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Montag, 10. Juni 2019

Who Can Kill a Child? Review

Who Can Kill a Child?

Story:

Zwei Englische Touristen (Lewis Fiander, Prunella Ransome), sie schwanger, machen Urlaub an der spanischen Küste. Da alle Hotels ausgebucht sind, suchen sie die Insel Almanzora heim – dort erwartet sie jedoch ein tödliches Geheimnis…

Meine Meinung:

Zu Ehren des mir ansonsten komplett unbekannten spanischen Regisseurs Narciso Ibáñez Serrador, der am 7. Juni 2019 aufgrund eines Harnwegsinfekts verstarb, kam es zur Neusichtung seines kontroversen Filmes Who Can Kill a Child?, einer von wenigen Filmen, die scheinbar auch ausserhalb Spaniens veröffentlicht wurden (USA, Deutschland, England…).

Die letzte Sichtung ist lange her – 2007 – und ich wusste bei Leibe nicht mehr alles. Der Film hat mir aber auch heute noch ausserordentlich gut gefallen. Starker Genre-Film. Der Film beginnt kontrovers mit echten Aufnahmen aus der Geschichte, in denen vor allem auf das Leid von Kindern eingegangen wird (Afrika, KZ, Kriege). Diese Szenen sind schon ein Schlag in die Magengrube und etwas, was man eigentlich nicht gerne sieht und lieber ausblendet.

Danach beginnt die eigentliche Story mit dem Touristenpaar, welches nach einem Hotel sucht. Der Film bietet nicht viel Action. Es handelt sich um einen ruhigen Film, der sich quälerisch langsam aufbaut und entwickelt. Dabei ist die latent bedrohliche Stimmung schon im Voraus zu spüren – so was mag ich (z.B. wie in den Filmen Wir oder Ravenous – Friss oder stirb) einfach. Das ist eine grosse filmische Kunst, wenn Filme durch harmlose Szenen eine bedrohliche Vorahnung kreieren.

Das exotische Setting tut dem Film gut. Der Film ist sehr atmosphärisch und die Hitze strömt fast aus dem Fernseher. Die Figuren spielen sehr gut und der Film wartet mit einer kontroversen Fragestellung auf: Wer könnte ein Kind töten? Was muss passieren, bis man diese Schwelle niederreisst? Übt man Gewalt an Kindern aus, wenn es um das eigene Leben (oder dieses der Partnerin) geht? Ob dies hier angewandt wird oder nicht – dazu müsste ihr euch selbst überfinden, den spannenden Film anzusehen.

Ich kann nur eines sagen: das Ende ist ultrafies und bitter (und deshalb genau nach meinem Geschmack)!

Fazit: Klare Empfehlung von meiner Seite her! Erhielt 2012 ein gutes Remake (Come Out and Play - Kinder des Todes).

PS: In der deutschen Sprachfassung wurde der Inhalt bewusst verändert à la The Hills Have Eyes (also falsche Motive etc. eingestreut, die das Phänomen erklären sollten).

Infos:

Spanien 1976

R: Narciso Ibáñez Serrador

D: Lewis Fiander, Prunella Ransome, Antonio Iranzo, Miguel Narros, María Luisa Arias, Marisa Porcel

Laufzeit der US-DVD: 111:50 Min.

Gesehen am: Okt. 2007 / Review überarbeitet am: 09.06.19

Fassungen: Mir lag die US-DVD von Dark Sky Films vor = Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität, Englisch (wird auch Spanisch und Deutsch gesprochen mit englischen Subs) / Spanisch (mit englischen Subs) und exklusiven Extras. Gibt es inzwischen auch Uncut in Deutschland von Bildstörung.

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