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Mittwoch, 20. Juni 2018

Fatal Recall Review

Fatal Recall

Story:

Lin Wu (Alex Man) sitzt eine Gefängnisstrafe wegen einem Mord ab. Nach seiner Entlassung will Lin Wu vom Triaden Leben nichts mehr wissen. Sein Leben hat sich verändert: seine Frau hat einen neuen Mann, mit diesem ein Kind. Sein eigenes Kind weiss von seiner Existenz nichts. Er beginnt einen Job in einer Fabrik und verliebt sich. Doch die Vergangenheit holt ihn ein, als er sich mit Triaden anlegt, um seine Kollegen auf der Arbeit zu verteidigen…

Meine Meinung:

Fatal Recall ist mehr Drama als Action- und/oder Heroic Bloodshed Streifen. Ich dachte eher an Letzteres und ging daher mit falschen Erwartungen an den Film und wurde ein bisschen enttäuscht.

Die Story ist im Genre absolut nicht neu. Da wenig Action machen sich Längen breit. In der ersten Filmhälfte gibt es 2-3 Prügelszenen, im Finale werden dann auch die Schusswaffen ausgepackt, wobei das Finale an sich überraschend (und ohne Action, die letzten Szenen) endet.

Dem Low-Budget Film aus Taiwan von Regisseur Ulysses Au-Yeung Jun muss man zu gute halten, dass der Film versucht, weniger oberflächlich als andere Werke seiner Art sein zu wollen. Soll heissen: es wird mehr Wert auf Story, Dramaturgie und die Figurenzeichnungen- und Entwicklungen gelegt. Teilweise wirkt der Film, der übrigens auf Humor verzichtet (was sich positiv auswirkt), sehr stimmig und schön gefilmt. Low-Budget hin oder her. Die Figurenzeichnung, zumindest die neue Liebe von Alex Man, ist gut gelungen und das Finale war spannend.

Dies kompensiert Längen, einige filmische Klischees den Inhalt betreffend und die Tatsache, dass Alex Man schon oft ähnliche Rollen gespielt hat. Alex Man, der seine Karriere auch bei den Shaw Brothers startete (Misfire), gefiel mir hier jedoch gut – obwohl er mir ansonsten oft wenig sympathisch ist. Gutes Schauspiel von ihm.

Regisseur Ulysses Au-Yeung Jun, der auch einen Mini-Ausflug zu den Shaw Brothers wagte (führte zusammen mit Chang Cheh Regie in Police Force), kann abgesehen davon auf eine starke Filmkarriere zurückblicken mit vielen unbekannten Perlen und ich denke, da gäbe es noch einiges zu entdecken (gerade in Sachen Taiwan Filme, die nahezu unveröffentlicht sind) – daher verwundert es nicht, dass seine Erfahrung in Fatal Recall positiv zum tragen kommt.

Werke welche der Fan Ulysses Au-Yeung Jun zu verdanken hat: Shaolin Drunken Monk mit Gordon Liu, The Nude Body Case in Tokyo aka Woman Revenger (an einem der vergangenen Retros am NIFFF gesehen), Gangland Odyssey (weiteres Drama mit Alex Man) oder King of the Children (Lam Siu-Lau Fantasy) – nur einige von vielen unbekannten taiwanesischen Streifen.

Fazit: Fatal Recall ist ein solides Drama, welche man sich gut ansehen kann. Man muss einfach aufpassen und darf keine falschen Erwartungen an den Film hegen, welche z.B. durch das Cover (Alex Man mit Maschinenpistole und mit Blut besudelt) des Filmes geweckt werden – sonst könnte man enttäuscht werden.

Infos:

O: Da Ge Da Xu Ji

Taiwan 1991

R: Ulysses Au-Yeung Jun

D: Alex Man, Tien Niu, Chan Chung-Yung, Yeung Hing-Wong, Wong Mei-Suet, Lam Sau Ling, Lee Suk-Ching

Laufzeit der HK VCD: Ca. 87 Min.

Gesehen am: 02.04.18

Fassungen: Es gibt keine deutsche Fassung und mir ist keine DVD-Version bekannt (Stand: April 2018). Mir lag die HK VCD von Ocean Shores vor = Uncut, solide Bild- und Tonqualität, O-Ton und englische Subs vorhanden. Es gibt mind. noch ein US-DVD von Pan-Asia Video (Tai Seng und Co.).

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