Story:
Polizistin Ace (Janine Chang), die nach dem Suizid ihres Partners selbst suizidgefährdet ist, ermittelt mit Newbie Wilson (?) an einer Mordserie an Immigranten…
Meine Meinung:
The Abandoned ist ein taiwanesischer Krimi mit (zu) viel Drama, zu viel Seven Vibes, zu wenig Originalität, zu wechselhaftem Ton (Figur Wilson wird als tollpatschiger Sidekick eingeführt) und einer Spur Sozialkritik an der Ausnutzung von Wanderarbeitern (die natürlich alle Sprachen von Mandarin bis zu Thai. und Indonesisch beherrschen). Der Film startet mit einem englischen Schnulzen-Song (Flying Pickets - Only You) – was gar nicht mein Fall war (im späteren Verlauf wird es im Film erneut zu hören sein).
Ich bin mir anhand von Reviews in Chinesischer Sprache nicht ganz sicher, ob es sich um eine Serien-Verfilmung handelt. Ich habe nichts gegen Krimis, aber was The Abandoned angeht wäre deutlich mehr möglich gewesen. Der Film ist relativ lahm und fesselt wenig. Eine Spannung ist nur kurz gegeben. Durch den Humor, die Charaktere (zu viel Drama) und Unglaubwürdiges mag der Film nicht so recht überzeugen. Mich hat der Film und auch die Charaktere nicht abgeholt. Nicht berührt. Am besten waren noch die Immigranten.
Janine Chang, die Polizistin Ace spielt, will sich am Anfang des Filmes erschiessen. Suizid, da sich auch ihr Partner erschossen hat und sie das Trauma nicht überwältigt hat. Von Teens, die zum Neujahrsfest aber flüchten, weil sie eine Leiche gefunden haben, wird sie in ihrem Tun gestört. Sie macht es sich zum Ziel, den Fall zu lösen. Ihr Chef weiss über ihre Labilität Bescheid und behält sie dennoch im Dienst und stellt ihr sogar noch einen weiblichen Rookie mit Männername (Wilson) zur Verfügung, was später revidiert wird, da zwei Frauen leichte Beute für die Bösewichte sind.
Das Verhalten der Figuren ist teilweise wirklich dämlich. Da hat Ace, die sich nach ihrem Suizidversuch knallhart gibt und alles sofort weiss, den Killer an der Angel. Was tut sie? Sie schiesst ihrem Buddy ins Bein, wirft dessen und ihr Handy weg und fährt zusammen mit dem Killer zu einem unbekannten Ort, wo ggf. noch ein Opfer wartet. Und dort wird sie dann eingeschlossen. Selten dämlich und vor allem einfach unglaubwürdig. Was zunächst interessant beginnt, den Opfern fehlt je ein Finger und das Herz wurde entfernt, wird zu einer simplen Geschichte und zu einem unspektakulären Motiv. Von wo der Mörder medizinische Fachkenntnisse hatte, wird übrigens nie erwähnt. Interessant ist, dass auf Letterboxd die Mehrheit der schlechten Reviews von Asiaten stammt!
Fazit: Ein Film ohne Hand und Fuss!
Infos:
O: Cha wu ci xin
Taiwan 2022
R: Ying-Ting Tseng
D: Ethan Juan, Chen Wei-min, Janine Chang
Laufzeit der Kinofassung: Ca. 128 Min.
Gesehen am: NIFFF 2023
Fassungen: Am NIFFF 2023 gesehen im O-Ton mit englischen Subs. Eine DVD/Blu-Ray/UHD ist noch nicht angekündigt (Stand: Juli 2023).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen