwa) als die Verbrecher, die alsbald selbst um ihr Überleben kämpfen…
Meine Meinung:
Um Project Wolf Hunting entstand ein gewisser Hype, wenn man Foren, Social Media und Filmfest-Berichte zu Project Wolf Hunting studiert. Ich hielt meine Erwartungen, auch aufgrund Meinungen von Filmkollegen, klein. Project Wolf Hunting war für mich ok, aber kein Kracher. Der Film wird dem Hype nicht gerecht. Ich verpasste den Film leider am BRUGGGORE Filmfestival, da ich dieses Jahr keine Ferien bekam und zum Zeitpunkt des dreitätigen Filmfestes fünf Nächte gearbeitet habe.
Die negativen Seiten, wenn man von der sinnlosen Blowjob-Szene Mal absieht, sind eigentlich nur geringfügig: der Film ist auf Dauer zu sehr repetitiv. Das Muster ist immer das gleiche. Wie Alpha die Cops oder Killer tötet und jagt, ist zu wenig spektakulär in Szene gesetzt. Auch die Splatter-Szenen betrifft dies: meist ähnlich und fast immer das gleiche! Auf Dauer leicht ermüdend! Das ist aber auch schon das Einzige, was ich dem Film ankreiden kann.
Ansonsten macht Project Wolf Hunting, wie es scheint ein Regiedebüt, viel richtig: der Film ist technisch stark in Szene gesetzt, der Film legt schnell los und Längen sind Mangelware. Trotz zwei Stunden Laufzeit und repetitivem Gemetzel ist der Film unterhaltsam und auf eine Art fesselnd. Das liegt an der guten Machart, den Figuren, der Action und dem Splatter. Project Wolf Hunting dürfte in der Tat einer der blutigeren Filme aus Südkorea sein.
Ich mochte den Plot. Teilweise (Flashback mit Japanern, die in den 40ern Experimentieren) kamen Men Behind the Sun Vibes auf. Die mir unbekannten Darsteller spielten zwar klischeehafte Figuren, aber das mochte ich, da ich das von der Art Film sogar erwarte. Da störte mich auch das Overacting nicht. Auch dass gewisse Dinge schnell vorhersehbar (z.B., dass es noch andere Männer à la "Alpha" auf dem Schiff hat) sind, war nicht störend. Ich mag auch den zuerst ruhigen Beginn, in welcher sich die ausweglose Situation und kommende Gefahr mehr und mehr andeutet.
Und vor allem mag ich die Tatsachen, dass der Film eben nicht wie der "typische Südkorea-Blockbuster" wirkt. Am Kino aus Südkorea stören mich oft Überlängen (Laufzeiten), nicht wollende Enden, Längen, zu viel Drama/Herzschmerz/Kitsch oder unübersichtliche und zu schnelle geschnittene und verwackelte Action-Szenen. Und das alles war in Project Wolf Hunting nicht der Fall. Der Film ist unkonventionelles zweistündiges Action-Gemetzel auf einem Schiff. Der Film will auch nicht mehr sein, und diese simple Art und Weise schätze ich an Project Wolf Hunting.
Fazit: Action & Splatter-Fans können einen Blick riskieren!
Infos:
O: Neukdaesanyang
Südkorea 2022
R: Kim Hong-sun
D: Seo In-guk, Jang Dong-yoon, Sung Dong-il, Park Ho-san, Jung Moon-sung, Jung So-min, Choi Gwi-hwa
Laufzeit der UK-Blu-Ray: Ca. 122 Min.
Gesehen am: Ende April 2023
Fassungen: Mir lag die UK-Blu-Ray von Kaleidoscope vor = Uncut, O-Ton, englische Subs, hervorragende Bild- und Tonqualität. Die UK-Variante war im Kauf günstiger als die amerikanische von Well Go USA oder die deutsche Variante von Capelight (Pre-Order – soll am 5. Mai 2023 erscheinen).
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