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Donnerstag, 6. Juli 2023

Raging Grace Review

 
NIFFF 2023 Spezial

Raging Grace

Story:

Die sich illegal in England aufhaltende philippinische Mutter Joy (Max Eigenmann) sucht in England für sich und ihre Tochter Grace (Jaeden Paige Boadilla) eine neue Zukunft. Sie arbeitet führt Reinigungs- und Pflegearbeiten aus. Als sie die Chance bekommt, die Betreuung des scheinbar schwerkranken, sterbenden Mr. Garrett (David Hayman) zu übernehmen, sieht sie ihre Chance gekommen, um genug Geld für ihre Zukunft zu sichern. Doch mit Mr. Garretts Nichte Katherine (Leanne Best) stimmt etwas ganz und gar nicht…

Meine Meinung:

Die oben genannte Inhaltsangabe wurde nach der Sichtung am NIFFF angepasst. Zum Film gibt es aktuell noch kein offizielles Cover wie auch keinen Trailer. Ich hatte mir von Raging Grace etwas Anderes versprochen. Ich erwartete, dass eine Filipina die terminale Pflege eines Mannes übernimmt und erhoffte mir dann eine schaurige, spannende und stimmungsvolle Geister-Geschichte. Pustekuchen!  

Der Film ist eine Art Holzhammer-Sozialkritik an der Ausnutzung von philippinischen Immigranten in England (wusste gar nicht, dass diese früher England angesteuert haben, hätte jetzt mehr an Länder wie Hong Kong gedacht) am «bösen weissen alten Mann» und den «reichen Einheimischen». So könnte der, ich muss es zugeben, im Verlauf mehr wirre als klare Plot, von Raging Grace lauten. Ich war erstaunt, wie gut der Film z.B. auf Letterboxd wegkommt. Aber vielleicht wollte sich auch niemand Rassist schimpfen lassen und den Film, immerhin scheinbar die erste englisch-philippinische Filmproduktion, kritisieren. Ich weiss es nicht. Der Plot beginnt zunächst gut, trotz meiner falschen Erwartungen. Aber mit der Zeit wird es immer unglaubwürdiger und wechselhafter.

Zudem fehlt es dem Film auch am nötigen Kleingeld. Die Effekte im Finale z.B. (mit dem Feuer) sind einfach nur erbärmlich schlecht. Die Wandel von Katherine und Mr. Garrett sind oberflächlich und kompliziert. Es scheint so, als sind Joy und ihre total nervige Göre von Tochter, einfach zwischen die Fronten geraten. Einiges wird dann auch gar nicht mehr erklärt. Eine echte Spannung oder gruselige Stimmung sind nie vorhanden.Der Humor ist zwar lustig, aber passt nicht zum ernsten/dramatischen Hintergrund.

Und was ich mich gefragt habe, ist folgendes: Graces Vater scheint ja, so wie es die Schlussszene nach dem ganzen Happy End Quatsch mit Tränendrüsen und so, verdeutlicht, ein Einheimischer (Engländer?) zu sein. Hätte da Grace und Joy nicht Anspruch im Land zu bleiben? Warum der ganze Stress mit der illegalen Arbeit und den Geldbetrag für Dritte? Das hätte ich Regisseur Paris Zarcilla nach der Sichtung im Q&A fragen können, hatte aber keinen Bock und Zeit, da in zehn Minuten mein Zug fuhr.

Fazit: Dank dem letzten Viertel (schon fast unfreiwillig komisch) zusammen mit Consecration und In My Skin der bisher schlechte NIFFF Film an diesem Jahr (noch hinter Consecration, da ich mich auch genervt habe beim Schauen…)!

Infos:

O: Raging Grace

Großbritannien 2023

R: Paris Zarcilla

D: Jaeden Paige Boadilla, Max Eigenmann, Leanne Best, David Hayman

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 99 Min.

Gesehen am: NIFFF 2023

Fassungen: Am NIFFF 2023 gesehen im O-Ton. Eine DVD/Blu-Ray/UHD ist noch nicht angekündigt (Stand: Juli 2023).

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