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Donnerstag, 26. September 2019

Hellywood Review


Und drei Bilder aus dem Film (während dem Schauen mit dem Handy geknipst): 



Hellywood

Story:

2060: Aliens wollen die Erde übernehmen und tarnen sich als Musiker und Tänzer in Hollywood. Das Ziel: Menschen entführen und in Pflanzen verwandeln. Doch Super-Agent Bifunovich (Tomoko Saito) und seine drei Gehilfinnen (u.a. Mio Hani) versuchen, die Aliens aufzuhalten…

Meine Meinung:

Von Regisseur Takafumi Nagamine, der den kultigen Independent-Film Diva in the Netherworld mit viel Liebe auf die Leinwand zauberte, kam zwei Jahre später ein erneuter Kracher, der an Surrealität und völlig verrückten Einfällen inklusive vielen charmanten Effekten und mit viel Liebe für Details, zu überzeugen vermochte: Hellywood!

Hellywood sieht, dank grösserem Budget und besserer Technik (nun auf 35mm gedreht), aufwändiger aus. Dazu gibt es auch mehr Effekte und eine bessere Bildqualität. Der Inhalt ist ähnlich verrückt und fantasievoll wie in Diva in the Netherworld. Die Story ist hier noch dünner – der Style over Substance Faktor kommt voll zum Tragen.

Die Story sollte man vernachlässigen und sich einfach am bunten Treiben, was einem vorgesetzt wird, erfreuen und sich kurzweilig und abgedreht unterhalten lassen. Kino, wie es nur aus Japan kommen kann. Zum Teil ist es kaum in Worte zu fassen, was man da zu sehen bekommt. Der Film bietet sehr abwechslungsreiche und originelle Settings (eines könnte direkt aus der Feder von Salvador Dalí stammen).

Der Film ist nur zum Teil ein Musical. Mehr echter Spielfilm mit hier und da Tanz- und Gesangseinlagen, die groovig und sehenswert in Szene gesetzt wurden. Die mir unbekannten Darsteller, die alle sichtlich Spass am Film hatten, machen ihre Sache gut. So auch Regisseur Takafumi Nagamine, dem man extrem viel Fantasie nachsagen kann (was ich sehr mag), war mit Herz dabei (am Ende gibt’s die Einstellung «directed by Takafumi Nagamine with Love»). Schade, dass er nicht mehr Filme wie Diva in the Netherworld und/oder Hellywood drehte.

Die Effekte sind sehr charmant. Es gibt z.T. auch wieder Stop-Motion Arbeiten zu sehen. Daneben noch eine Autopsie mit hängenden Därmen an der Decke, ein Gehirn, eine eklige Szene à la Die 120 Tage von Sodom, eine weitere eklige Szene (WC «reinigen»), einem cool getricksten Alien im Weltraum, kämpfende Samurai-Einlagen auf der Bühne und sogar eine Hommage an Frankenstein gibt es zu sehen (eine der Figuren wird in der Szene auch Frankenstein genannt).

Fazit: Für Fans des japanischen Kinos und insbesondere Fans von Regisseur Takafumi Nagamine und Diva in the Netherworld zu empfehlen! Muss man gesehen haben, um es zu glauben!

Infos:

O: Heriuddo

Japan 1982

R: Takafumi Nagamine

D: Kumi Aochi, Kenji Endo, Mio Hani, Tomoko Saito

Laufzeit der jap. VHS: Ca. 85 Min.

Gesehen am: 26.07.19

Fassungen: Mir lag das jap. VHS von Daiei Video vor = Uncut, in Japanisch, keine Subs, gute Bildqualität. Gäb es inzwischen in Japan sogar auf DVD. Ausserhalb Japans wurde der Film nie veröffentlicht (Stand: Juli 2019).

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