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Donnerstag, 15. November 2018

The Song of Solomon Review

The Song of Solomon

Story:

Diverse Priester führen einen Exorzismus an einer vom Teufel besessenen Frau durch…

Meine Meinung:

Der zuerst in der «American Guinea Pig» Reihe angedachte Film hat sich als Blindkauf nicht gelohnt. Stephen Biro, Chef des US-Labels Unearthed Films, führte hier Regie. Er hat schon einige Independent Produktionen an den Mann gebracht und erweist sich dabei als Multitalent. Er produziert (A Serbian Documentary, Philosophy of a Knife), führt Regie (American Guinea Pig: Bouquet of Guts and Gore und American Guinea Pig: Bloodshock), schreibt Bücher (Hellucination, Dialogue With the Devil, Satan Reborn), gibt Independent Regisseuren einen Markt, indem er dessen Filme auf DVD / Blu-Ray vertreibt (Atroz, Francesca, Red Krokodil, Lung, Lilith's Hell, Nails, Bone Sickness) oder das Sicko-Asia Genre dem US-Fan näher bringt (Unearthed Films Veröffentlichungen zu Filmen wie der Original Guinea Pig Reihe, Junk, Evil Dead Trap 2, Black Sun – The Nanking Massacre, Red Room, Harakiri Box) und fördert Special Make-Up Künstler bei deren Arbeit (z.B. Marcus Koch, der für Effekte für Filme wie 100 Tears, Mohawk, Lung II, Frankenstein Created Bikers oder Citizen Toxie: The Toxic Avenger IV verantwortlich war).

The Song of Solomon ist technisch gut gemacht. Dies gilt für Beleuchtung, Kameraführung, Einsatz von Musik und vor allem die Spezialeffekte. Man muss sich jedoch nichts vormachen: es geht dem Film und den Machern vor allem um die ausgewalzten Spezialeffekte. Alles andere ist deutlich zweitrangiger und nicht wichtig. Das ist nicht immer gut aber auch nicht immer schlecht. Doch leider ist es in diesem Fall nicht gut.

Gründe: der Film erzeugt keine stimmungsvolle Atmosphäre. Eine Spannung ist inhaltlich sowieso nicht gegeben. Das ist schade. Harte, gut gemachte Effekte in Kombination mit einer düsteren oder nihilistischen Stimmung oder Bildsprache wäre wünschenswert gewesen. Schlecht ist zudem, dass der Inhalt nur billige Kopien von grossen Vorbildern darstellt. Noch schlimmer hingegen ist, dass viele der Figuren (leider auch die besessene Frau) grottenschlecht, dilettantisch und unfreiwillig komisch spielen – in einem Film, der versucht, todernst zu sein. Die Figurenzeichnung und miese Qualität der «Schauspieler» sind die grössten Negativpunkte, warum sich der Film nicht lohnt. Jim Van Bebber (Manson) habe ich zudem gar nicht erkannt.

Die Spezialeffekte hingegen (Film wirkt wie ein Lehrvideo für angehende Spezialeffekte Künstler) sind gut bis sehr gut in Szene gesetzt. Zudem gibt es sogar eine Hommage an Lucio Fulcis City of the Living Dead. Nett.

Fazit: Nur bedingt zu empfehlen. Fans von Independent Produktionen und reine Gore-Fans werden ggf. Freude haben, aber alle anderen regen sich ab den Schwachpunkten des Film auf. Daher: fliegt wieder aus der Sammlung!

Infos:

O: The Song of Solomon

USA 2017

R: Stephen Biro

D: Jessica Cameron, Jim Van Bebber, David E. McMahon, Scott Alan Warner, Andy Winton

Laufzeit der US-Blu Ray: Ca. 86 Min.

Gesehen am: 10.08.18

Fassungen: Mir lag das 3er Set aus den USA von Unearthed Films vor (Digipack) = Soundtrack CD, Film auf DVD, Film auf Blu-Ray. Uncut, gute Bildqualität, gute Tonqualität, keine Subs (nur englischer O-Ton), viele Extras. Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: Aug. 2018).

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