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Samstag, 5. August 2017

The Silence of the Tomb Review


The Silence of the Tomb

Story:

Einsame Insel, Wochenend-Party für mehrere Gäste, welche vor allem aus der Filmbranche stammen. Plötzlich wird der kleine Sohn entführt – eine Notiz wird hinterlassen. Danach beginnt ein Unbekannter, die Gäste, einen nach dem anderen, zu töten…

Meine Meinung:

Eher unbekannter Krimi von Jess Franco (Daughter of Dracula, Night Has a Thousand Desires, 99 Women) zu seiner Zeit, in welcher er in Spanien Filme gedreht hat.

Im Vergleich zu späteren Werken geben sich diese Filme noch zahm, was auch der spanischen Filmzensur geschuldet ist. Der Film nimmt sich Zeit was die Geschichte angeht und präsentiert die Figuren ausführlich. Dies führt hier und da auch für Längen, so dass der Film sicher nicht zu den besten Filmen des Vielfilmers zu zählen ist.

Doch trotz dieser Längen und der 08/15 Geschichte fand ich am Film und einzelnen Szenen gefallen. Der Film ist vor allem sehr stimmungsvoll in Szene gesetzt. Dazu kommt, dass der Film technisch versiert gedreht wurde. Die Darsteller agieren alle sehr glaubhaft und gut – kein übertriebenes Overacting und/oder unfreiwillige Komik, welche durch einzelne Figuren ausgelöst werden. Vor allem Lead Montserrat Prous macht ihre Sache sehr gut (und sieht auch ziemlich gut aus), frühe «Scream Queen» und Powerfrau die sich zu wehren weiss.

Die Story und das Motiv um den Täter werden gegen Ende doch auch spannend – da optisch schön und atmosphärisch gefilmt, auch viele Szenen mit Licht, Schatten und Dunkelheit (z.B. Treppenhaus, Licht, Schrottflinte – knistert richtig vor Spannung). Der Drehort, eine einsame Insel, passt auch gut zur Story. 08/15 hin oder her.

Nackt- und Blutszenen darf man nicht erwarten, vor allem ersteres sucht man im Film vergebens. Trotzdem: wer gerne Krimis schaut (wer ist der Täter?) wird mit diesem Franco Film solide unterhalten. Und mir als grosser Jess Franco Fan hat der Film, nach einem schwachen Start mit hier und da Längen, dann am Ende doch ganz gut gefallen.

Infos:

O: Un Silencio de Tumba

Spanien 1976 (1972 gedreht, erst 1976 aufgeführt)

R: Jess Franco

D: Alberto Dalbés, Montserrat Prous, Mario Álex, Glenda Allen, Kali Hansa, Gene Harris

Laufzeit der US Blu Ray: Ca. 85 Min.

Gesehen am: 16.07.17

Fassungen: Mir lag die US Blu Ray vor = Jess Franco’s Forgotten Films Collector’s Edition Vol. 1. Zum Film = erstklassige Bildqualität, spanischer O-Ton, englische Subs, Uncut, Booklet plus exklusive Extras. Der zweite Film in der Edition: The Sinister Eyes of Dr. Orloff. Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: Juli 2017). Zu Fassungen: es existieren von Montserrat Prous Nacktbilder, welche nicht im Film sind. Laut dem Autor Stephen Thrower, der für die Jess Franco «Bibel» Murderous Passions The Delirious Cinema Of Jesus Franco verantwortlich ist (Volume One), können dies einfach Aufnahmen sein welches es a) nicht in den Film schafften, b) der spanischen Filmzensur zum Opfer fielen oder c) alternativ für Exportversionen gedreht wurden (welche bisher nicht gefunden wurden). Die US Blu Ray wurde in 4K von einem 35mm Print restauriert und entspricht der spanischen Originalversion.

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