Das wirkliche Leben

Das wirkliche Leben

Story:

Zitat Inhalt des Buches:

« Eine Reihenhaussiedlung, wie es viele gibt. Am Waldrand wohnt eine vierköpfige Familie, im schönsten und hellsten Haus. Ein Stück heile Welt, könnte man meinen. Wären da nicht die Leidenschaften des Vaters: Neben TV und Whisky liebt er den Rauch der Jagd. Da er für eine Gorsswildsafari aber selten Geld hat, befriedigt er seine Gier nach Macht meistens in den eigenen vier Wänden. In einer solchen Atmosphäre aufzuwachsen ist nicht leicht. Darum tut das Mädchen alles, damit sich ihr kleiner Bruder zumindest sein Lachen bewahrt.» … «Bis eines Tages vor ihren Augen eine Tragödie passiert…»

Meine Meinung:

Durch ein Forum auf das Buch aufmerksam geworden. Der Roman hat mir gefallen. Das wirkliche Leben ist ein Mix aus Psychothriller, Drama, Sozialkritik, Coming of Age, bisschen Survival Story, bisschen Märchen/Fantasie und ein minimer Schuss Science-Fiction. Wenn man bedenkt, dass Das wirkliche Leben das Debüt der Belgierin Adeline Dieudonné, ist dies beachtlich.

Vor allem in Frankreich soll der Roman ein grosser Hit geworden sein. Ansonsten arbeitete Adeline Dieudonné als Schauspielerin und in der Theaterszene. Das wirkliche Leben hat mir gut gefallen. Ich verschlang das Buch schnell. Die Anzahl Seiten ist kurz, ausserdem ist es so, dass die Seiten nicht von oben bis unten voll getextet sind. Hätte man dies so gemacht, wäre die Anzahl Seiten deutlich kürzer ausgefallen. 

Die Story fand ich unterhaltsam, dramatisch und spannend. Mann muss sich aber auf Coming of Age Geschichten einlassen können, sonst könnte dem Leser der Inhalt nicht zusagen. Es gib hier und da auch schwarzen Humor, knisternde Spannung und auch Gefühl und Emotion, vor allem im Finale.

Der Schreibstil ist gut und packend. Das Ende lässt eigentlich noch Fragen offen bzw. man kann hineininterpretieren. Das fand ich gut. Das Ende gefiel mir allgemein gut und ich bin froh, schlug Adeline Dieudonné diesen Weg ein. Ein anderes Ende hätte den Leser gestört und vor den Kopf gestossen, zumal die Sympathien zuvor klar verteilt wurden (kritisch betrachtet könnte man aus der Sicht des Mannes aber auch bemängeln, dass es sich um stereotype Rollen und Geschlechterverteilung handelt und dass die Autorin sexistisch und diskriminierend ist, wobei die Autorin in der Hinsicht viel Lob bekommt…). Wobei, ich springe da nicht auf den aktuellen "Gutmenschen" und "politisch korrekten blablabla Zug" auf. Mich haben diese Klischees im Roman nicht wirklich gestört...

Fazit: War sehr kurzweilig und packend! Starkes Debüt, welches lesenswert ist, sofern sich der Zuschauer auf Coming of Age Inhalte einlassen kann.

Infos:

Anzahl Seiten: 239

Sprache: Deutsch

In Deutschland erschienen: Ja

Autor: Adeline Dieudonné

Verlag: dtv

Roman/Sachbuch: Roman

Erschienen: 2020

Art: Gebundenes Buch