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Montag, 25. Februar 2019

Blood Lust Review

Blood Lust

Story:

Ein psychisch kranker und traumatisierter junger Mann (Werner Pochath) schändet auf Friedhöfen und Gruften mehrere Leichen. Niemand weiss, dass er «Mosquito» ist, der die Taten verübt. Seine Passion: das Blut seiner Opfer. Sein Ziel: seine naive, verträumte Nachbarin (Birgit Zamulo) – doch als diese in den Tod stürzt nehmen seine Triebe stark zu, so dass seine Aktionen immer riskanter werden…

Meine Meinung:

Mosquito – Der Schänder ist sehenswerte Exploitation aus der Schweiz bzw. Deutschland. Die Schweiz gilt als Herstellungsland, da der Film durch die Schweizer Firma Monarex (mit Sitz in München) produziert wurde. Aber ansonsten hat der Film mit der Schweiz nichts gemein – weder Regisseur (Marijan David Vajda), noch die Produzenten (z.T. Amerikaner) und auch nicht die Darsteller stammen aus der Schweiz (sondern Deutschland und Österreich).

Auch der Inhalt, der sich an einer deutschen Mordserie orientiert, dem Kuno Hofmann Fall («Der Vampir von Nürnberg»), hat nichts mit der Schweiz zu tun. Wenn man sich über Kuno Hofmann informiert, so muss man den Filmemacher eingestehen, gute Arbeit geleistet zu haben. Mosquito – Der Schänder, der in den USA als Blood Lust vermarktet wurde, geht sowohl als Exploitation wie auch als True Crime Streifen durch (à la Henry – Portrait of a Serial Killer) sowie als Fairytale für Erwachsene durch inklusive psychedelische, hypnotische Szenen.

Für letzteres sorgen Traumvisionen, lesbische Sexszenen, der hörenswerte Soundtrack und Birgit Zamulo als naive und verträumte Nachbarin und Tänzerin. Die Szenen aus der Kindheit des Killers könnten jedem Giallo entsprungen sein. Man hat sich wirklich gut am Markt orientiert, der damals vorherrschte, um erfolgreich zu sein.

Nebst einigen morbiden Szenen mit Leichen und deren Schändung, gefällt die schonungslose Darbietung vor allem dank dem Deutschen Werner Pochath – der die Rolle mit Bravour meistert. Er spielte in einigen Genre-Werken der 70er mit und war u.a. auch im deutschen Film zu sehen (in der gelungenen Serie Der Alte spielte er hier und da Gangster-Rollen) und Rollen als Bösewichte liegen ihm, so auch hier: er spielt das Monster, das selbst ein Opfer seiner Vergangenheit und seinem kindlichen Missbrauch war, überzeugend und dramatisch. Auch der restliche Cast ist gut – allen voran Birgit Zamulo, dessen Filmmutter und/oder Werner Pochaths Arbeitskollegen.

Amüsant und stark ist auch die deutsche Sprachfassung – laut Booklet der US-Blu Ray wurde der Film in Englisch gedreht d.h. also, dass Deutsch gar nicht der O-Ton wäre. Aber wie so oft in dieser Zeit (z.B. dem Italo Kino) ist die deutsche Synchronisation äusserst gut und sorgt in einigen Dialogen für Schmunzeln (vor allem wenn die Prostituierten oder Arbeitskollegen über Werner Pochath herziehen).

Fazit: Wer schmuddeliges «Bahnhiofskino» und Exploitation der 70er Jahre mag, sollte sich diesen obskuren Film aus der Schweiz nicht entgehen lassen!

Infos:

O: Mosquito - Der Schänder

Schweiz 1977

R: Marijan David Vajda

D: Werner Pochath, Gerhard Ruhnke, Ellen Umlauf, Birgit Zamulo

Laufzeit der US-Blu Ray: Ca. 92 Min.

Gesehen am: Mai 2014 / Review überarbeitet am: 02.01.19

Fassungen: Mondo Macabro hat dem Film Ende 2018 ein Blu Ray Debüt spendiert, welches die ultimative Fassung zum Film darstellt. Uncut Fassung, neues Master / Restoration (Deutsch/Englisch, Subs = Englisch), exklusive Extras (Interviews mit Schauspielerin in Deutsch mit englischen Subs u.a.), Lobby Cards als Gimmick, Region All Disc. In Deutschland bisher nur Uncut auf DVD zu haben, aber nicht auf Blu-Ray (Stand: Jan. 2019). Als Sammelstück liegt mir noch das jap. VHS von Tokuma Communications Company vor.

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