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Freitag, 6. Mai 2022

Possession Review


 

 

 

Possession

Story:

 

Mark (Sam Neill) kehrt von einer Geschäftsreise zurück und stellt fest, dass nichts mehr so ist, wie es einmal war: seine Ehefrau Anna (Isabelle Adjani) will die Scheidung, weicht Fragen zu den Motiven aus, verhält sich seltsam und bleibt stundenlang der Wohnung und dem gemeinsamen, fünfjährigen Sohn fern. Mark findet in Briefen heraus, dass Anna eine Affäre zu einem Mann namens Heinrich (Heinz Bennent) pflegt. Als Mark diesen, als Anna Mal wieder ausgeflogen ist, konfrontieren will, stellt er fest, dass auch Heinrich sie lange nicht gesehen hat. Die Folge: Mark lässt Anna beschatten, mit tödlichen Folgen…

 

Meine Meinung:

 

Possession ist eine West-Deutsche-Französische Co.-Produktion des polnischen Regisseurs Andrzej Zulawski, von welchem ich ansonsten nur Nachtblende (mit Klaus Kinski, Romy Schneider & Fabio Testi) und Der Silberne Planet kenne. Mit Possession, 1980 in Berlin gedreht, sind das drei Filme von Andrzej Zulawski, die ich kenne. Possession ist dabei in meinen Augen sein bester und wichtigster Film.

 

Possession gibt sich augenscheinlich als Beziehungsdrama. Doch mit dem Verlauf des Filmes kommen weitere Motive dazu: Fantasy, Monster-Horror, Body-Horror und am Ende die Erkentniss, dass viel Platz für Interpretationen lauern. Possession ist feinstes, sehenswertes Arthouse-Kino, welches sogar beim strengen, katholischen Filmdienst gut weggekommen ist:

 

Zitat: «Das im wahren Wortsinn aufopferungsvolle, an die physischen Grenzen gehende Spiel der beiden Hauptdarsteller, die unstete Kamera und die grotesken Spezialeffekte machen aus dem absurden Gewalttheater nachhaltig bewegendes Kunstkino.» Das Fazit lautete dann auch: «Bewertung: Diskussionswert»

 

Da kann ich mich dem katholischen Filmdienst nur anschliessen! Possession ist interessantes, fesselndes und spannendes Kino. Als Zuschauer ahnt man nicht, wo die Reise hinführt. Die Musik ist speziell, mysteriös und gibt dem Film einen surrealistischen und stimmungsvollen Touch wie auch seine Bilder des geteilten Deutschlands. Immerhin wurde 1980 und vor Ort in Berlin gedreht. Hier und da lugt der Film über die Mauer und zeigt Soldaten, die in der Triste ihren Job verrichten. Dies tut der Stimmung ebenso gut.

 

Die Kameraführung ist speziell, oft in Bewegung und schwindelerregend. Innovativ. So auch das bärenstarke Schauspiel von Isabelle Adjani, Sam Neill oder Heinz Bennent. Sehr theatralisch, laut, intensiv und mit viel Emotion. Der gespielte Wahnsinn wird damit für den Zuschauer mehr als deutlich und damit auch nahvollziehbar. Die wenigen Effekte sind stark getrickst und einmal mehr kommt das «Tierhorrorfilm» Motiv zum Tragen. Es ist zudem ratsam, nicht allzu viel im Voraus über den Film zu lesen, damit keine Überraschungen verloren gehen.

 

Fazit: Sehenswertes Arthouse-Kino, welches auch zur mehrmaligen Sichtung einlädt und wohl der beste Film von Regisseur Andrzej Zulawski!

 

Infos:

 

O: Possession

 

Deutschland, Frankreich 1981

 

R: Andrzej Zulawski

 

D: Isabelle Adjani, Sam Neill, Margit Carstensen, Heinz Bennent, Johanna Hofer, Carl Duering

 

Laufzeit der deutschen DVD: 118:30 Min.

 

Neusichtung am: 29.03.22

 

Fassungen: Mir lag die deutsche DVD von Bildstörung vor = sehr gute Bild- und Tonqualität, O-Ton, deutsche Subs, viele Extras (Booklet, Audiokommentar etc.). Gibt es vom gleichen Label auch auf Blu-Ray.

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