Cobweb
Story:
Korea in den 70ern:
Regisseur Kim (Song Kang-ho) will seinen Film Cobweb, den er bereits fertig gestellt hat, überarbeiten. Er pocht auf Nachdrehs und hat das Drehbuch bereits stark umgeschrieben. Die Inhaberin reist nach Japan und der Film fällt bei der Zensurstelle durch. Trotzdem lässt Kim die Stars anreisen und beginnt die neuen Szenen zu drehen. Dazu kommt, dass die Zensurbehörde einen Agenten ins Filmstudio schickt…
Meine Meinung:
Cobweb ist der neue Film von Jee-woon Kim (I Saw the Devil, A Bittersweet Life) und eine Liebeserklärung ans Filmemachen. Der Film, der an Cannes gut angekommen ist, ist ein Mix aus Film-in-Film Motiven, Arthouse, Genremix und vor allem chaotische Komödie. Letzteres Genre dominiert. Der Film, der mir etwas zu lang schien, ist technisch und schauspielerisch top. Wer das Kino aus Südkorea und von Jee-woon Kim mag, wird mit Cobweb einen Spitzenfilm vorfinden.
Mir persönlich gefällt halt das Genre weniger: ich musste deutlich weniger lachen als das restliche Publikum. Die Mehrheit der Jokes fand ich nicht wirklich witzig. Wohin die Reise geht, weiss der Zuschauer nicht. Regisseur Kim will seinen Film neu drehen und sieht sich vielen Herausforderungen konfrontiert: die Chefin ist dagegen, bei der Zensurstelle fällt der Film durch, die Zensurbehörde schickt Agenten, die Darsteller haben nur einen Tag Zeit aber Kim braucht sie für zwei Tage, Krankheit, Schwangerschaft, Affären, Eifersucht…
Das ist, wie man es aus südkoreanischen, neuen Filmen kennt, laut, wild, chaotisch und aufwändig in Szene gesetzt. Abstriche gibt es in einzelnen Szenen, in denen Feuer billig mit CGI animiert wurde! Sehr schade! Die Film-in-Film-Sequenzen hingegen sind klasse. Das Ende war toll und für mich eigentlich nicht Mal überraschend. Warum? Das Detail wird im Film ja erwähnt, da war klar, dass in der Richtung noch was kommen muss. Dann passt es ja auch zum Titel des Filmes (Spinnennetz). Der Cast war auch sehenswert: Song Kang-ho (Memories of Murder), Jang Young-nam (Project Wolf Hunting), Kim Dong-young (City of Violence), Jeong In-gi (The Chaser) oder Jung Woo-sung (Asura: The City of Madness). Und auch jene, die ich vergessen habe!
Fazit: Qualitativ hochstehendes Kino! Wer südkoreanischen Komödien mag, wird den Film lieben!
Infos:
O: Geomijip
Südkorea 2023
R: Jee-woon Kim
D: Song Kang-ho, Lim Soo-jung, Oh Jung-se
Laufzeit der Kinofassung: Ca. 135 Min.
Gesehen am: NIFFF 2023
Fassungen: Am NIFFF 2023 gesehen im O-Ton. Eine DVD/Blu-Ray/UHD ist noch nicht angekündigt (Stand: Juli 2023).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen