Boxer Rebellion
Story:
China 1900. Ausländische Kräfte wollen ins Land eindringen, Geschäfte machen, das Land plündern, dieses übernehmen. Unter anderem Japaner und Deutsche (u.a. Richard Harrison). Es kommt zu einem Boxer-Aufstand, bei welchem patriotische Kämpfer (Alexander Fu Sheng, Chi Kuan-Chun, Leung Kar-Yan) den Feind bis aufs Blut bekämpfen…
Meine Meinung:
Epos für die Shaw Brothers von Chang Cheh (Vengeance!, All Men Are Brothers) mit geschichtlichem Hintergrund. Chang Cheh erzählt die Geschichte des Boxer-Aufstandes und der ausländischen Eindringlinge (Japanische & Deutsche Streitkräfte), die China übernehmen wollen – doch haben sie nicht mit dem ungebrochenen Wiederstand der chinesischen Helden und Rebellen gerechnet.
Chang Cheh, der jedoch nichts auf geschichtliche Authentizität gibt (Quelle: Alexander Fu Sheng: Biography of the Chinatown Kid), hat mit Boxer Rebellion ein kleines Epos geschaffen: es wurden bei Requisiten, Kostümen, Bauten, Settings, (ausländischen) Statisten keine Mühen und Kosten gescheut, um den Film aufwändig und sehenswert in Szene zu setzen.
Aus Marco Polo kehrt Richard Harrison als General Waldersee zu den Shaw Brothers zurück und es wird im Film sogar mehrfach Deutsch gesprochen. Die Story ist, wen wundert es, sehr patriotisch und bietet eine stolze Laufzeit von über zwei Stunden. Ich empfand die erste Filmhälfte, besonders die ersen 70 Minuten, als relativ lahm und unspektakulär.
Ein Umstand, dass Boxer Rebellion im Vergleich zu den anderen Shaw Brothers Werken, welche ich in den letzten Wochen sah, der bis dato schlechteste Shaw Brothers Film ist. Die ganzen Massenszenen waren unübersichtlich, die Kampfchoreographie litt darunter (Action von Liu Chia-Liang) und die Stürmung zu Beginn mit vielen blutigen Shoot-Outs war ermüdend.
Doch danach wird es besser und besser, weil sich die Handlung von Massen-Kampfszenen mehr und mehr entfernt und einzelne Helden aufgesplittet gegen kleinere Grüppchen von Gegnern kämpfen = es wird besser, die Kampfszenen und Choreographie werden ansehnlicher, die Qualität steigt. Daher ist Boxer Rebellion am Ende nach wie vor eine gute und sehenswerte Produktion, die auch auf bekannte Namen setzte:
als Rebellen sind zu sehen: Alexander Fu Sheng (seine Jenny ist auch wieder mit an Bord), Chi Kuan-Chun (Disciples of Shaolin) und Leung Kar-Yan (The Odd Couple). Als Art Sekten-Guru, der seine "Lemminge" für seine Sache in den Tod schickt, um sich später bereichern zu können, ist Johnny Wang Lung-Wei (My Young Auntie) zu sehen – einmal mehr als eine Art «Bösewicht». Er bekommt nur eine Kampfszene im Finale spendiert.
Fazit: Für meinen Geschmack aufgrund der ersten Filmhälfte kein Kracher, aber gut = meckern auf hohem Niveau…
Infos:
O: Pa Kuo Lien Chun
HK 1976
R: Chang Cheh
D: Alexander Fu Sheng, Chi Kuan-Chun, Leung Kar-Yan, Johnny Wang Lung-Wei, Richard Harrison, Jenny Tseng
Laufzeit der HK-DVD: 136:53 Min.
Gesehen am: Feb. 2008 / Review überarbeitet am: 21.05.20
Fassungen: Mir lag die HK-DVD von IVL vor = Leicht zensiert (Schnitte fallen nicht auf, weltweit scheint es keine Uncut Ausgaben zu geben), sehr gute Bild- und Tonqualität, O-Ton, englische Subs vorhanden. Es wird auch mehrfach im Film Deutsch gesprochen. Dank Koch Media in Deutschland auch in der fast unzensierten Celestial Fassung zu haben (DVD oder Blu-Ray).
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