Aftermath
Story:
Ein Pathologe (Pep Tosar) geht, nachdem sein Kollege (Jordi Tarrida) die Arbeitsstelle verlassen hat und vor ihm die Leiche einer jungen Frau liegt, unüblichen Beschäftigungen nach…
Meine Meinung:
Aftermath ist ein sonderbarer Kurzfilm des Spaniers Nacho Cerdà, der mehrere kunstvolle Kurzfilme realisierte. Nur selten sah man einen Spielfilm von ihm (z.B. später mit The Abandoned). Aftermath wurde dank des krassen aber gleichzeitig auch aufgrund seiner kunstvollen Inszenierung vor allem bei Horror-Filmfans weltbekannt bekannt.
Immerhin geht es nebst dem Thema Autopsie auch um das Thema Nekrophilie. Beides in Kombination – ein wüster und zugleich unschöner Mix/Inhalt. Menschen ausgeliefert zu sein, ist nie schön und es gibt immer schwarze Schafe, die ihre Macht missbrauchen (Kirche, Polizei, Pflegende, Ärzte…). Dies wird in Aftermath schonungslos demonstriert.
Im Gegensatz zu anderen Filmen mit dem Thema/Inhalt Nekrophilie (Nekromantik, El cadáver de Anna Fritz, Lucker the Necrophagous, Macabro oder Corpse Mania) erhebt Aftermath sicherlich ein meisten Anspruch. Den Machern war es auch wichtig, realistisch zu sein. Dies betreffend Autopsien. So erinnern die Szenen dann auch an Gesichter des Todes und Co., die echte Autopsien zeigen. Es wurde auch in einem richtigen pathologischen Institut gedreht. Cast und Crew, alles mehr oder weniger bekannte und Freunde des Regisseurs, haben ihre Sache glaubhaft gemacht. Eine der Leichen war sogar ein Darsteller, was mich überraschte.
Die anderen Leichen waren keine echten Kadaver, sondern absolut hervorragende Spezialeffekte. Die Spezialeffekte in dem halbstündigen Film sind allgemein der Wahnsinn – angefangen beim überfahrenden Hund bis zu den Leichen, der Autopsie oder einzelnen Organen – der absolute Wahnsinn! Dafür hätte es eigentlich einen Oscar geben müssen!
Fazit: Die sterile Stimmung des Settings, die voyeuristische Kameraführung und die klassische Musik sorgen nebst den ellenlangen Effekte-Sequenzen dafür, dass man Aftermath nicht schnell vergessen wird! Für Zartbesaitete sicherlich nicht zu empfehlen…
Infos:
O: Aftermath
Spanien 1994
R: Nacho Cerdà
D: Xevi Collellmir, Jordi Tarrida, Ángel Tarris, Pep Tosar
Laufzeit der US-DVD: 31:50 Min.
Neusichtung am: 10.06.21
Fassungen: Mir lag die US-DVD von Unearthed Films vor = Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität, diverse andere Kurzfilme* dabei plus sehr viele interessante Extras (Interviews, Making Of, Audiokommentar etc.). * Génesis und The Awakening. In Deutschland von Raptor (oder Dragon) erschienen (auch DVD, Extras der US-Disc übernommen inklusive Kurzfilme).
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