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Samstag, 21. April 2018

Auge um Auge Review

Auge um Auge

Story:

Gangster entführen den Sohn eines reichen Geschäftsmannes (James Mason). Zufällig gerät der Sohn von Mario (Luc Merenda), einem einfachen Mechaniker, zwischen die Fronten und wird ebenfalls entführt. Die Polizei ermittelt, doch der Geschäftsmann sträubt sich, die geforderte Summe zu zahlen. Die Gangster erhöhen den Druck und töten Marios Sohn. Dieser schwört daraufhin Rache…

Meine Meinung:

Auge um Auge, ein ital. Gangster/Polizeistreifen, hat mir gut gefallen und kann ich Fans des Genres wärmstens empfehlen. Fernando Di Leos Können und Erfahrungen, er ist kein unbekannter im Genre, sieht man im ganzen Film an. Von ihm stammen auch Filme wie Toy, Killer Vs. Killers, Shoot First, Die Later, Der Teufel führt Regie oder Milano Kaliber 9. Darunter sind einige starke Filme, die es zu empfehlen gilt.

Luc Merenda, ein Franzose, war im Poliziottesco Genre nebst Stars wie Tomas Milian, Franco Nero, John Saxon, Mario Adorf oder Maurizio Merli ein gefragter Mann. Doch nicht alle Hintergrundinfos, welche man über Merenda findet, stimmen auch. Wiki gibt z.B. an, dass Merenda nie in Rollen mit Selbstjustiz aufgetreten sei – was in der Rolle in Auge um Auge schon wiederlegt wird.

Das ehemalige Modell macht seine Sache sehr gut, sowohl in den ruhigen Momenten (1. Filmhälfte, z.B. als er seinen toten Sohn identifizieren muss, die ganzen Gespräche mit dem Inspektor) als auch in den Actionszenen (2. Filmhälfte = Selbstjustiz à la Charles Bronson). Von den Bösewichten gefällt vor allem der Mittelsmann, der auch den Film-Sohn von Luc Merenda getötet hat. Die obersten Bosse bleiben blass und kommen erst während der Hinrichtungsszene vor (die Szene ist sehr cool, aber auch etwas naiv von den Bossen, dass Merenda gar nicht durchsucht wird).

James Mason als harter Geschäftsmann, der um das Leben der Kinder pokert und teilweise verliert, macht seine Sache auch sehr gut. Schade ist, dass seine Person, nachdem Luc Merenda seinen Rachefeldzug startet, einfach so von der Bildfläche verschwindet und keine Erwähnung mehr findet.

Der wild um sich gestikulierende Inspektor, der mit vielen emotionellen Szenen und politischen Themen aufwartet (die ganzen Gespräche mit Luc Merenda), fand ich gelungen und sympathisch. Genau aus dem Grund hat mir die sehr ruhige erste Hälfte, welche vor allem vom Schauspiel, der Zeichnung der Figuren und von Emotionen her geprägt sind, sehr gut gefallen bzw. genau so gut gefallen wie die actionreiche 2. Hälfte (Shoot-Outs, paar Motorrad-Stunts, Verfolgungsjagd durch enge Gassen). Zu den gefühlsvollen Momenten stösst der grandiose Soundtrack von Luis Bacalov positiv dazu, der letztes Jahr leider verstorben ist.

Fazit: Jedem Poliziottesco Fan ans Herz zu legen!

Infos:

O: La Città sconvolta: caccia spietata ai rapitori

Italien 1975

R: Fernando Di Leo

D: Luc Merenda, James Mason, Irina Maleeva, Marino Masé, Daniele Dublino

Laufzeit der deutschen DVD: Ca. 95 Min.

Gesehen am: 30.01.18

Fassungen: Mir liegen zwei Fassungen vor: die deutsche DVD von NEW, die es wegen der deutschen Sprachfassung, meist qualitativ exzellent und die Filme gar aufwertend, zu bevorzugen gilt (Englisch/Ital. und deutsche Subs wären auch an Bord). Uncut ist die Scheibe auch, die Bildqualität ist sehr gut, aber «nur» auf DVD Standard. Zudem liegt mir die US-Blu Ray von Raro Video vor = Fernando Di Leo Crime Collection 2, gekauft wegen dem dort enthaltenen Film Shoot First, Die Later.

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