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Sonntag, 15. Dezember 2019

The Forest of Love Review

The Forest of Love

Story:

Drei männliche und zwei weibliche Teens haben grosses vor: die Jungfräulichkeit verlieren (gilt für Shin, gespielt von Shinnosuke Mitsushima) und daneben vor allem bekannte und gefeierte Regisseure werden. Sie machen sich auf, einen eigenen Indie-Film zu drehen, in dem sie reale Ereignisse in den Film einfliessen lassen – z.B. die Tatsache, dass Mitsuko (Eri Kamataki) von Betrüger Joe Murata (Kippei Shîna), der alles und jeden um seine Finger wickeln kann, umgarnt wird, bis hin zu einer realen Mordserie die in der Gegend Einzug hält. Und der Killer läuft noch frei rum…

Meine Meinung:

Seit Tag (2015) habe ich keinen Film mehr von Sion Sono (Suicide Club) gesehen. Das heisst nicht, dass er eine Pause einlegte, ganz im Gegenteil: da kamen Filme wie The Virgin Psychics (Komödie), Antiporno (steht noch auf Wunschliste) oder Tokyo Vampire Hotel (Film zu einer Serie) und einiges mehr. Tag gefiel mir nur bedingt. Ein Umstand, der für ein Interessenabstieg in Sachen Sion Sono führte (plus, dass mir andere Filme/Genre wichtiger sind).

Dank Gratismonat bei Netflix kam ich nun in den Genuss von The Forest of Love – Sion Sonos neustem Streich, einer eigenen Netflix-Produktion und diese hat mir besser gefallen als Tag. Der Film ist ein kompakter, radikaler und nicht leicht hinnehmbarer Quatsch à la Sion Sono.

Der Film, der definitiv nicht dem Mainstream Fan zusagen wird, bietet teilweise auch Film-in-Film Inhalte à la Cannibal Holocaust, Mann beisst Hund, CAT. III True Crime Streifen (was Zerstückelungen und das Entsorgen von Leichen angehen) und Sion Sonos früherem Film Why Don't You Play in Hell?. Zumindest fühlte ich mich zeitweise an diese Filme erinnert.

Technisch ist der Film stark gemacht. Schöne Bilder, spannende Story, wo man nie weiss, wo diese hinführt (und auf wahren Ereignissen beruht, mehr davon wird am Ende auf Texttafeln kommuniziert) und praktisch immer wunderschöne Musik, die zu jeder Szene perfekt passt. Natürlich dürften japanische Fetisch- und Genre-Inhalte nicht fehlen (Lesben, Suizide, Ritzen, Schulmädchen) – aber damit muss man in dieser Art Film rechnen.

Die mir unbekannten Darsteller haben ihren Job, mit viel Overacting, gut gemacht. Glaubhaft, vielfältig und spürbar wandelbar. Nach dem Mittelteil hat der Film meiner Meinung nach paar Längen und Hänger mit nervenden und ermüdenden Szenen (als die Eltern von Mitsuko um den Finger gewickelt und in den «Film» integriert werden plus die immer wiederkehrenden Stromstösse Szenen). Bei einer Laufzeit von über zwei Stunden war das ärgerlich - aber ein spannendes, mir gefallendes und mit Überraschungen aufwartendes (plus viel schwarzer Humor) Finale haben dieses Manko wieder ausgebügelt!

Fazit: Jedem Sion Sono Fan zu empfehlen! Schade, dass es davon wahrscheinlich nie eine DVD/Blu-Ray geben wird, da Netflix Film:-(

Infos:

O: Ai naki mori de sakebe

Japan 2019

R: Sion Sono

D: Shinnosuke Mitsushima, Eri Kamataki, Kippei Shîna

Laufzeit der Online-Fassung: Ca. 150 Min.

Gesehen am: 25.10.19

Fassungen: Netflix Film d.h. gibt es nur auf Netflix zu sehen. Gesehen im O-Ton mit deutschen Subs. Uncut. Es gibt keine DVD/Blu-Ray (Stand: Okt. 2019).

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